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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße
Autoren: dtv
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anschließen konnte.
    »Oh, Mann! Und was machen wir jetzt?«
    »Da gibt es nur eins, einer muss hier unten bei den Fahrrädern bleiben!«, sagte Gogo.
    Aber keiner von ihnen wollte unten bleiben. Alle wollten natürlich mit dabei sein, wenn sie Walter Babinek seine aus der Elbe
     geborgene Lederaktentasche zurückbrachten.
    Schließlich schlug Fiede vor: »Wir könnten das Tandem zwischen Gogos und Poli-Kalas Rädern verkeilen. Dann kommt so schnell
     keiner an das Tandem heran. Bis jemand das geschafft hat, sind wir längst wieder unten.«
    Weil keiner von ihnen eine bessere Idee hatte, setzten sie Fiedes Vorschlag in die Tat um, obwohl sie ein mulmiges Gefühl
     dabei hatten. Aber wer klaute schon ein Tandem? Das war doch viel zu auffällig.
    Gogo nahm die schwere Lederaktentasche. Die Haustür zu Nummer 17 stand offen. Bevor Nadeshda den anderen ins Treppenhaus folgte,
     schaute sie sich noch einmal um. Keine Menschenseele weit und breit, stellte sie fest. Warum sollte ausgerechnet in den nächsten
     fünf Minuten hier jemand vorbeikommen undihr Tandem stehlen?! Beruhigt rannte sie hinter den anderen her die Treppen hinauf.
    »Hier ist es«, rief Gogo, der als Erster im dritten Stock angelangt war und das Namensschild mit dem Namen Babinek entdeckt
     hatte.
    »Darf ich klingeln? Darf ich?«, quiekte Poli-Kala und hatte schon fast den Finger am Klingelknopf. Doch, als hätte sie einen
     elektrischen Schlag bekommen, sprang sie plötzlich zurück. Auch Nadeshda, Fiede und Gogo zuckten erschrocken zusammen. Aufgeregte
     laute Schreie waren aus der Wohnung zu hören.
    »Oh, nein, HILFE! Tu es nicht   ... NEIN . . .!«
    Krachen, Poltern.
    Dann war nur noch Geröchel zu vernehmen.
    Dann Stille.

Tandem-Klau
    Was war da drinnen los? Poli-Kala drängte sich an Nadeshda und griff ängstlich ihre Hand. Alle schauten sich erschrocken an.
    Außer Fiede. Der grinste. »Mensch, hört ihr das denn nicht? Das ist doch nur der Fernseher!«, kicherte er.
    Aus der Wohnung war jetzt ein Gemisch aus quietschenden Autoreifen, Polizeisirenen und Musik zu vernehmen. Fiede hatte recht.
     Das konnte nur aus dem Fernseher kommen. Sie atmeten erleichtert auf.
    »Los, klingelt vielleicht endlich mal einer?!«, fragte Fiede ungeduldig.
    Poli-Kala war die Lust vergangen. Sie weigerte sich. Noch mit weichen Knien drückte Nadeshda auf den Klingelknopf. Niemand
     öffnete. Als sie gerade aufgeben wollten, wurde endlich die Tür aufgerissen. Vor ihnenstand ein Junge im Jogginganzug. Er war etwas größer als Gogo und mindestens doppelt so breit. Die Haare hingen ihm ins Gesicht.
     Mit einer lässigen Handbewegung strich er sie aus der Stirn und kniff fragend seine großen braunen Rehaugen zusammen, als
     er die vier vor der Tür stehen sah. »Ja?«
    Geknatter von Maschinenpistolen dröhnte durch die Wohnung bis in den Hausflur.
    »Wir wollten zu Walter Babinek«, sagte Fiede.
    »Ihr wollt zu Walt? Der ist nicht da«, sagte der Junge kurzangebunden. Er musterte Nadeshda, Fiede, Gogo und Poli-Kala neugierig.
     »Was wollt ihr denn von ihm?«
    »Wir haben seine Tasche gefunden«, erklärte Nadeshda ihm und deutete auf die Lederaktentasche, die Gogo in der Hand hielt.
    Der Junge warf einen kurzen Blick auf die schwarze Tasche. »Die soll meinem Bruder gehören . . .? Na ja, wenn ihr meint?!«,
     sagte er achselzuckend. »Was ist denn da drin?«
    »Nur nasses Papier«, sagte Poli-Kala.
    »Ach so«, sagte der Junge gelangweilt. Er wollte Gogo die Tasche aus der Hand nehmen.
    Gogo machte jedoch keine Anstalten, dem Jungen die Tasche auszuhändigen.
    »Stehen bleiben . . .!«, schrie in diesem Moment drohend eine Fernsehstimme aus dem Hintergrund.
    Der Junge schaute verärgert. »Mann, wegen euchverpasse ich noch den ganzen Film!« Er wandte sich abrupt um und ließ die vier in der geöffneten Wohnungstür stehen. Über
     die Schulter rief er ihnen zu: »Stellt die Tasche einfach irgendwohin! Von mir aus könnt ihr auch reinkommen und warten. Mein
     Bruder muss jeden Moment zurück sein.« Er verschwand in einem der Zimmer am Ende des Flurs.
    Flüsternd beratschlagten Nadeshda, Fiede, Gogo und Poli-Kala, was sie tun sollten.
    »Sollen wir die Tasche hierlassen und einfach abhauen?«, fragte Gogo.
    »Nein, wenn sein Bruder gleich kommt, können wir auch gut auf ihn warten«, fand Nadeshda.
    Poli-Kala war ebenfalls dafür zu warten. »Ich will Finderlohn«, erklärte sie.
    »Okay, aber wenn wir hierbleiben, brauchen wir jetzt schleunigst ein Fenster, von
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