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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße
Autoren: dtv
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ein Name, eine Adresse oder eine Telefonnummer steht«, riet Fiede ihnen.
    Gogo und Nadeshda nahmen sich jeder einen Stapel Papier vor und blätterten vorsichtig die feuchten Seiten durch. »Nichts als
     Zahlen und Eurozeichen! Aber keine Telefonnummern«, stellte Gogo nach kurzer Zeit fest. Nadeshda nickte. »Ja, bei mir auch.«
     Sie nahmen sich die nächsten Stapel vor.
    Währenddessen hatte Poli damit begonnen, kreuz und quer durch den Raum eine Wäscheleine zu spannen. Mit Hilfe von Wäscheklammern
     begannen Fiede und Poli-Kala, die nassen Papiere auf die Wäscheleine zu hängen. Poli reichte Fiede einen Bogen nach dem anderen
     und dieser klammerte sie an die Leine. Nach kurzer Zeit tropfte es im ganzen Detektivbüro gleichmäßig vor sich hin und man
     hätte einen Regenschirm gebraucht, um trocken von der Tür zum Tisch zu gelangen.
    »Und was ist mit dem dicken Buch?«, fragte Fiede schließlich und wischte sich einen Tropfen Elbwasser aus dem Gesicht. »Vielleicht
     ist darin etwas, was uns einen Hinweis darauf geben könnte, wem die Tasche gehört.«
    Nadeshda schlug das Buch auf und stieß einen Pfiff aus: »Hey, hier steht tatsächlich etwas: ›Für meinen liebenNeffen Walter! Von Deiner Tante Adelheid‹«, entzifferte sie.
    »Und kein Nachname?«
    »Nö.«
    »Na, das dürfte ziemlich aussichtslos sein, das Telefonbuch nach jemandem durchzusuchen, der mit Vornamen Walter heißt . .
     .!«
    Nadeshda blätterte weiter. Sie las vor: »›Ich weiß, dass ich nichts weiß.‹ Das hat mal irgendein Philosoph gesagt.«
    Gogo nickte. »Stimmt genau: Wir wissen, dass wir nicht wissen, wem die Tasche gehört.«
    »Was ist eigentlich ein
Filosof
?«, fragte Poli-Kala.
    Das wusste irgendwie keiner so genau.
    Fiede räusperte sich. »Also, meine Oma hat früher manchmal zu mir gesagt, ich wäre ein kleiner Philosoph.« Er wurde feuerrot.
     Fast so, als wenn es ihm peinlich wäre, dass er es ihnen erzählt hatte.
    »Und warum hat deine Oma das gesagt?«, wollte Poli-Kala wissen.
    »Na ja, wahrscheinlich weil ich immer unendlich viel gefragt habe und oft so viel herumgegrübelt habe«, antwortete Fiede.
    »Dann ist also ein Filosof jemand, der viel fragt und viel grübelt?«, fragte Poli.
    In diesem Moment wurde an die Tür des Detektivbüros geklopft.
    »Seid ihr da?«, ertönte von draußen die Stimme von Gogos und Poli-Kalas Mama. »Otto war gerade da. Er sucht euch schon überall.
     Euer Tandem ist da!«
    Augenblicklich sprangen alle auf. Denn wenn sie auch wenig wussten, eins wussten sie genau: Sie wollten auf der Stelle an
     die Sonne und endlich mit ihrem neuen Tandem einen Ausflug machen!

Blindes Vertrauen
    Im Hof der Nummer 28 wartete Otto auf sie. Neben ihm stand ein länglicher, schmaler Riesenkarton. In Windeseile entfernten
     sie die Verpackung. Zum Vorschein kam ein nigelnagelneues Tandem. Es blitzte in der Sonne und war quietschrot wie die Feuerwehr.
    »Klasse, zwei Klingeln!«, rief Poli-Kala und klingelte mit beiden Klingeln gleichzeitig.
    »Aber nur eine Bremse«, bemerkte Fiede, der erst den vorderen und dann den hinteren Lenker erkundet hatte.
    Otto half ihnen, die Lenker und Sättel auf die für Nadeshda, Gogo und Fiede passende Höhe einzustellen. Er setzte gerade an,
     sie zu ermahnen, vorsichtig zu sein, weil keiner von ihnen bisher auf einem Tandem gesessen hatte, da klingelte sein Handy.
    »Hm   ... Ja   ... Ja . . .«, murmelte Otto in sein Handy. »Okay. Ich komme sofort.«
    »Ein neuer Fall?«, fragte Nadeshda und schaute ihn erwartungsvoll an.
    Otto antwortete nicht. Er schien mit seinen Gedanken schon ganz woanders zu sein. »Schafft ihr das allein?« Er blickte die
     Kinder zweifelnd an. »Ich muss los«, sagte er dann kurz. »Am besten übt ihr erstmal hier im Hof!«, riet er ihnen noch. Und
     über die Schulter rief er ihnen zu: »Beim Anfahren müsst ihr immer darauf achten, dass ihr im selben Moment in die Pedalen
     tretet. Am besten ihr vereinbart ein Startsignal. Sonst haut ihr euch gegenseitig die Pedalen in die Hacken.«
    Nadeshda rief: »Ja, ja, kein Problem, Otto. Los komm, Fiede, wir drehen mal ein paar Proberunden!«
    Aber Fiede tat, als wäre er taub.
    »Fiede, was ist jetzt? Los, komm, steig auf!«, rief Nadeshda.
    Fiede, der sonst immer so mutig war, verzog leicht gequält das Gesicht. »Okay. Aber nur wenn ich vorn sitzen darf.«
    Nadeshda verdrehte die Augen. »Fiede, was soll das? Du weißt doch, dass du das Tandem nicht lenken kannst! Du fährst doch
     sofort
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