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Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood

Titel: Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood
Autoren: John Madison
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zurücklegt, dreißig Cent von der Steuer absetzen. Ergo: Deutschland bezahlt einen, um Staus zu verursachen. Das hat zur Folge, dass jeder Radiosender jeden Morgen den Erfolg des Stausubventionierungsprogramms verkündet, indem aufgezählt wird, wie viele Kilometer der Stau auf den jeweiligen Straßen beträgt.
    Das Schlimmste an diesem Programm ist, dass man auf seinen Fahrten für das böse Autobahntoilettenreich empfänglich wird, selbst auf kurzen Fahrten von wenigen hundert Kilometern. Da die Autobahnen von Lastwagen und Pendlern verstopft sind, gestaltet sich eine Überlandfahrt langsam und nervenaufreibend. Kurz gesagt, manbraucht irgendwann eine Pause und hält wahrscheinlich an einer Autobahnraststätte.
    Dort gibt es mittelmäßiges Essen und die einzigen großen Becher Cola in ganz Deutschland. Als Amerikaner wird man zunächst aufgeregt seinen Halbliterbecher bis zum Rand mit unserem herrlich erfrischenden Exportartikel füllen, aber bald wird einem klar, warum genau diese Raststätten-Leute einen so »großzügig« mit dem richtig proportionierten Coke-Behältnis versorgt haben: damit man in die Zahlen-fürs-Pinkeln-Falle tappt.
    Man weiß schließlich, dass dieser halbe Liter wieder hinaus muss, aber man weiß nie, wann man wieder stundenlang im Stau feststeckt. Also kann man es sich einfach nicht leisten, nicht die Toilette aufzusuchen, bevor man sich auf die Weiterfahrt begibt. Und hier nun greift der böse Plan: Man muss fünzig Cent bezahlen, um auf die Toilette zu gehen.
    Damit man aber nicht das Gefühl hat, dass man völlig ausgenommen wird, erhält man beim automatischen Toiletteneinlass einen Bon, den man an einer Raststätte einlösen kann. Leider hat man zu diesem Zeitpunkt bereits all die überteuerten Schokoriegel und Gummibärchen gekauft, sodass der Bon vollkommen nutzlos ist. Sobald man zu Hause ist, wird man ihn auf den Haufen von Bons werfen, die man bereits gesammelt hat, aber vor der Abfahrt immer vergisst mitzunehmen. Wenn man endlich daran denkt, diesen Berg einmal einzustecken, bevor man losdüst, und damit das Fernfahrer-Schnitzel und die Cola zu bezahlen versucht, wird die Kassiererin einen höchstwahrscheinlich belehren, dass die Bonsnicht mehr gültig sind. Und die böse Prozedur beginnt von vorn.
    Andererseits weiß man aber, dass die Toiletten sauber sind und erfüllt von beruhigenden Regenwaldklängen, um Ihre Straßenwut zu besänftigen.

Überfüllte Räume
    D eutschland ist ein tolles Land, und alles, was mit Deutschland nicht stimmt, lässt sich auf lediglich zwei Ursachen zurückführen.
    Das eine offensichtlichere Problem besteht darin, dass das Wetter in Deutschland so gut wie immer kalt, nass und trübsinnig ist. Trübsinniges Wetter macht trübsinnige Menschen.
    Das andere Problem, das Deutschland hat, ist seine Neigung, Menschen in engen Räumen zusammenzupferchen. Damals im Mittelalter war es sicherlich sinnvoll, kompakte kleine Städte zu schaffen, weil die Menschen überall zu Fuß hingehen mussten. Und da die Deutschen es hassen, Dinge anders zu machen, als man es schon immer gemacht hat, bleiben deutsche Städte im Wesentlichen weiterhin überbevölkert, und die Leute leben in meist winzigen Wohnungen übereinander.
    Da jeder Deutsche mindestens einen Gartenzwerg besitzen muss, gibt es Schrebergärten. So ist kein Gartenzwerg gezwungen, in einer Wohnung zu leben.
    Eins der ersten Dinge, die einem auffallen werden, wenn man über Deutschland fliegt, ist, dass achtzig Millionen Menschen in einem winzigen Land leben, das totalländlich wirkt. Das liegt daran, dass die Deutschen wie die Sardinen leben, während wir in Amerika ausufernde Vorstädte haben.
    Wo zu viele Menschen auf beengtem Raum und trübsinniges Wetter zusammenkommen, reagiert man sehr schlecht gelaunt auf seine Umgebung. Was mich in Deutschland verrückt macht, ist der Umstand, dass die Deutschen es hassen, sich anzustellen und geordnet auf etwas zu warten. In jeder Stadt von über zweitausend Einwohnern muss man aufpassen, beim Anstellen keine Lücke vor sich zu lassen, sonst wird sich unweigerlich jemand vordrängeln.
    Ebenso ärgerlich ist es, wenn man im Supermarkt einkauft, sich eine lange Schlange bildet und eine weitere Kassiererin eingesetzt wird, die eine zweite Kasse aufmacht (was toll ist, weil sie bis dahin mit ziemlicher Sicherheit Regale aufgefüllt hat und die Kunden sie durch ihre schnöden Einkaufsversuche gestört haben). Wenn das geschieht, gibt es einen wilden Ansturm auf die
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