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Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood

Titel: Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood
Autoren: John Madison
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andererseits Deutsche, die extreme Spezialisten auf ihrem Gebiet sind, denen es aber widerstrebt, irgendetwas zu machen, was außerhalb ihrer unmittelbaren Arbeitsplatzbeschreibung liegt.
    Beide Systeme haben ihren Reiz, das korrekte System ist jedoch das amerikanische. Schließlich hat es Dutzende international anerkannter Filme mit dem Thema Highschool inspiriert, einen erfolgreichen Film über das deutsche Gymnasium gab es hingegen noch nie. 9
    9 Immerhin haben wir Die Feuerzangenbowle. d.Ü.

Deutsche Verkehrszeichen sagen,
was nicht das Tempolimit ist
    D eutsche Straßen haben ein gewisses Tempolimit, je nachdem, um welchen Straßentyp es sich handelt. So weiß beispielsweise jeder, dass die geliebte Autobahn eigentlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung hat, aber auch ein kleinerer Straßentyp, die Kraftfahrstraße, hat in den meisten Fällen keine. Auf bestimmten Abschnitten dieser Straßen gibt es jedoch durchaus Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgrund diverser Faktoren, die das Fahren bei zweihundertfünfzig Stundenkilometern einigermaßen gefährlich gestalten würden.
    Es gibt jedoch andere Straßentypen, die durchaus ein Tempolimit haben, und für Ausländer ist der Schlüssel zum erfolgreichen Fahren in Deutschland die Fähigkeit zu unterscheiden, auf welchem Straßentyp sie gerade unterwegs sind. Das liegt vor allem daran, dass die Deutschen in ihrer verdrehten Logik denken, es sei vernünftig, den Autofahrern zu sagen, was nicht das Tempolimit ist, statt ihnen zu sagen, wo es liegt.
    Man braucht nur an folgendes Schild zu denken: ein weißer Kreis, in dem eine sechzig steht, die mit fünf Diagonallinien durchgestrichen ist. Einfach, oder? Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung, weil sie aufgehobenist. Von wegen! Gar nicht so einfach, denn jetzt weiß der Fahrer lediglich, dass die Höchstgeschwindigkeit nicht sechzig ist. Vielleicht darf man jetzt hundert Stundenkilometer schnell fahren, vielleicht gibt es aber auch gar keine Begrenzung.
    Wie einfach wäre es gewesen, hundert Stundenkilometer auf das Schild zu setzen oder einfach Streifen, damit man weiß, dass es keine Begrenzung gibt.
    Aber das interessiert hier keinen. Jeder Deutsche wird argumentieren, bis er blau anläuft, dass es vollkommen vernünftig ist zu sagen, was nicht das Tempolimit ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie 1.800 Euro zahlen, um ihren Führerschein zu bekommen – also müssen sie es besser wissen.

Die Deutschen fragen sich, warum die
Amerikaner an Bayern denken, wenn von
Deutschland die Rede ist
    W as mich an den Deutschen jedes Mal wieder verblüfft, ist der Umstand, dass sich neunzig Prozent von ihnen ehrlich fragen, warum Amerikaner sofort an Bayern denken, wenn von Deutschland die Rede ist. Die restlichen zehn Prozent sind Bayern.
    Liebe Deutsche, probiert dieses Experiment mit mir aus: Stellen Sie sich einen typischen Bayern vor. – Okay, geschafft? Lassen Sie mich raten, entweder haben Sie an ein Mädchen im Dirndl gedacht oder an einen Kerl mit einem dicken Schnurrbart und in Lederhosen. Und jetzt stellen Sie sich einen typischen Deutschen aus Hessen vor. – Sehen Sie, das können Sie nicht! Also wie können Sie das von uns erwarten?!
    Amerikaner schämen sich nicht im Geringsten, den Rest von Deutschland zu ignorieren, denn Bayern ist genau das, was wir suchen. Wir kommen nach Europa, um alte Sachen zu sehen. In München können wir Bauten bewundern, die fast sechzig Jahre alt sind. Wir lesen als Kinder dieselben Märchen wie die Deutschen (okay, in unseren Märchen ist der ganze richtig gruselige Stoff gestrichen, den die deutschen haben), und wir wollen ein echtes Schloss sehen, das uns glauben macht, dieseMärchen hätten sich tatsächlich so abspielen können. Neuschwanstein gibt uns diese Hoffnung.
    Vor allem aber haben wir nicht die Zeit, die Kultur kennenzulernen und feine Unterschiede zu bemerken, weil wir pro Jahr nur zwei Wochen Urlaub bekommen. Wir wollen Sachen, die groß und eindeutig sind, und Bayern ist so ziemlich die einzige Gegend, die uns das bietet. Amerikaner lieben es groß, und genau das gibt uns Bayern: Bier in Ein-Liter-Krügen, riesige Brezeln, Haxn und die Alpen.
    Wir lieben Bayern, weil es die deutsche Ausgabe von Texas ist: Beide sind groß und weitgehend ländlich. Obwohl ländlich, sind sie Zentren für Industrie und High-Tech-Firmen. Beide liegen tief im Süden. In beiden Ländern sprechen die Menschen mit einem komischen Akzent. Sie erinnern sich daran, dass sie einmal
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