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Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
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gibt, der den Rest haben könnte. Es war nur so eine Eingebung. Sie hat eine Freundin, die etwas über ihn weiß.«
    »Schön. Ich würde es jedoch für eine außerordentlich gute Idee halten, wenn sie aufhörten, weiter Fragen in dieser Richtung zu stellen«, erwiderte der Elf. Sicherungsflügel klickten. »Kann ich davon ausgehen, daß Sie meinen Rat befolgen?«
    »Aber wenn dieses Zeug immer noch irgendwo dort draußen herumfliegt...«
    »Das ist nicht der Fall. Wir haben uns darum gekümmert. Tatsächlich haben Sie völlig recht. Er hatte eine Ladung freigesetzt, kurz bevor Sie und Ihre Freunde dort eintrafen. Wir sind dem mit einem Anti-Virus- Spray aus unserem Flugzeug begegnet. Ein paar Bauern im ländlichen Bayern sind jetzt vielleicht ein wenig stupider als vorher, aber nicht so, daß es einem auffallen würde. Das Virus wurde vollkommen unschädlich gemacht. Übrigens hat Ihre Freundin ziemliches Glück gehabt, daß sie ohne Ansteckung davongekommen ist, aber andererseits hatte sie vielleicht auch einmal etwas Glück verdient.«
    »Aber die medizinischen Tests...«
    »Sollten welche gemacht werden, wird man nur ein paar seltsame Antikörper finden, mehr nicht.«
    »Aber Luther sagte, das Retrovirus würde in die Vererbungslinie eindringen!«
    »Er hat sich geirrt.« Sie Stimme klang endgültig.
    »Aber das können Sie nicht wissen. Ihr Geister, er...«
    »Ich sage Ihnen, er hat sich geirrt!« Die Stimme klang zornig und herrisch. »Hören Sie, ich weiß das aus dem Grund, weil er die Gene, die er mit dem Virus verschmolzen hat, von uns bekommen hat. Sie stammten aus der Forschungsanlage in Azanien. Und das erzähle ich Ihnen einzig und allein aus dem Grund, weil sie ansonsten wahrscheinlich Sutherland auf die Lieferanten ansetzen würden, die die Anlage mit gewissen Pflanzen versorgt haben, und wir würden es vorziehen, daß sie das Vorgefallene von jetzt an einfach vergessen. Luthers Plan hätte vielleicht funktionieren können, nur vielleicht, aber glücklicherweise war das nicht der Fall. Er hat sich geirrt, aber seine Besessenheit hat ihn geblendet. Es hat nur in der Theorie funktioniert - seine In-Vitro-Tests waren erfolgreich -, aber den wichtigsten Test hat er ausgelassen. Er hat das Virus nie an lebenden Menschen getestet.«
    »Was waren das dann für Zombies in Azanien?«
    »Hören Sie, Sie Narr, das Virus hat natürlich tatsächlich das Nervensystem geschädigt. Aber Luther hat weder die Versuchsexemplare seziert, was er hätte tun sollen, noch hat er vernünftige Tests mit Keimzellen durchgeführt. Seine Laborergebnisse verrieten ihm, daß das Eindringen in die Vererbungslinie einige Monate dauern würde, und so lange wollte er nicht warten. Er hat sich geirrt.«
    »Dann war alles umsonst«, sagte Serrin ungläubig. »Es war eine Schimäre.«
    »Nicht von meiner Warte aus«, sagte der irische Elf beißend. »Ich weiß jetzt, wo Niall ist. Luthers Plan hat ihn für mich auf gescheucht.«
    Niall. Das mußte der Elf sein, der mit dem mächtigen Geist gekommen war, um Luther und sein Kloster zu vernichten, wenngleich sich Serrin gewünscht hätte, seinen Namen auf andere Weise zu erfahren.
    »Und jetzt kann ich Niall unschädlich machen. Außerdem kenne ich jetzt die Einstellung gewisser Parteien anderer Elfenmächte hinsichtlich einer solchen Entwicklung. Das ist ebenfalls sehr nützliches Wissen für mich«, fügte der Elf hinzu.
    »Tatsächlich bin ich Ihnen also nicht schlecht gesonnen. Luther war für uns in mancherlei Hinsicht zu einer Last geworden. Er hatte versagt. Ihre Zerstörung seiner Einrichtung hat alle Spuren vernichtet, die sich zu uns hätten zurückverfolgen lassen. Und wir brauchten uns nicht direkt einzumischen. Abgesehen davon, daß wir ein Flugzeug geschickt haben, aber das läßt sich ebenfalls nicht zurückverfolgen. Wir haben die dortige Tierwelt ein wenig dezimiert, aber auch das ist vertuscht worden. Nein, wir werden diese Sache abhaken. Wir konnten einen Abtrünnigen unschädlich machen und werden uns wohl noch mit ein oder zwei Leuten unterhalten. So leben und lernen wir.«
    Der Elf erhob sich und ließ seine Maske für einen Augenblick fallen.
    Serrin wurde fast geblendet. Dieser Elf strahlte förmlich. Alle Sterne des Himmels schienen um ihn zu leuchten, Trabanten der Macht seines Wesens. Dieser Elf konnte ihn wie eine Wanze zerquetschen, ohne mehr zu tun, als einen Finger zu heben, und Serrin wußte es. Dies war ein Magier, der Mächte beschwören konnte, denen
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