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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe
Autoren: Caitlin Kittredge
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in dem Moment, als er es an sich reißen wollte. Seine Lippen kräuselten sich vor Wut. „Lassen Sie los!“
    „Wenn Sie Dmitris Schwester nicht opfern, können wir drüber reden.“ Unsere Hände berührten sich fast auf dem Bucheinband, und durch die Nähe nahm ich seinen moschusartigen Geruch und den brennenden Gestank zahlreicher Blutzauber war.
    Auf seine Versuche, mir das Buch zu entreißen, reagierte ich mit einem tiefen Knurren, das ich zwischen meinen ausgefahrenen Reißzähnen hervorpresste.
    „Okay, okay.“ Er hob seine freie Hand. „Lassen Sie los, und ich werde das Mädchen freilassen.“
    „Auf keinen Fall. Erst lassen Sie Olya frei, dann lasse ich das Buch los.“
    Alistair starrte mich wutentbrannt an. „Es ist wirklich ein Fehler gewesen, auf Sie zu setzen, Detective. Das hat man davon, wenn man einem Typen wie Roenberg vertraut.“
    Ein Zucken durchfuhr Duncans Mund, und als er danach einen Seufzer ausstieß, lösten sich Olyas Fesseln. Sie setzte sich auf und massierte ihre Handgelenke. „Es steht ihr frei zu gehen“, erklärte Alistair.
    „Ich hoffe, es bleibt Ihrem Dämon im Halse stecken“, fauchte ich und ließ das Buch los.
    Duncan schenkte meinen Worten aber keine Beachtung, sondern ging sofort zurück zum Kreis. Noch im Gehen zog er ein Athamen aus seinem Umhang hervor und hielt es über Olyas Kopf.
    „Oh mein Gott!“, schrie sie.
    Ich versuchte, aufzustehen und ihr zu Hilfe zu eilen, aber mein Körper war zu erschöpft. Nicht mal meine Beine wollten mich mehr tragen.
    Als Duncan die Klinge senkte und mit einem sauberen Schnitt Olyas Kehle durchtrennte, heulte die Wölfin in mir aus Verzweiflung.
    „Sieben Seelen für sieben Sünden, das Blut der Sieben und ihr Schmerz dazu.“ Dann schnitt Alistair mit dem Mordwerkzeug Olyas linken Zeigefinger ab, legte das blutige Glied auf die noch freie siebte Ecke des Kreises und las aus dem Spruchbuch: „Hört meinen Ruf und lasst den Wanderer zwischen den Welten Gestalt annehmen!“ Im nächsten Moment legte sich goldener Rauch auf den von Alistair gezeichneten Kreis. Er hüllte den Bluthexer förmlich ein, stieg in seine Nase und setzte sich in seinen Mund.
    Alistair würgte und ging in die Knie. „Ja …“, keuchte er mit einem Grinsen. „Ja … komm und nimm mich …“
    Der Rauch verdichtete sich im Zentrum des Kreises, schien dort zu schmelzen und eine Form zu erschaffen. Zuerst war es nur eine Silhouette, dann ein Körper und schließlich ein Mann. Seine Haut war olive-goldfarben, seine Beine sowie der aus seinem Steiß ragende Schwanz glichen einem Löwen, und die spitzen Zähne in seinem Mund schienen die eines Krokodils. Zwischen seinen schwarzen Lippen züngelte die gespaltene Zunge einer Schlange hervor, als der Dämon nach Ewigkeiten wieder auf die Welt der Menschen blickte.

26
    Einen Moment lang betrachtete Meggoth erst seinen Körper und dann seine Umgebung.
    „Endlich!“, rief Alistair. „Nach dreißig Jahren habe ich dich endlich!“
    „Alistair Duncan, warum kriechst du nicht vor mir auf dem Boden?“, fragte Meggoth mit leicht schräg gelegtem Kopf. Er sprach mit einem starken Akzent und stockte zwischen den Worten, als sei es schon eine ganze Weile her, dass er eine menschliche Stimme benutzt hatte.
    „Du Bastard“, stieß Alistair mit einem Grinsen hervor. „Ich spucke auf dich. Glaubst du denn wirklich, dass ich all diese Jahre auf dich gewartet hätte, um jetzt dein Diener zu werden?“
    „Du hast keine Wahl!“, polterte Meggoth zurück.
    „Schau doch nur, wo du dich befindest, Wanderer“, sagte Alistair und erhob sich.
    Obwohl ich am Boden lag, sah ich, dass der Kreis zur Anrufung doppelt gezeichnet war, was mir Sunnys Worte ins Gedächtnis rief: Den Doppelkreis braucht man nur, um die richtig Fiesen zu binden. Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen – Alistairs Kreis war kein Kreis zur Anrufung, sondern ein Doppelkreis, um dieses Wesen namens Meggoth zu bannen.
    „Verräter!“, brüllte Meggoth.
    Alistair hielt seine magische Kreide in die Luft und brach sie entzwei. „Durch die in Blut gebadeten Wächter banne ich dich für alle Ewigkeit, o Meggoth, um mir zu dienen.“
    Die Augen des Dämons flammten golden auf, und Meggoth stieß einen wutentbrannten Schrei aus. Alistair hingegen lächelte nur, und man konnte es ihm auch nicht verübeln, schließlich war es ihm gelungen, den mächtigsten Dämon, der der gesamten Hexengemeinde überhaupt bekannt war, zu bannen.
    „Du wirst leiden, wie
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