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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen
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glaube nicht, dass dies der richtige Weg ist, um Freunde und Sympathie zu gewinnen“, bemerkte Marnie trocken.
    „Soll das heißen, dass ich hier nicht beliebt bin?“, konterte er.
    Sie musste lachen. „Ich fürchte, Sie sind bei „Montgomery Inns“ unerwünscht. Aber ganz im Vertrauen – mein Vater hat Ihr Bild nicht aus seinem Büro entfernt.“ Ihre Augen blitzten übermütig. „Er hat es auf die Dart-Scheibe geklebt. Genau in die Mitte.“
    Adam grinste jungenhaft. Es überraschte ihn, dass Marnie die ganze Sache so humorvoll nahm. Die Band begann wieder zu spielen. Ein Evergreen aus den Vierzigern ertönte.
    „Soll ich meinem Vater erzählen, dass Sie hier sind?“, fragte sie.
    Er sah sie nachdenklich an. „Ich glaube, es ist besser, wenn Sie sich da heraushalten.“
    „Warum?“
    „Es könnte zu einem heftigen Streit kommen.
    “ „Dann sollte ich erst recht dabei sein. Vielleicht muss jemand verarztet werden.“
    „Wahrscheinlich schon bald“, murmelte Adam, als er Kent Simms erspähte, der mit hochrotem Gesicht durch die Gästeschar pflügte und direkt auf Marnie zusteuerte. In seinem Blick lag die Angriffslust des aufgeplusterten Männchens, das sein Revier verteidigt.
    „Was zum Teufel tun Sie hier?“, fragte Kent so leise, dass es in dem Stimmengewirr kaum hörbar war.
    „Eigentlich wollte ich mich mit Victor unterhalten, aber wer weiß, wie lange ihn diese Leute noch belagern. Ich muss dann wohl mit Ihnen reden.“
    „Vergessen Sie’s. Komm, Marnie!“, kommandierte Kent, fasste sie am Arm und zog sie mit sich.
    „Lass mich los!“, flüsterte sie wütend. Obwohl sie es am liebsten getan hätte, konnte sie schlecht eine Szene machen. Immerhin war sie offiziell noch Kents Verlobte, und außerdem wollte sie keine übermäßige Aufmerksamkeit auf Adam lenken.
    Sie musste fast laufen, um mit Kent Schritt zu halten. Er steuerte auf einen Bankettsaal am hinteren Ende des Foyers zu. Offenbar wollte auch er keine Zeugen bei ihrer Unterhaltung. Als sie den leeren Saal betraten, riss Marnie sich aus Kents Griff los und wirbelte herum. „Was willst du?“
    Sein Ausdruck wechselte von Wut zu Wehmut. „Das weißt du doch, Marnie“, sagte er sanft. „Ich will nur dich.“
    Sie glaubte, nicht richtig zu hören. Was musste sie noch tun, damit er endlich begriff? „Ich habe dir gesagt, dass es zwischen uns aus ist! Was ist in dich gefahren, dass du dich wie ein Neandertaler aufführst, der sein Weibchen wie seinen Besitz mit sich schleift?“
    „Neandertaler?“, wiederholte Kent. „Wenn ich mich nicht irre, hast du dich gerade mit jemandem unterhalten, der in der Tat primitiv ist.“ Er schüttelte ratlos den Kopf, als täte ihm leid, dass Marnie so uneinsichtig war. „Weißt du, Marnie, manchmal bist du schwer zu begreifen.“
    „Ach ja?“
    „Macht es dir Spaß, dich mit einem Dieb abzugeben? Willst du, dass dein Name neben dem von Adam Drake in den Klatschspalten der Zeitungen erscheint?“
    „Ich will, dass du mich in Ruhe lässt. Falls du das noch immer nicht begriffen hast, sage ich es dir jetzt zum letzten Mal. Und wenn du es genau wissen willst …“ Sie maß ihn mit einem eisigen Blick. „Ich bereue, dass ich mich jemals mit dir eingelassen habe, und ich will dich nie wiedersehen.“
    Er wich ihrem Blick aus und sah zum Kronleuchter an der Decke. „Das mit Dolores war ein Fehler.“
    Marnie antwortete nicht. Sie hielt Kent auch nicht vor, dass seine Affäre mit Dolores Täte sechs Monate gedauert hatte. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass sie es wusste. Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie daran dachte, wie sie mit Kent die Hochzeit geplant, ein Haus gesucht, sich Möbel und Porzellan angesehen hatte. Sie hatten Touren in dem Schiff gemacht, das Victor ihnen zur Verlobung geschenkt hatte. Und Kent war mit seiner Sekretärin ins Bett gegangen.
    „Ich liebe nur dich“, sagte er in so ernstem Ton, mit einem so aufrichtigen Blick, dass sie ihm fast glaubte. Aber sie war keine Närrin. Sie hatte aus ihren Fehlern gelernt.
    „Gib mir noch eine Chance“, bat er. „Es wird nie wieder vorkommen. Ich schwöre es.“
    Marnie schüttelte den Kopf. „Schwör, was du willst. Und vergnüg dich, mit wem du willst. Es ist mir so was von gleichgültig.“
    „Ich muss dich wirklich verärgert haben.“
    „Sagen wir … du hast mir einen Gefallen getan.“
    „Einen Gefallen?“ In seinen Augen erschien ein verführerisches Glitzern. Er beugte sich über Marnie, aber sie
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