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Noch einmal - mit viel Liebe

Noch einmal - mit viel Liebe

Titel: Noch einmal - mit viel Liebe
Autoren: Nicola Marsh
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verwirklichen. Dadurch würde sie sich die Beförderung sichern, das hatte der derzeitige Geschäftsführer ihr praktisch zugesagt. Aber würde Nick sich so leicht überzeugen lassen, wie sie es sich erhoffte?
    „Ich arbeite für Sell, die größte Werbeagentur von ganz London. Wir machen im Auftrag der unglaublich reichen Zuckerrohrfarmbesitzer in den USA eine weltweite Kampagne für die Zuckerindustrie.“
    Als Nicks Augen interessiert glitzerten, fuhr sie fort. „Ich will ehrlich mit dir sein, Nick. Für mich geht es dabei um eine wichtige Beförderung. Wenn alles klappt, werde ich die neue Geschäftsführerin.“
    Nick trank einen Schluck von dem Bier aus einer kleinen Privatbrauerei, das der Ober diskret vor ihm auf den Tisch gestellt hatte. „Und welche Rolle spiele ich bei dem Ganzen?“
    Brittany atmete tief ein, bevor sie antwortete. „Du lebst auf der ältesten Zuckerrohrplantage von ganz Australien. Wenn ich exklusiven Zugang hätte, dort filmen, fotografieren und die Geschichte der Farm nutzen könnte, dann ist mir die Beförderung ziemlich sicher.“
    Als Nick nicht reagierte, fragte sie sich nervös, was wohl in ihm vorging.
    „In dem Angebot sind alle wichtigen Zahlen aufgeführt. Darin steht, wie viel das Unternehmen dir für die Nutzung der Farm zahlen würde, wie lange das Ganze dauern würde, und so weiter“, fuhr sie fort.
    Als Nick noch immer nichts erwiderte, wurde Brittany ungeduldig. „Also, was meinst du dazu?“, platzte es aus ihr heraus.
    Seine Augen hatten plötzlich einen fast gerissenen Ausdruck, den Brittany nicht von ihm kannte.
    „Das klingt alles durchaus machbar.“
    Fast hätte sie gejubelt, doch er war noch nicht fertig. „Es gibt da nur ein Problem. Ich werde die Farm demnächst verkaufen.“
    „Verkaufen? Aber wo willst du dann wohnen und arbeiten?“
    Nick lächelte ein wenig überheblich. „Du hältst mich immer noch für das Landei von der Farm, stimmt’s?“
    Brittany errötete. „Nein, natürlich nicht. Aber die Farm ist doch schon seit Generationen im Besitz deiner Familie – sie ist dein Zuhause! Warum willst du sie dann jetzt verkaufen?“
    „Weil ich jetzt hierhin gehöre.“ Nick machte eine ausholende Geste.
    Verwirrt schüttelte Brittany den Kopf. Ein Mann wie Nick gehörte doch nicht in ein ultra-elegantes Hotel wie dieses! Er hatte die Farm immer so geliebt und war stolz auf die Tradition und Geschichte seiner Familie gewesen. Der Nick von damals hatte mit Begeisterung unter der sengenden Sonne von Queensland Zuckerrohr geerntet. Er hatte sich die Hände beim herumbasteln an Maschinen schmutzig gemacht und war tollkühn auf seiner alten Harley den Highway hinuntergebraust.
    Nick wirkte plötzlich angespannt, als er sich stirnrunzelnd zurücklehnte. „Warum fällt es dir so schwer, das zu glauben?“
    „Es passt einfach nicht zu dir.“
    „Oh doch, das tut es“, entgegnete er kühl, und seine dunklen Augen funkelten aufgebracht. „Nur weil wir als Teenager eine kleine Liebelei hatten, brauchst du nicht zu glauben, du würdest mich kennen.“
    Seine Worte schmerzten Brittany mehr, als sie es nach all dieser Zeit für möglich gehalten hätte. „Du weißt genau, dass es mehr war als das.“
    Einen kurzen Moment lang sah sie in Nicks Augen Verständnis und Leidenschaft aufblitzen. Dann blickte er auf die Uhr und stand auf. „Es tut mir leid, aber ich muss dieses Gespräch jetzt beenden. Ich habe gleich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch.“
    „Willst du hier arbeiten?“, fragte Brittany.
    Um Nicks Mund zuckte es leicht. „Das tue ich schon.“ Er neigte sich zu ihr hinunter, sodass sein Atem über ihr Ohr strich und ihr heiß wurde. „Genauer gesagt: Das Hotel gehört mir.“
    Sprachlos blickte Brittany ihm nach, als er davonschlenderte.
    Starr sah Nick aus dem Fenster seines Büros im fünften Stock des FantaSea-Hotels, doch von dem wunderschönen Ausblick auf den Strand von Noosa, der sich bis zum Nationalpark hinstreckte, nahm er nichts wahr.
    Als das Hotel erbaut worden war, hatte er diese Sicht jeden Tag genossen, wenn er sich an seinen Schreibtisch setzte. Doch heute sah er immer nur Britts leuchtend blaue Augen vor sich, wunderschön blaue Augen vor Schreck geweitet, als er die Bombe hatte platzen lassen.
    Eigentlich hatte er gedacht, er würde danach stolz und zufrieden mit sich sein. Warum hatte er dann das Gefühl, er hätte Brittany von Anfang an die Wahrheit sagen sollen?
    Ich habe doch gar keine Zeit für solche
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