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Noch einmal - mit viel Liebe

Noch einmal - mit viel Liebe

Titel: Noch einmal - mit viel Liebe
Autoren: Nicola Marsh
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entschlossen, sich ebenso lässig und desinteressiert zu geben.
    „Ja, so etwa zehn Jahre.“
    Sie wollte, dass er zugab, sie vermisst zu haben, dass er sie fragte, wie es ihr ging – und dass er endlich erklärte, warum er sich damals gegen sie entschieden hatte.
    Doch stattdessen zuckte er nur die Schultern, während ihr Blick über seinen Oberkörper glitt, der deutlich muskulöser war als noch zehn Jahre zuvor. Brittany zwang sich, den Blick abzuwenden und sein Gesicht anzusehen.
    Als Teenager war Nick ein großspuriger, gut aussehender Rebell gewesen. Großspurig wirkte er noch immer, doch jetzt war er ein atemberaubend attraktiver Mann.
    Er verzog seinen sinnlichen Mund zu einem zufriedenen Lächeln. „Was führt dich hierher?“
    „Ich bin aus geschäftlichen Gründen in Jacaranda.“
    Eigentlich hatte Brittany gehofft, sie würde Nick aus dem Weg gehen und stattdessen alles Geschäftliche mit seinem Vater regeln können. Doch Nicks Leben war schon immer eng mit der Plantage verbunden gewesen. Es war eigentlich klar, dass er hier war und härter arbeitete als sämtliche Angestellten.
    „So, so, geschäftliche Gründe also.“
    Als er die karamellfarbenen Augen zusammenkniff, wünschte Brittany, er würde aufhören, sie mit diesem intensiven Blick anzusehen. Denn Nick hatte schon immer tief in ihr Inneres blicken können, und das brauchte sie jetzt wirklich nicht.
    Konzentrier dich, schärfte sie sich ein. Denk an deine Beförderung!
    „Ich möchte dir ein Angebot machen.“
    Nick straffte seinen schlanken, über einen Meter achtzig großen, durchtrainierten Körper. Dann schenkte er ihr jenes freche Lächeln, an das Brittany sich noch so gut erinnerte und das sie nach ihrer Ankunft in London monatelang verfolgt hatte. Sie hatte um ihre erste Liebe getrauert. Denn Nick hatte sie abgewiesen, als sie ihn gebeten hatte, mit ihr zu kommen.
    „Das glaube ich dir gern, Red“, sagte er und öffnete die Wagentür.
    Als Brittany ausstieg, errötete sie heftig und ärgerte sich gleichzeitig über sich selbst, weil ihr all das noch so wichtig war.
    „So hat mich schon seit Jahren niemand mehr genannt“, sagte sie leise, insgeheim froh darüber, dass ihr Haar nicht mehr leuchtend rot war wie früher, sondern eher kupferfarben mit blonden Strähnen.
    „Wie schade.“
    Nick wickelte sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger. „Dann kennen sie dich offenbar nicht so gut wie ich.“
    Schnell wich Brittany ihm aus. „Du kennst mich überhaupt nicht.“
    Ganz bewusst ignorierte sie das Funkeln in seinen Augen. „Ist dein Vater da? Ich muss mit ihm über diese Angelegenheit sprechen.“
    Ein Schatten schien Nicks Augen zu verdunkeln, und er presste den Mund zusammen. „Papà ist gestorben. Diese Nachricht hat es wohl nicht bis nach London geschafft.“
    „Das tut mir leid.“ Plötzlich schämte Brittany sich, weil sie sich nicht über die Ereignisse zu Hause auf dem Laufenden gehalten hatte.
    „Wirklich?“ Nick wirkte verärgert. Die kleine senkrechte Falte zwischen seinen Augenbrauen ließ ihn plötzlich älter wirken als achtundzwanzig Jahre.
    Früher hatte er Brittany nie so aufgebracht und durchdringend angesehen. Einen kurzen Moment lang wünschte sie, sie könne die Zeit zurückdrehen.
    „Natürlich tut es mir leid. Jeder hier hat Papà doch geliebt!“
    „Da hast du recht.“
    Nick strich sich übers Gesicht. „Allerdings wundert es mich, dass dein alter Herr dir nichts erzählt hat. Hier passiert ja nichts, ohne dass alle es mitbekommen.“ Als er den Blick über Brittany gleiten ließ, hätte sie sich fast unwillkürlich das Dolce-und-Gabbana-Kostüm glatt gestrichen. Seine Augen drückten Anerkennung aus, doch ihr entging nicht, dass er leicht den Mund zusammenpresste.
    „Trotz deines edlen Outfits weißt du ja sicher noch, wie die Dinge hier laufen.“
    Wie er es auch früher immer gemacht hatte, versuchte Nick, sie zu ködern. Doch um keinen Preis wollte Brittany ihm zeigen, wie gut sie sich noch erinnerte.
    „Ich war in den letzten zehn Jahren ziemlich beschäftigt. Du wirst sicher verstehen, dass das Schwelgen in Erinnerungen da nicht gerade oberste Priorität hatte.“
    „So, du warst also beschäftigt “, wiederholte Nick.
    Brittany wollte ihm zeigen, wie weit sie es beruflich geschafft – wie weit sie als Paar hätten kommen können, wenn er sie begleitet hätte. Doch statt sie nach ihrer Arbeit zu fragen, stand Nick einfach nur da wie ein halb nackter Gott. Der Staub, den die
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