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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Autoren: Katie McGarry
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ungewohnt für mich, aber ich würde lernen, auch mit diesen Gefühlen zu leben.
    »Macht es dir was aus?«, fragte sie mit zaghafter Stimme, aus der ihre Anspannung sprach. »Dass wir uns Zeit lassen?«
    »Nein.« Und das war die Wahrheit. Echo würde das Zufrieden- und Glücklichsein noch schwerer fallen als mir. Sie hatte sich zwar mit ihrem Vater und Ashley ausgesöhnt, aber aus alten Gewohnheiten auszubrechen war nicht so leicht, vor allem wenn man im selben Haus lebte. Und das Baby würde auch nicht gerade zur allgemeinen Entspannung beitragen. Echo nahm inzwischen sogar mehr Therapiestunden als vorher. Ihre wiedergefundenen Erinnerungen und die Begegnung mit ihrer Mutter hatten neue Konflikte nach oben gespült. Aber Echo hatte das Gefühl, sie bewältigen zu können, solange ihr Mrs Collins dabei half.
    Alles in ihrem Leben war im Umbruch, und sie brauchte jetzt Stärke, Stabilität und Zuverlässigkeit. Und komischerweise fand sie diese drei Dinge ausgerechnet bei mir. Wer hätte je gedacht, dass ich mal für jemanden der zuverlässige Typ wäre? »Es steigert die Spannung, wenn wir es langsam angehen. Und ich liebe Vorfreude.«
    Ihr Körper wurde von ihrem lautlosen Kichern geschüttelt, und ich musste grinsen. Es tat gut, sie glücklich zu machen.
    »Und du bist ganz sicher, dass du deine Brüder so lange verlassen kannst, und du schwörst, dass du deinen Job nicht verlierst?«
    Das fragte sie mich jetzt zum millionsten Mal, aber ich verstand ihre Sorge. Sie wollte nicht, dass ich am Ende irgendwas bereute. »Der Malt & Burger macht sowieso im Juli einen Monat wegen Renovierung dicht, und mein Boss findet, dass mir ein wenig Urlaub ganz guttun wird. Und meine Brüder …« Ich schwieg einen Augenblick. »Ich brauche den Abstand. Es ist schwer, einfach so den Schalter umzulegen. Wenn ich eine Weile weg bin, dann hilft mir das vielleicht, mich nicht mehr für alles in ihrem Leben verantwortlich zu fühlen.«
    Sie stützte sich auf den Ellbogen, legte den Kopf schräg und schaute mich mit ihren wunderschönen grünen Augen an. »Bist du sicher?«
    »Tausend Prozent.«
    Das Lächeln, das ich so liebte, erstrahlte auf ihrem Gesicht. »Dann fahren wir nach Westen.«

[zurück]
Noah
    »Wann kommst du zurück?«, fragte Jacob. Wir saßen im Baumhaus in Carries und Joes Garten. Es war der Tag nach der Schulabschlussfeier. Carrie und Joe hatten zur Feier des Anlasses ein großes Essen für mich gegeben und mir gesagt, ich solle meine Freunde einladen. Ich hatte Echo, Isaiah und eine stocknüchterne Beth mitgebracht.
    Echo half gerade Tyler, bei einem ziemlich albernen Versteckspiel mit Isaiah und Beth ein geeignetes Versteck zu finden. »Im September. Spätestens. Nach dem Labor-Day-Wochenende fange ich mit dem Studium an.«
    Seine kleinen Beine baumelten vom Rand der Plattform. »An der Uni von unserer Mom?«
    »Genau. An der Uni von unserer Mom.« Hauptfach Architektur. Das staatliche Stipendium für Waisenkinder deckte meine Studiengebühren und die Unterkunft ab, aber ich hatte vor, mir mit Isaiah und Beth zusammen eine Wohnung zu suchen, wenn Echo und ich von unserem Trip zurückkamen. Beth und Isaiah waren zwar nächstes Jahr erst in der Zwölften, aber Shirley und Dale war es egal, wo sie wohnten. Echo hatte ihr Stipendium an der »Uni von unserer Mom« angenommen und wollte im Studentenwohnheim auf dem Campus wohnen.
    Jacob zählte die Monate an seinen Fingern ab. »Aber das sind ja mindestens drei Monate.«
    Wie sollte ich meinem kleinen Bruder erklären, dass ich wegmusste? Wie ihm erklären, dass mich drei Jahre lang nur noch der Gedanke angetrieben hatte, mit ihnen zusammen wieder eine Familie zu gründen? Ich hatte verloren und gewonnen zugleich. Ich hatte Träume verloren, aber neue gewonnen.
    Ich brauchte Zeit, um mein Gehirn neu zu polen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was es hieß, ein verantwortungsvoller achtzehnjähriger Student und unproblematischer älterer Bruder zu sein. »Ich werde jeden Tag anrufen und euch von überall Postkarten und Geschenke schicken.«
    Bei dem Wort »Geschenke« hellte sich seine Miene auf. »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Echo und Tyler lachten aus voller Kehle, als Isaiah sich Tyler über die Schulter warf, Echo an der Hand fasste und quer durch den Garten rannte, damit Beth sie nicht »finden« konnte. Beth folgte ihnen ganz langsam und tat so, als hätte sie nicht die leiseste Ahnung, wo die drei steckten. Ich bekam einen Kloß im Hals. Ich hatte
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