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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus
Autoren: Horus W. Odenthal
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Choraik hinein, der ihnen entgegentrat.
    »Anwesende ausgenommen«, bemerkte Danak mit Blick auf den Renegaten.
    »Na, ganz so schlecht ist unsere Bilanz dennoch nicht ausgefallen«, sagte Choraik und blickte zunächst Chik ins Gesicht, dann zu ihr hoch. »Das Jinsai, das verwandelt werden sollte, ist bei dem Kampf in Flammen aufgegangen.«
    Und wie auf ein Zeichen schlug gerade in diesem Moment im Hintergrund Feuer hoch. Etwas flammte grell in der riesigen Bronzeschale auf. Sie hörte Banátrass in ihrem Rücken aufschreien. Dann sahen sie den Milizhauptmann an ihnen vorbeistürmen, auf die Schale zu.
    Choraik blickte ihm hinterher und zuckte die Schultern. »So etwas passiert. In einer Kampfsituation. Da fliegen auch schon einmal Funken. So etwas kann man schwer kontrollieren.« Er drehte sich wieder zu ihnen hin. »Sieht so aus, als kämen keine neuen Drogen, die Menschen in ausgehöhlte Wracks verwandeln, mehr auf die Straßen von Rhun. Keine gesteuerte Auslese, keiner mehr, der Gott spielt.«
    Sie blickten gemeinsam zu der riesigen Bronzeschale hinüber, aus der die Flammen hochloderten. Banátrass tänzelte darum herum, ohne aber irgendwie eingreifen zu können. Niemand machte Anstalten etwas zu tun. Die Drogen verbrannten. Warum sollten Milizionäre so etwas verhindern wollen.
    »Klar«, meinte Chik mit Blick auf ihren vom Feuer grell beleuchteten Hauptmann. Von hier aus, wo sie standen, sah es aus, als stünde er selber inmitten der Flammen. »Klar, wir haben gegen Kinphauren gekämpft, wir werden vom Kinphaurenknecht abgezogen. Damit wir nichts mitkriegen, was uns nach Meinung der Spitzohren nichts angeht.«
    »Aber mit der Bleiche hat es damit wohl Gott sei Dank ein Ende. Was ist mit Mercer?«, fragte sie Chik.
    »Sandros hat sich um ihn gekümmert«, kam stattdessen die Antwort von Choraik. »Gehen wir rüber.«
    Sie fanden Sandros an Mercers Seite, genau wie Choraik es angedeutet hatte. Er hatte ihn mit halb aufrechtem Körper gegen ein paar Steinbrocken gebettet. Der Armbrustbolzen hatte seinen Kürass durchschlagen und sich anscheinend in die Lunge gebohrt. Seine Augen waren geschlossen, doch als hätte er ihre Annäherung gespürt, flatterten seine Lider, er bemerkte sie, sah sie mit schwachem Blick an.
    »Ihr seht besser zu, dass ihr mich durchbringt«, brachte er keuchend und mühsam hervor. »Ihr kommt ohne mich ja doch nicht klar.«
    Choraik kniete bei ihm nieder, untersuchte ihn.
    »Wir werden Sie wieder zusammenflicken«, sagte er. »Sie sind mit diesem Kader noch nicht durch. Ich werde sehen, dass ich Ihnen einen kinphaurischen Heiler besorgt kriege.«
    »Spitzohren?«, fuhr Mercer auf und verfiel gleich darauf in einen Hustenanfall. »Von denen rührt mich keiner an«, würgte er mühsam zwischen Röcheln und Husten heraus.
    »Ruhig«, sagte Choraik. »Wenn Sie schneller genesen wollen, dann tun Sie’s besser. Ich werde dafür sorgen, dass Sie die beste Pflege erhalten.«
    Sie nutzte die Gelegenheit, trat Sandros zur Seite, legte ihm die Hand auf die Schulter und zog ihn mit sich ein paar Schritte beiseite.
    »Ich wollte dir sagen, was immer Banátrass gegen dich in der Hand hat, es kann gelöst werden.« An seinem Blick, der zu ihr hochging, sah sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte, dass Choraik richtig vermutet hatte, was die beiden anging. »Was immer es ist, nimm ihn für dich aus der Gleichung raus.«
    Er sah sie verblüfft an.
    »Was meinst du damit?«
    Sie blickte gerade und hart zurück. »Eine Bedingung. Du arbeitest ab jetzt nur noch für uns. Und sonst niemanden.«
    »Leutnant Kuidanak.«
    Sie drehte sich um und sah Banátrass auf sie zustürmen.
    »Leutnant Kuidanak«, fauchte er sie an. »Das wird Konsequenzen haben, das, was heute Nacht geschehen ist.«
    Sie sah ihm ruhig entgegen, wie er sich da vor ihr aufbaute.
    »Klar wird es das.«, sagte sie. Sie drehte sich um und ließ ihn dort stehen. »Kommen Sie mit mir, Choraik?«, meinte sie über die Schulter hinweg.
    Ließ ihn einfach so da stehen. Diese verdammte Kuidanak-Schlampe!
    Banátrass bebte vor Wut. Doch dann dachte er: Denkst du etwa, du kommst davon? Da hast du dich gewaltig geirrt.
    Var’n Sipach hatte sich getäuscht. Leutnant Vorna Kuidanak taugte nicht als Waffe. Sie war gefährlich für jeden, der versuchte, sie zu führen; sie gehörte zerbrochen.
    Var’n Sipach hatte ihr Wesen fundamental missverstanden. Und das hätte ihn beinahe das Leben gekostet. Nur dass er, Banátrass, mit dem Ankchorai zur rechten
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