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Nimm s bitte nicht personlich

Nimm s bitte nicht personlich

Titel: Nimm s bitte nicht personlich
Autoren: Wardetzki Barbel
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wissen, was los ist. Hat er selbst in seiner Geschichte negative Erfahrungen mit Druck gemacht, wird er durch ihr Verhalten an seinem wunden Punkt getroffen. Sein Thema könnte darin bestehen, sich nicht frei entscheiden zu dürfen und für Eigenständigkeit mit Liebesverlust bestraft zu werden. Wird Kontrolle ausgeübt, bekommt er Angst und muss sich daher übermäßig abgrenzen, um dem Druck nicht zu erliegen. Dass seine Freundin das als Zurückweisung erlebt, ahnt er möglicherweise nicht. Weiß er jedoch darum, kann er Verständnis für ihre Befürchtungen aufbringen, was den Kontakt zwischen ihnen entspannter werden lässt. Ebenso kann sie mehr Freiheit gewähren, wenn sie sich in seine Geschichte und seinen wunden Punkt einfühlen kann. Das gegenseitige Wissen um die Verletzbarkeiten wird zukünftige Kränkungen nicht unbedingt verhindern, aber die Heftigkeit der Reaktion abmildern und konstruktive Wege der Auseinandersetzung eröffnen, ohne sich trennen zu müssen oder sich übermäßig Schaden zuzufügen.

Der wunde Punkt und der Umgang mit Kränkungserlebnissen
Welchen wunden Punkt berührt die Kränkung?
Welche alte Wunde bricht durch die aktuelle Situation
wieder auf?
Welches schmerzliche Thema ist in Ihnen noch nicht
geheilt?
Müssen Sie dem anderen sein Verhalten wirklich
so übel nehmen, oder bekommt er eine Reaktion ab,
die noch jemand anderem gilt?
Sehen Sie im Kränkenden vielleicht jemand anderen?
Welche Reaktion gehört zu dem aktuellen Menschen,
der Sie kränkt und welche zu einem früheren?
Wie ist die Geschichte des anderen, was verletzt ihn, welchen wunden Punkt treffen Sie bei ihm?
    Machen Sie sich
klar, dass
der Partner Ihre alten Wunden nicht heilen kann.
Sie die Verantwortung für Ihre Gefühle haben und
nicht der andere.
Wut, Vorwürfe und Anklagen das Problem nicht lösen.
Sie für sich und Ihr Gegenüber Verständnis aufbringen müssen.
die Sicht des anderen von Ihrer verschieden ist.
    Was können Sie tun?
Drücken Sie Ihre überschießenden Gefühle dem
anderen gegenüber nicht sofort aus, sondern ordnen
Sie sie zuerst in sich.
Warten Sie mindestens einen Tag und eine Nacht ab,
bevor Sie reagieren.
Überprüfen Sie Ihre Annahmen über die Absichten
des anderen an der Realität.
Bevor Sie auf Verdacht handeln, fragen Sie vorher nach,
ob Ihre Annahmen stimmen.
Sagen Sie dem anderen, was Sie befürchten und
was Sie brauchen, um sich sicher zu fühlen.
Fragen Sie den anderen, was er fühlt und
von Ihnen braucht.

Ich nehme alles persönlich
    Die Erfahrungen, die den wunden Punkt bilden, hinterlassen in uns bestimmte Einstellungen uns und anderen Menschen gegenüber. Wer sich beispielsweise als Kind abgelehnt fühlte oder sogar ausgeschlossen wurde, kann die Einstellung entwickeln: »Ich mache nichts richtig, ich gehöre nicht dazu, mich will keiner.« Aufgrund dieser Überzeugung wird er die Welt und andere Menschen unter dem Blickwinkel der möglichen Zurückweisung sehen. In dieser Haltung prägen sich Selbstzweifel, soziale Ängste und Unsicherheit aus, die ein Nährboden für Kränkbarkeit darstellen. Aufgrund seiner Selbstunsicherheit und der Angst, etwas falsch zu machen, tendiert ein solcher Mensch dazu, alles persönlich zu nehmen und das Negative auf sich zu beziehen. Eine abwertende Bemerkung, die er aufschnappt, gilt natürlich ihm; ein kritischer Blick beweist ihm, dass er etwas falsch gemacht hat; betritt er das Büro der Kollegen und sie hören daraufhin auf zu sprechen, haben sie vorher selbstverständlich schlecht über ihn geredet; auch für die miese Laune der Ehefrau fühlt er sich verantwortlich. Es scheint, als drehe sich die ganze Welt nur um ihn und die anderen seien darauf bedacht, ihm das Leben schwer zu machen.
    Das Kränkungsrisiko eines solchen Menschen ist zwangsläufig sehr groß, weil er in hohem Maße auf die Reaktionen aus der Umwelt angewiesen ist, und dadurch jedes kritische oder abwertende Signal wahrnimmt. Auf diese Weise bestätigt er sich sein negatives Selbstbild, was ihn in der Folge noch kränkbarer und unsicherer macht.

Kränkbare Menschen nehmen alles schnell persönlich
Selbstzweifel, soziale Ängste und Unsicherheit sind
ein Nährboden für Kränkbarkeit.
Kränkbare Menschen zeichnen sich dadurch aus,
dass sie alles Negative auf sich beziehen.
Sie beobachten ihre
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