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Nimm mich jetzt!

Nimm mich jetzt!

Titel: Nimm mich jetzt!
Autoren: A.D. Smith
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verspürt. Eine halbe Stunde später war der Anruf eingegangen. Um 16:00 Uhr hatte ihr Vater einen tödlichen Autounfall gehabt.
    Und jetzt wieder dieses Gefühl. Sylvia hielt es nicht mehr aus. Sie ging zum Schlüsselkasten und kramte den Schlüssel zu Dianas Wohnung hervor. Als wäre der Teufel hinter ihr her, rannte sie die Treppe rauf und betrat die leere Wohnung. Sie stöberte ein wenig in Dianas Sachen und griff nach dem lilafarbenen Buch. Sie hatte zwar kein gutes Gefühl dabei, in die Privatsphäre ihrer Freundin einzudringen, aber gab es noch eine Wahl? Sie setzte sich auf die Couch und las.

    „Roman, ich muss mal dringend zur Toilette.“
    Diana war zwar nicht sicher, ob sie würde aufstehen können, aber sie musste sich frisch machen.
    Roman schlief halb und drehte sich um. „In der zweiten Etage, auf dem Flur“, murmelte er.
    Diana lauschte. Er war wieder eingeschlafen. Leise erhob sie sich, streifte die Bluse über und zog den Slip an. Barfuß tappte sie auf den Flur hinaus. Der Fernseher in der ersten Etage lief noch, aber sonst war alles still. Sie ging die Treppe hinunter. Vor der Tür, hinter der Saaed am Abend verschwunden war, blieb sie stehen. Kein Geräusch, alles still. Sie wagte nicht, Licht anzumachen und tastete sich weiter an der Wand entlang. Wo sollte die Toilette sein? Da war keine Tür mehr, nur ein Vorhang. Vorsichtig schob sie ihn zur Seite. Eine kleine Lampe erhellte den Flur, der sich dahinter verbarg. Eine weitere Tür befand sich am Ende des Flurs, sie war halb angelehnt. Das musste die Toilette sein. Sie ging drauf zu und betrat das kleine schäbige Badezimmer. Sie schüttelte sich vor Ekel.
    Die kleine Dusche war mit Sicherheit seit Jahren nicht gesäubert worden. Sie spritzte sich am Waschbecken ein wenig Wasser ins Gesicht. Sie wollte sich gerade vorsichtig auf die Toilette setzen, als sie bemerkte, dass es hier kein Toilettenpapier gab. Seufzend hielt sie inne. Sie öffnete die Badezimmertür und schaute auf den kleinen Flur hinaus. Hatte sie eben richtig gesehen, war da ein Abstellraum in der Wand? Eine braune Doppeltür links von ihr. Ob sie da das Toilettenpapier aufbewahrten? Die Tür hatte keine Klinke, sondern ein Schloss wie bei einem Kleiderschrank. Es steckte aber kein Schlüssel. Diana sah sich suchend um. Vielleicht konnte sie die Tür anders öffnen? Stand draußen im Hausflur nicht ein Werkzeugkasten? Ganz leise schlich sie nach draußen und holte sich einen Schraubenzieher. Mittlerweile war ihr Bedürfnis ziemlich dringend. Ungeduldig hantierte sie mit dem Schraubenzieher am Schloss. Sie hörte ein Klicken, drehte den Schraubenzieher und konnte die Tür aufziehen. Ihr stockte der Atem. Da war kein Toilettenpapier in dem geräumigen Schrank. Da waren nur Waffen und jede Menge Munition!
    Sie musste sofort hier raus. Hektisch ließ sie den Schraubenzieher fallen und drehte sich um.
    „Nicht so schnell. Wo wollen wir denn hin, junge Dame?“ Saaed war lautlos hinter sie getreten.

21
    Als am Morgen des ersten Weihnachtstages das Telefon klingelte, war Sylvia beim ersten Klingeln dran.
    „Hey, fröhliche Weihnachten, mein Engel.“
    „Thomas, endlich.“ Sie konnte nichts dagegen tun, ihre Stimme klang ängstlich.
    „Was ist passiert?“
    „Diana ist weg. Sie hat gestern Abend das Haus verlassen und ist bis jetzt nicht wiedergekommen.“
    „Jetzt bleib mal ruhig, sie wird sicher einem ihrer Sexabenteuer nachgehen.“
    „Ja, aber ich weiß, dass da was nicht stimmt.“
    „Wieso?“
    „Weil ich einen Schlüssel zu ihrer Wohnung habe und heute dort war. Ich habe etwas Schlimmes gemacht, aber ich war in Sorge.“ Sie begann zu weinen.
    „Hey mein Engel, ganz ruhig, was hast du getan?“
    „Ich habe ihr Tagebuch gelesen. Sie ist gestern zu einem Typen gegangen, mit dem sie schon länger eine heiße Affäre hat. Er wohnt in dem Viertel, das wir das dunkle Viertel nennen. Er ist Araber.“ Sie schniefte.
    „Süße, ich bin hier in Afghanistan und ich kann dir versichern, nicht jeder Araber ist ein Verbrecher. Eigentlich die Wenigsten, und nur weil er im Armenviertel der Stadt wohnt, muss er kein schlechter Mensch sein.“
    „Nein, aber sie ist hingefahren, obwohl sie eine Nacht vorher beobachtet hat, wie er Kontakt mit bewaffneten Männern hatte. Außerdem steht eindeutig im letzten Eintrag, dass sie nicht die ganze Nacht dort bleiben wollte. Gegen Mitternacht wollte sie wieder hier sein.“
    Ihre Stimme brach und sie weinte wieder. Thomas versuchte, sie zu
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