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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Vater auf das plötzliche Wiedersehen
mit seinem Sohn reagieren würde. Niklas rannte, stolperte, fiel der Länge nach
hin und rappelte sich wieder hoch. Er war furchtbar aufgeregt. Dann stand er
endlich vor der Tür, die sich unerwartet öffnete. Vor ihm stand ein gealterter
Troll mit silbergrauem Haar, tiefe Sorgenfalten hatten sein Gesicht gezeichnet.
Niklas stieß einen Schrei aus, fast hätte er seinen Vater nicht wieder erkannt.
    „Papa, ich bin es, dein Sohn, erkennst du mich nicht?“ Da hellte sich
Thors Gesicht auf.
    „Niklas? Du bist es wirklich? Mein Junge.“ Er streckte die Hände aus und
Vater und Sohn fielen sich in die Arme. Tränen rollten ihnen über die Wangen.
„Wo warst du nur? Es ist eine lange Zeit vergangen, seit du verschwunden bist.
Ich habe dich gesucht und dachte, ich würde dich nie wiedersehen.“ Niklas wischte
sich die Tränen vom Gesicht und erwiderte aufgeregt:
    „Das ist eine lange Geschichte, aber zuerst musst du Kimama kennenlernen.“
Er drehte sich um und lief an die Stelle, wo sie gewartet hatte, aber der Platz
war leer. Niklas schluckte, sie wollte doch bei ihm bleiben. Nun hatte sie ihr
Versprechen gebrochen, das war wirklich gemein von ihr.
    Plötzlich hörte er eine leise, geheimnisvolle Stimme. Er sah sich um, es
war niemand da, doch er wusste nicht, woher sie kam, doch sie nannte seinen
Namen.
    „Niklas höre gut zu. Kimama ist wieder bei den weisen Feen am Mondsee. Wir
haben sie zu uns geholt. Sie kommt zu dir zurück, doch du musst Geduld haben.
Es wird ein paar Monde dauern, sie ist noch keine richtige Fee und muss noch
viel lernen.“ Er stand wie versteinert da, dann schrie er:
    „Sie ist eine richtige Fee, ihr dürft sie nicht wieder in ihr Baumhaus
schicken.“ Er klang verzweifelt, Tränen liefen über sein Gesicht, doch es blieb
alles still. Sein Vater hatte ihn beobachtet, konnte aber die andere Stimme
nicht hören. Sie war nur für Niklas Ohren bestimmt.
    „Mein Sohn, komm’ zu mir und erzähle mir, was du erlebt hast. Wer ist Kimama?“
Niklas wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, das von Staub und
Tränen schmutzig war. Außerdem hatte er wieder einmal schrecklichen Hunger,
sein Magen knurrte so laut, dass sein Vater lachte.
    „Oh“, meinte er, „du musst ja fast verhungert sein. Komm erst mal herein,
iss etwas, und später berichtest du mir alles.“ Er stellte einen großen Krug
Ziegenmilch auf den Tisch, außerdem frisches Brot, Butter und Käse, den er
selbst hergestellt hatte. „Nun stärk` dich erst einmal.“ Immer wieder strich er
seinem Sohn liebevoll über den Kopf, als könne er nicht fassen, dass er endlich
wieder zu Hause war. Er sah ihn die ganze Zeit an und freute sich über seinen guten
Appetit. Als Niklas satt war, lehnte er sich zufrieden zurück und wollte seinem
Vater noch etwas sagen, war aber in der nächsten Sekunde eingeschlafen.
    „Ist schon gut mein Junge“, meinte Thor leise, hob ihn
hoch und trug ihn in seine Kammer. Zum ersten Mal nach langer Zeit lag Niklas wieder
in seinem eigenen Bett. Er träumte von Kimama, dem alten Baum, der die Trolle
bei sich versteckt hatte, von dem Zauberer Migon und dem Geisterwald.
    Er schlief so lange, bis ein Sonnenstrahl direkt in sein Gesicht schien.
Er blinzelte, öffnete die Augen und sah in das Gesicht seines Vaters, der vor
seinem Bett stand und ihn ansah. Es schien, als könnte er nicht glauben, dass er
seinen Sohn wieder bei sich hatte.
    „Guten Morgen Papa. Ich wollte dir gestern Abend noch so viel erzählen,
aber ich bin wohl eingeschlafen.“ Er rieb sich verlegen die Augen. Thor
lächelte ihn an.
    „Das ist schon in Ordnung, du solltest dich jetzt erst einmal waschen und
frühstücken, dann bringe ich dich zur Schule. Heute Nachmittag kannst du mir
alles berichten.“
    „Nein Papa, ich möchte heute noch nicht in den Unterricht. Alle werden
mir Fragen stellen und mich angucken. Ich muss mich erst einmal ausruhen, und
ich möchte bei dir sein. Morgen gehe ich ganz bestimmt“, bettelte er.
    „In Ordnung, Niklas, du kannst mir helfen, Holz zu hacken. Der Winter
wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, und dann wird es bitterkalt. Wenn
du sauber bist und gegessen hast, darfst du in den Ziegenstall schauen, dort
gibt es eine Überraschung für dich.“ Niklas nickte, er konnte es gar nicht mehr
erwarten. Inzwischen war das Frühstück fertig, doch Niklas war so neugierig,
dass er kaum essen konnte. Sein Vater lachte.
    „Na gut, dann lauf los.“ Der

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