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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)
Autoren: Nathalie von Heiden
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nicht älter.“ Kimama fragte die Kinder, wie sie denn hierher gekommen
seien und wie lange sie schon da wären, und nun erzählte einer nach dem
anderen. Fast alle waren mit ihren Eltern auf einem Ausflug gewesen und mit
einer schönen Melodie angelockt worden. Da sie sich im Inneren der Erde
aufhielten, wurden sie trotz langer Suche nie gefunden. Es gab immer genug zu
essen und zu trinken. Jeweils zwei Trolle durften hinaus, um Essbares zu suchen
und aus dem nahen Bach Wasser mitzubringen. Obwohl sie es gut hatten, wollten
sie doch zurück nach Hause.
    „Sind die Früchte denn hier nicht verhext?“, fragte Niklas.
    „Nein, wieso denn?“, fragte ein Trolljunge.
    „Ach nichts“, entgegnete Niklas. Es war ihm peinlich, dass er es
überhaupt erwähnt hatte. Die verhexten Früchte konnten wohl kaum der Grund
sein, warum die Kinder nicht mehr gewachsen waren. Denn jeder der wusste, was
für Bauchschmerzen diese verursachten, würde sie nicht wieder probieren. Auf
einmal spürte er wieder seinen Magen, der so fürchterlich knurrte, dass die
Trolle erschrocken die Köpfe hoben.
    „Ich habe schrecklichen Hunger“, entschuldigte er
sich, „wir haben so lange nichts mehr gegessen.“ Einer der Jungen ging in eine
Ecke des Raumes und brachte ihnen einen Teller mit den leckersten Früchten. Ob
die auch verzaubert sind?, dachte Niklas. Er sah Kimama fragend an. Sie gab ihm
ein Zeichen, dass er diese Früchte ruhig nehmen konnte. Er stürzte sich darauf
und erntete von seiner Freundin sofort einen vorwurfsvollen Blick.
    Während die beiden aßen, erzählten die Trolle weiter. Sie durften den
ganzen Tag spielen und Dinge tun, die ihnen gefielen.
    „Wieso seid ihr alle noch so klein?“, fragte Kimama jetzt, „ihr lebt doch
schon viele Jahre hier.“ Dieser Sache wollte sie unbedingt auf den Grund gehen.
Ein Troll, der etwas älter aussah als die anderen, sagte mit wichtiger Stimme:
    „Es gibt hier eine Pflanze im Wald mit herrlich leuchtenden Blüten. Ich
glaube, wenn man den Saft aus ihren Kelchen trinkt, wird man nicht älter. Er
schmeckt ganz besonders gut, sodass wir gar nicht genug davon bekommen können.“
    „Wir würden gern wieder nach Hause“, sagte ein kleiner Troll. „Wir dürfen
aber nicht mehr zurück. Der Baum wird uns niemals fortlassen, das hat er
gesagt.“
    „Doch“, antwortete Niklas, „er hat seine Meinung geändert, ihr könnt
gehen. Kommt, folgt uns.“
    „Halt“, erklang auf einmal die Stimme des Baumes, „wisst ihr denn, in
welche Richtung ihr laufen müsst?“ Die Trolle blieben wie angewurzelt stehen.
Auch Kimama, die sich schon zum Flug erhoben hatte, hielt inne.
    „Oh je, wie sollt ihr alle wieder nach Hause finden?“, fragte sie mit
einem Blick auf die Kinder.
    „Ich glaube, das ist gar nicht schwierig“, sagte der Baum. „Ihr müsst
immer dem Flusslauf folgen, dann kommt ihr auf eine große Lichtung, danach ist
es ganz einfach.“ Niklas zweifelte daran, denn sicher kamen alle Kinder aus
verschiedenen Gegenden. Als ob der Baum seine Gedanken lesen konnte, meinte er:
„Du hast recht, es ist sicher nicht ganz so leicht.“ Blitzartig hatte Kimama
eine Idee. Sie drehte sich zu Niklas um und rief:
    „Wir werden Norki rufen. Es ist zwar kein Elfenstaub mehr da, wo ist
eigentlich der Beutel?“ Niklas zog das völlig zerknitterte Säckchen aus seiner
Hosentasche und gab es ihr.
    „Ohne Elfenstaub wird es nicht gehen“, meinte er
niedergeschlagen. „Aber einen Versuch können wir ja wagen.“ Nun wurden die
anderen kleinen Trolle neugierig, sie drückten und drängelten sich um Kimama
und Niklas. Sie wollten wissen, wer denn Norki sei, und wie sie ihnen wohl
helfen könnte. Da erzählten sie ihnen von der kleinen Elfe und ihrer
Zauberkraft. Kimama versuchte, sich ein wenig Platz zu schaffen. Sie sah Niklas
an, drehte den Beutel um und hielt ihre Hand darunter. Dann schüttelte sie ihn
kräftig, und ein winziger Rest Staub fiel heraus. Sie pustete ihn von ihrer
Hand und sagte mit leiser Stimme den magischen Spruch:
    „Adciro Aparecius“
    Blitze und
Sterne stiegen aus dem Staub auf und augenblicklich erschien Norki. Die kleinen
Trolle wichen erschrocken zurück, doch Kimama hüpfte begeistert in die Höhe.
    „Du bist tatsächlich gekommen, wir hatten doch nur noch einen kleinen
Rest.“ Sie umarmte die Elfe. Die schaute sich verwundert um und meinte:
    „Solange noch eine winzige Menge Elfenstaub im Beutel ist, könnt ihr mich
rufen. Was habt ihr für Probleme?“
    „All
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