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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2
Autoren: I Scott
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ziemlich frisch. Ich rieb mir die bleichen Arme, auf denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte.
    Esther sah Trevor direkt an. Sie war wieder vollkommen die Alte: Wuschelhaare, dunkelbraune Augen, rundes Gesicht. »Bitte, lass uns helfen.«
    Als er ihren Blick auffing, meinte ich, in seinen Augen einen Anflug von Gefühlen wahrzunehmen. »Leg los, Dancia«, seufzte er. »Aber beeil dich.«
    »Ihr müsst mir versprechen, keiner Menschenseele davon zu erzählen«, sagte ich.
    Esther nickte als Erste. »Ich bin dabei.«
    »Ich auch«, sagte Catherine. »Ich habe sowieso gerade nichts Besseres zu tun.«
    In ein paar Sätzen umriss ich alles. Ich erzählte, dass die Night Academy ein Programm für Schüler mit besonderen Fähigkeiten habe, für das sie bereits Kandidaten seien. Esther verfüge über die Gabe, die Gestalt zu wandeln, und Hennie könne Gedanken lesen, während Catherine geniale Fähigkeiten in Mathematik habe, an die ich nicht einmal ansatzweise heranreichte.
    Jack oder die Irin erwähnte ich nicht, das zu erklären hätte zu lange gedauert. Ich sagte nur, dass Cam von einer üblen Gang gekidnappt worden sei und wir ihn nun retten müssten.
    Zunächst rief meine fantastische Geschichte nur Erstaunen hervor, doch nach und nach begriffen die drei und nickten. Hennie nahm Esthers Hand und drückte sie, worauf Esther die Tränen kamen. Catherine riss sich zusammen. Sie schlang die Arme um sich und sah in die Ferne. Insgeheim wussten die drei, dass ich die Wahrheit sagte. Bestimmt hatten sie längst geahnt, dass sie anders waren. Nun war aus der Ahnung Sicherheit geworden.
    Ich erklärte ihnen meinen Plan. Er war ziemlich riskant, da alle drei aus dem Stegreif ihre Gaben einsetzen mussten. Aber anders konnten wir Cam nicht helfen.
    Schritt eins bestand darin, dass Esther sich in mich verwandeln sollte. So konnten wir Mr Judan und die anderen Lehrer hinters Licht führen und sie glauben lassen, ich sei nicht auf und davon. Natürlich würde sie sich etwas im Hintergrund halten müssen, doch wenn es ihr gelänge, meine Frisur zu kopieren, würde es wohl keine Probleme geben. Sollte jemand nach Trevor Ausschau halten, müsste sie ihn notfalls auch imitieren und Anna ebenfalls, falls diese uns begleiten wollte.
    Esthers Augen wurden immer größer. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »In dich kann ich mich vielleicht verwandeln, aber nicht in Trevor.«
    Ich zerstreute ihre Bedenken. »Du schlüpfst doch ständig in die Rolle von Männern, wenn du die Lehrer nachmachst. Da kannst du auch Trevor spielen.«
    »Esther, du bist viel stärker und mächtiger, als du dir vorstellen kannst«, sagte Trevor. »Das weiß ich. Ich habe dich beobachtet. Vertrau dir!«
    In seiner Stimme lag deutliche Zuneigung. Erstaunt sah ich ihn an. Stand er womöglich auf Esther? Bislang war ich davon ausgegangen, dass er sie beobachtete, weil es sein Job war – mir war nie in den Sinn gekommen, dass er sich in sie verliebt haben könnte.
    Ihre Blicke trafen sich.
    Trevor nahm ihre Hand. »Du schaffst das.«
    »Ich werde mein Bestes geben.« Esther schloss die Augen. Kurz darauf veränderte sich ihr Haar, wurde heller und heller, kringelte sich zu einem Wust blonder Locken. Ihre Gesichtszüge blieben dieselben, aber ihre Augen wurden größer, und der Schwung ihrer Lippen kam meinen ziemlich nahe.
    Mit offenem Mund starrte ich sie an, ich konnte nicht fassen, wie ähnlich sie mir sah.
    »Wow. Das ist echt – ähm – gruselig«, sagte Catherine. »Esther mit Dancias Haaren.«
    »Du musst noch ein paar Schlabberklamotten anziehen und immer schön in Hennies Nähe bleiben«, sagte Trevor. »Wenn sie dich direkt ansehen, werden sie Verdacht schöpfen. Aber das ist echt krass.«
    Vor Stolz wurde Esther rot. Insgesamt war ihr Teint heller geworden, und je länger wir sie anstarrten, desto mehr hektische, rote Flecken bekam sie am Hals, genau wie ich, wenn ich nervös wurde.
    Ermutigt durch diesen Erfolg, fuhr ich mit meinem Plan fort. »Hennie, du musst jetzt mit Cam Kontakt aufnehmen, so wie du es mit mir eben getan hast. Wir müssen herausbekommen, wo sie ihn hinbringen.«
    »Stell ihn dir im Geiste vor«, wies Trevor sie an. »Schließ die Augen, vielleicht fällt es dir dann leichter. Erinnere dich an jedes Detail. Dancia, was hatte er heute Morgen an?«
    Ich überlegte kurz. »Dunkelblaues T-Shirt und Boxershorts.«
    Alle Augen waren auf Hennie gerichtet, die unter unseren prüfenden Blicken errötete, dann rasch die Augen schloss und tief
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