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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt
Autoren: Annette Broadrick
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Berührung seiner Lippen ließ sie reglos erstarren. Chris Cochran küsste sie! Selbst mit verbundenen Augen hätte sie gespürt, dass er es war. Das prickelnde Gefühl, das seine Berührung in ihr auslöste, hätte es ihr verraten.
    Er drückte sie an sich und erforschte mit den Händen ihren Rücken, während er sie verführte, die Lippen zu öffnen.

    Maribeth hatte geglaubt, zumindest in der Kunst des Küssens Erfahrung zu besitzen, doch so etwas hatte sie nie zuvor erlebt. Sie konnte nur die Arme um seine Taille schlingen und sich an ihn klammern.
    Als er unbestimmte Zeit später mit offensichtlichem Widerstreben den Kopf hob, fiel ihr das Atmen schwer. Er schien das gleiche Problem zu haben.
    Er lehnte die Stirn an ihre und flüsterte: „Also, was sagst du? Wollen wir alle schockieren und es tun?”
    Sie stand bereits unter Schock, und dabei hatte sie ihn nur geküsst. Oder besser gesagt, er hatte sie geküsst.
    Ihr schwindelte immer noch.
    In kürzester Zeit war alles, was sie von sich und ihrem Leben zu wissen und zu verstehen geglaubt hatte, auf den Kopf gestellt worden. In einem Moment hatte sie um Bobby getrauert, und im nächsten hatte sie von ganzem Herzen Chris’ Kuss erwidert.
    Stand die ganze Welt kopf, oder war nur sie selbst verrückt geworden?
    „Oh, Chris, ich kann im Augenblick keine Entscheidung fällen. Ich kann momentan nicht mal denken.”
    Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber er hörte Verzweiflung und Verwirrung aus ihrer Stimme. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er wusste jedoch, dass er sie nicht wieder küssen durfte. Es hätte ihm den Verstand geraubt, wenn er sie nicht auf die Decke betten und leidenschaftlich lieben konnte.
    „Ich muss nach Hause”, sagte sie und löste sich von ihm. „Meine Schwestern werden sich schon wundern, wo ich so lange bleibe.”
    „Du bist sechsundzwanzig Jahre alt, Maribeth, nicht sechzehn. Ob du’s glaubst oder nicht, du brauchst nicht mehr für jeden Augenblick deines Lebens Rechenschaft abzulegen.”
    „Du hast natürlich recht. Es ist wohl die Gewohnheit.”
    „Manchmal denke ich, dass du dich wie Dornröschen fühlen musst, die darauf wartet, dass ihr Prinz kommt und sie erlöst. Du warst zufrieden damit, bei deiner Familie auf der Ranch zu bleiben und auf Bobbys Rückkehr zu warten.”
    „Möglich. Ich weiß nicht. Ich bin hiergeblieben, weil es mein Leben ist. Ich habe mir nie ein anderes vorgestellt. Ich hatte keinen Grund dazu. Bis jetzt. Ich hätte nie gedacht, dass Bobby so etwas tun würde. Ich wusste, dass er es nicht sehr eilig hatte, nach Hause zurückzukommen. Deshalb habe ich ihn nie gedrängt, den Hochzeitstermin festzulegen. Ich dachte, dass er nach vier Jahren unterwegs bereit wäre, sich häuslich niederzulassen. Wie hätte ich ahnen können …?” Maribeth verstummte. Sie verspürte eine une ndliche innere Leere.
    Ihr bisheriger Lebensinhalt existierte nicht länger. Was konnte sie tun, um sich eine neue Zukunft aufzubauen? Die Vorstellung wirkte beängstigend, wie sie sich auch entschied.
    „Komm mit mir, Maribeth. Gib mir die Gelegenheit, dir die Welt da draußen zu zeigen.
    Willst du das für mich tun … und für dich selbst?”
    „Ich weiß nicht, Chris. Alles passiert gleichzeitig. So muss ein Mensch sich fühlen, der sich an der malerischen Landschaft erfreut und plötzlich auf eine Mine tritt. Meine Welt ist gerade in tausend Stücke zersprungen.”
    Er küsste sie erneut. Es war eine sanfte und tröstende Berührung seiner Lippen, die dennoch all ihre Sinne betörte.
    „Gib mir die Chance, dir zu helfen, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen, ja?”
    murmelte er. „Ich will nicht abreisen, solange du so durcheinander bist.”
    „Und wie soll ich es den Leuten erklären?”
    „Es ist zu spät für große Ankündigungen, oder? Wenn du einwilligst, mich zu heiraten, brauchst du keine großartigen Erklärungen abzugeben. Alle werden wie geplant kommen, um deiner Hochzeit beizuwohnen. Nur der Bräutigam wird ein anderer sein.”
    „Du glaubst, sie werden es nicht merken?” entgegnete sie belustigt. „Chris, es handelt sich nicht um ein Theaterstück, wo die zweite Besetzung einspringen muss.”

    „Vielleicht nicht, aber es liefert den Leuten Gesprächsstoff für die nächsten Jahre.”
    „Wie konnte ich deinen verrückten Sinn für Humor nur vergessen?”
    „Wenn du mich heiratest, wirst du ständig daran erinnert.”
    „Ich muss verrückt sein. Ich ziehe es tatsächlich in Betracht.”
    Mehr
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