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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen
Autoren: Karen Rose
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können.«
    Ein Bild zeigte eine Wand mit Bildern. Bleistiftzeichnungen von einem Strand. Er kannte das Bild und die Wand. Sein Herz hüpfte in seine Kehle. »Das ist Tess’ Wohnzimmer.«
    Murphy nahm sich ein Foto. »Du machst Witze.«
    Aidan sah auf. »Sie hat Tess genauso überwacht wie Swanson. Diese Fotos sind durchs Fenster gemacht worden. Irgendwo in der Nähe von Tess’ Wohnung ist ihr Spielplatz.«
    Murphy nickte aufgeregt. »Das Gebäude gegenüber. Allerdings hat es vierzig Stockwerke. Können Sie vom Aufnahmewinkel her etwas Genaueres sagen?«
    »Vielleicht«, meinte Rick. »Die Auflösung ist mies, aber ich kann Vermutungen anstellen.«
    Spinnelli klopfte auf den Tisch, um auf sich aufmerksam zu machen. »Vermutungen reichen nicht. Wir brauchen eine genaue Angabe, um einen Durchsuchungsbefehl zu beantragen.«
    Aidan nahm den Hörer ab. »Lori, hast du schon die Liste der Räumlichkeiten, die Deering besitzt?«
    Zwei Minuten später brachte Lori ihnen die Ausdrucke, und Aidan strich mit dem Finger über die Liste. »Ihr gehören zwanzig Wohnungen. Aber nur eine gegenüber von Tess’ Haus. Los, Leute.«

Freitag, 17. März, 20.45 Uhr
    »Stehenbleiben«, sagte Tess, und Amy blieb stehen. Ein spöttisches Lächeln lag ihr auf den Lippen.
    »Und wenn ich nicht gehorche?«
    Tess drückte ab und ließ die Kugel dicht an Amys Kopf vorbeizischen. »Dann erschieße ich dich.«
    Auf Amys Gesicht erschienen rote Flecken. »Du Miststück. Du hast immer alles bekommen.«
    »Und jetzt sorge ich dafür, dass du ins Gefängnis gehst. Wo du mich hinschicken wolltest.«
    »Was auch funktioniert hätte, wären die verdammten Cops nicht gewesen.«
    »Du klingst wie der Böse von Scooby-Doo«, sagte Tess, und Amys Augen blitzten vor Zorn. »So weit zum Thema Filmklassiker.« Sie sah sich um, entdeckte aber unglücklicherweise kein Telefon.
    »Tja, anrufen geht nicht«, sagte Amy grinsend. »Hier gibt es nur das Internet. Und nun?«
    »Komm mit. Wir klopfen an ein paar Türen. Irgendjemand in diesem Gebäude hat bestimmt ein Telefon.« Sie bedeutete Amy, vor sie zu treten. »Geh.«
    Doch Amy griff an. Tess flog rückwärts, landete mit dem Rücken an der Balkontür, und Amy entwand ihr die Waffe. Dann richtete sie den Lauf auf Tess’ Herz und lachte. »Und jetzt bewegst du dich. Raus auf den Balkon. Mit deinem Vater schließt sich der Kreis, mit dir ebenfalls. Alles hat damit angefangen, dass deine Patientin gesprungen ist. Jetzt kann sich die Presse über die tolle Meldung freuen, dass du gesprungen bist. Mach die Tür auf.«
    »Nein.« Tess wusste, dass sie tot war, sobald sie auf den Balkon hinaustreten würde.
    Amy entriegelte die Tür, stieß sie auf und ließ die kalte Nachtluft herein. Mit der einen Hand packte sie Tess’ Haar, mit der anderen drückte sie ihr die Pistole an die Schläfe. »Ich sagte, raus. Los!« Sie zerrte Tess auf den Balkon und stieß sie gegen das Geländer. Tess schrie auf, als der Griff der Pistole in ihre Lendenwirbel krachte, und versuchte instinktiv, sich dem Schmerz zu entziehen. Doch dadurch verlor sie das Gleichgewicht. Amy versetzte ihr mit beiden Händen einen Stoß.
    Und Tess kippte über das Geländer.
     
    »Polizei!« Aidan tat einen Schritt zur Seite, um das Sondereinsatzkommando die Tür eintreten zu lassen, und Aidans Hoffnung sank ins Bodenlose. Auf dem Balkon stand Amy. Allein. Doch gerade noch zu sehen waren zwei Hände, die sich verzweifelt an das Geländer klammerten.
Tess.
Aidan stürzte vor, während Amy Miller sich umdrehte und ihm mit wildem Blick entgegensah.
    »Verschwindet, oder ich schieße auf ihre Hände«, sagte Amy kalt. »Und dann fällt sie zwölf Stockwerke tief. Wenn sie davon nicht stirbt, wird sie es sich wünschen, und ihr alle auch.«
    Murphy war hinter ihm. »Auf drei, Aidan«, sagte er leise. »Eins, zwei …«
    Drei.
Murphy und Aidan schossen gleichzeitig, und die geballte Feuerkraft hatte eine solche Wucht, dass sie Amy über das Geländer schleuderte. Gleichzeitig rannten die beiden Männer los, packten Tess’ Hände und zerrten sie in Sicherheit. Sie war leichenblass und keuchte, unfähig, auch nur ein Wort herauszubringen.
    Aidan zog sie in seine Arme und trug sie ins Wohnzimmer.
    »Sie liegt unten auf der Straße«, sagte Murphy vom Balkon aus. »Sie ist tot.«
    »Der Kreis hat sich geschlossen«, murmelte Tess. »Wie Cynthia.«
    Aidan glaubte, sie nie wieder loslassen zu können. Ihre schmalen Hände das Geländer umklammern zu sehen,
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