Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
scharfe Metallkante mir die Fußsohle aufschnitt.
    Ich warf mich hinüber, brach auf dem Gehsteig vor dem Tor zusammen und krümmte mich vor Schmerzen. Noch während ich auf der Seite lag und mich zu erholen versuchte, zog ich das Handy heraus, um mich davon zu überzeugen, dass es den Sturz heil überstanden hatte. Es war weiter eingeschaltet, alles war okay.
    Links von mir, keine fünfzehn Meter entfernt, verlief die Hauptverkehrsstraße mit der Moschee auf der anderen Straßenseite. Ich humpelte darauf zu und sah endlich ein Straßenschild. Ich befand mich an der Ecke
    Northdown Street und Caledonian Road.
    Scheiße, ich befand mich nur auf der anderen Seite von King’s Cross, wohin Blau und Grau unterwegs gewesen waren, als wir sie beschattet hatten.
    Komm jetzt, Suzy, komm endlich!
    Ich schleppte mich an dem ehemaligen indischen Restaurant vorbei und folgte der Caledonian Road. Ich wollte den Abstand zwischen mir und den DW-Flaschen möglichst vergrößern.
    Regenwasser lief mir in den Mund, als ich keuchend nach Luft schnappte. Bei jedem Schritt gerieten mir Schmutz und kleine Steine in die aufgeschnittene Ferse.
    Ich wählte die Nummer des Jasagers. Er meldete sich, bevor ich den Wählton gehört hatte.
    Als ich gerade im Eingang eines bangladeschischen Gemeindezentrums verschwand, hielt Suzy mit dem Renault am Randstein.
    »Ich bin’s. Dark Winter ... Eine der Flaschen ist geöffnet, aber das Zeug ist sichergestellt.«
    »Langsam! Bitte wiederholen!«
    Ich flitzte über den Gehsteig, sprang in den Wagen und knallte die Tür zu.
    »Wo ist D .?«
    Ich hob die freie Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, dann steckte ich mir einen nassen Finger ins Ohr, um das Brummen des Heizungsventilators und das Trommeln des Regens auszuschalten.
    Ich holte tief Luft und hielt eine Sekunde lang den Atem an. »Ich wiederhole: Dark Winter ist vollständig sichergestellt.«
    »Wo sind Sie?«
    »Lassen Sie dieses Handy anpeilen. Es bleibt eingeschaltet.«
    »Haben Sie das Zeug bei sich?«
    »Nein. Halten Sie die Klappe, und lassen Sie mich reden. Das ASU hat sich geteilt. Die Mitglieder sind garantiert verpflichtet, sich regelmäßig über dieses Handy zu melden. Ein Mann des Teams ist infiziert. Ich muss sie unbedingt finden. Wenn sie sich melden und keine Antwort bekommen ...«
    »Bei wem melden? Was ist passiert?«
    »Unwichtig. Hören Sie, wenn sie anrufen und keine Antwort bekommen . Weiß der Teufel, was sie dann machen. Ich wiederhole: Einer von ihnen ist infiziert. Dies ist das Handy des Informanten. Ich sage Ihnen, mit welchen Nummern er gesprochen hat. Sie geben mir ihre Standorte durch, damit ich hinfahren kann, bevor sie sich wieder zu melden versuchen. Die Sache ist verdammt eilig, weil ich nicht weiß, wann die Meldung erfolgen soll. Haben Sie das verstanden?«
    Suzy gab Gas und ließ die Kupplung kommen. »Los, wir suchen den Lieferwagen.«
    Während der Renault mit quietschenden Reifen davonraste, blätterte ich im Menü des Handys bis zu »geführte Gespräche«. Während die Scheibenwischer außen nutzlos hin- und herschlugen, kämpfte Suzy gegen die Feuchtigkeit an, mit der die Windschutzscheibe innen beschlagen war. »Scheißkiste!«
    Wir rasten durchs Straßenlabyrinth eines Wohngebiets.
    Drei Telefonnummern wurden angezeigt. Ich wusste, dass der Jasager dieses Handy, dessen Nummer er bestimmt längst hatte, überprüfen lassen würde. Aber das würde einige Minuten dauern. Diese Methode war schneller.
    Scheiße: 001-212. Das Gespräch mit Amerika.
    »Ich habe eine Nummer in Manhattan. Mit der hat er vor weniger als einer halben Stunde gesprochen.« Ich las sie vor, dann gab ich die beiden englischen Handynummern an.
    »Verstanden. Warten Sie.« Er legte auf.
    Suzy wurde langsamer, als wir zur Lieferantenzufahrt einer Ladenzeile kamen, und kurbelte ihr Fenster herunter. Ich folgte ihrem Beispiel, starrte angestrengt hinaus und versuchte, die Schmerzen in meinem Fuß zu ignorieren.
    »Ich wollte eben reinkommen, um dich rauszuholen, als du über das Tor geplumpst bist.« Sie musste schreien, um sich verständlich zu machen, weil sie mit weit aus dem Fenster gestrecktem Kopf fuhr. Die Windschutzscheibe war innen völlig beschlagen. »Ich musste an DW dranbleiben. Das verstehst du, nicht wahr?«
    »Kelly ist bei ihnen, sie haben sie mit dem Transit verschleppt.«
    »Das musst du dem Boss melden, das muss er wissen.«
    »Wozu? Dies ist vielleicht meine einzige Chance, sie zu befreien. Ihm ist sie scheißegal.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher