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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist
Autoren: Andy NcNab
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auf dich, und ich muss zusehen, dass ich … nun …«
    »Dass du dein Zeug in Ordnung bringst?«
    Wir lächelten beide. »Richtig! Erst muss ich mein
    Zeug in Ordnung bringen.«
    Monica öffnete die Schiebetür mit einem herzlichen
    Lächeln für Kelly. »Wir müssen fahren, Schatz.«
    Kelly betrachtete mich mit einem Gesichtsausdruck,
    den ich nicht deuten konnte, und ich fürchtete einen schrecklichen Augenblick lang, sie werde in Tränen
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    ausbrechen. »Kann ich mit Dr. Hughes reden?«
    Ich musterte sie ehrlich besorgt. »Weshalb? Wie
    kommst du darauf?«
    Auf ihrem Gesicht erschien ein breites Grinsen. »Na ja, mein Dad hat sich eben von meinem anderen Dad
    scheiden lassen. Das muss ausdiskutiert werden.«
    Das brachte auch Monica zum Lachen. »Du hast zu
    oft Ricki Lake gesehen, Schatz!«
    Kelly lächelte mir zu, als ich ausstieg und die
    Schiebetür schloss, und Monica fuhr davon.
    Josh, der seiner Schwester nachsah, sprach durchs
    Fahrerfenster mit mir, als ich zu dem Dodge zurückkam.
    »Der Shuttlebus zum Bahnhof fährt vor dem
    Ankunftsgebäude ab.«
    Ich nickte, hob grüßend die Hand und wollte zum
    Aufzug gehen, aber er hatte noch etwas hinzuzufügen.
    »Hör zu, Mann, vielleicht bist du doch nicht so
    emotional verkümmert, wie ich dachte. Trotzdem musst du deinen Scheiß endlich in Ordnung bringen, damit wir nicht mehr damit belästigt werden. Du musst dein
    Leben in den Griff kriegen, Mann, dir ’ne Religion
    suchen, irgendwas.«
    Ich nickte nochmals, als er zwei Wagen hinter dem
    Voyager davonfuhr, und lehnte mich nachdenklich an
    einen Betonpfeiler, während ein weiterer Jet im
    Landeanflug über mich hinwegdonnerte.
    Kelly war durch ihre schrecklichen Erlebnisse
    verstört, und mein Verhalten hatte alles noch
    verschlimmert. Aber ich würde sie nicht einfach Josh überlassen und mich nicht mehr um sie kümmern. Das
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    wäre der einfachste Ausweg gewesen. Sie brauchte nicht nur zwei Elternteile, sondern hatte auch zwei verdient, selbst wenn sie geschieden waren. Ich hoffte, dass es Kelly half, wenn ich für sie da war, auch wenn ich nur sporadisch Zeit für sie hatte. Außerdem wollte ich für sie da sein.
    Das war also mein Plan. Sobald ich mein »Zeug« in
    Ordnung gebracht hatte, würde ich zurückkommen und
    eine förmliche Vereinbarung mit Josh treffen. Wir
    würden meine Besuchsrechte regeln und ein System
    finden, das Kelly gab, was sie am meisten brauchte: ein geregeltes Leben und die Gewissheit, dass die Menschen um sie herum für sie da waren.
    Aber es würde nicht leicht sein, mein »Zeug« in
    Ordnung zu bringen. Wollte ich sicherstellen, dass ich, Kelly und sogar Josh und seine Kinder jetzt und in
    Zukunft nicht mehr befürchten mussten, Zielpersonen zu sein, waren zwei Hindernisse zu überwinden.
    George und der Jasager.
    Der Schlüssel zur langfristigen Lösung dieses
    Problems lag bei George. Er konnte die Meute
    zurückrufen. Und Verbindung mit ihm aufnehmen
    konnte ich über Carrie. Was ich dann tun würde, war mir rätselhaft, denn George würde verdammt sauer sein.
    Das waren ganz neue Überlegungen, mit denen ich mich noch gar nicht befasst hatte.
    Als Erstes musste ich nach Marblehead, und die
    beiden Züge, die ich nehmen würde, würden mich bis
    morgen früh um sechs dort hinbringen. Carrie oder ihre Mutter müssten eigentlich leicht zu finden sein. Das 582
    Nest war nicht allzu groß.
    Was das kurzfristige Problem des Jasagers betraf,
    musste es für den Fall, dass Sundance und Laufschuhe schon unterwegs waren, rasch gelöst werden. Ich hatte weiter meine falsche Identität und die angeblichen
    Tonbandmitschnitte, von denen ich George erzählen
    würde, und Kelly war in Sicherheit. Der Gepäckschein war drei Monate lang gültig und hinter einem
    Münztelefon auf dem Bahnhof Waterloo Station
    versteckt. Ich würde ihn vor Ablauf der
    Aufbewahrungszeit holen und meine Tasche anderswo
    unterstellen müssen.
    Unter keinen Umständen würde ich ihn schon jetzt
    anrufen. Dieser Anruf wäre zurückverfolgt worden.
    Anrufen konnte ich morgen vom Bahnhof Boston South
    aus. Oder vielleicht würde ich anrufen, während ich in Washington auf dem Bahnhof Union Station auf den
    Anschlusszug nach Norden wartete.
    Dann dachte ich: Wozu willst du überhaupt nach
    England zurück? Was wartet dort außer einer
    Sporttasche auf dich?
    Ich begann zu fantasieren und malte mir aus, dass
    George mir vielleicht sogar einen amerikanischen Pass besorgen würde, wenn ich meine Karten
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