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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe
Autoren: Susan Andersen
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schon. Wir kriegen das schon irgendwie geregelt -«
    »Nein. Kriegen wir nicht! Mir stehen diese Schwachköpfe bis hier! Ich werd’ mir einen Job besorgen, wo ich mich nicht andauernd mit Typen herumärgern muss, die ihre Persönlichkeit auf dem Boden einer Flasche finden.«
    In demonstrativer Solidarität trat Veronica aus dem Weg, als die Kellnerin an ihr vorbeistürmte und auf den Ausgang zustrebte. Als sie sah, wie die Tür hinter der Frau zuschwang, fühlte sie sich zum ersten Mal, seit sie aus Schottland nach Hause zurückgekehrt und mit der Nachricht vom gewaltsamen Tod ihrer Schwester Crystal empfangen worden war, wieder ein klein wenig aufgemuntert. Gut gemacht, Rosetta! Veronica hatte schon gar nicht mehr zählen können, wie oft sie sich danach gesehnt hatte, genau wie Rosetta einfach alles hinzuwerfen und zu gehen. Aber ihr war nichts anderes übrig geblieben, als weiterzumachen, denn dies war Daddys Bar, und Daddy war ein Chauvinist der alten Schule gewesen, der von solchen Dingen nichts hatte hören wollen. Und ihre Liebe zu ihm hatte sie schlichtweg eingesperrt.
    Sie war jetzt drauf und dran, sich ebenfalls abzuwenden und hinauszugehen. Der Barkeeper würde mit Sicherheit zu wenig Personal haben und wahrscheinlich stärker eingespannt sein als der Teilnehmer eines Sado-Maso-Festivals in seinen Ketten, während er versuchte, dafür zu sorgen, dass alle Gäste rasch bedient wurden. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass er überhaupt einen Moment Zeit haben würde, und schon überhaupt nicht dafür, ihr eine genaue Übersicht über die geschäftliche Lage der Bar zu geben.
    Und dennoch ...
    Wenn sie jetzt ginge, würde sie vielleicht nie mehr zurückkommen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Crystal, die die Dauerparty, die das Tonk nun einmal war, immer in vollen Zügen genossen hatte, konnte Veronica sich nicht daran erinnern, sich jemals an diesem Ort wohl gefühlt zu haben. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie nie wieder einen Fuß in den Laden gesetzt.
    Aber Crystal war nicht mehr da, und Veronica hatte einer Verpflichtung nachzukommen; es wurde also höchste Zeit, sich wie eine erwachsene Frau zu benehmen und die Sache durchzuziehen. Sie wappnete sich im Geiste und ging auf den Tresen zu.
    Sie wartete eine Weile ab, bis sich das Gedränge der Gäste, die ihre leeren Gläser zum Nachfüllen hergebracht hatten, allmählich wieder aufzulösen begann. Dann, als der Barkeeper dem Letzten in der Schlange einen Drink einschenkte und das Glas über die Theke reichte, straffte Veronica ihre Schultern.
    Er blickte auf, als sie vortrat, und musterte sie anerkennend von oben bis unten. »Sie sind neu in der Stadt, nicht wahr«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Ich würde mich an diese Haut erinnern, wenn ich sie schon einmal gesehen hätte.« Sein Blick schien jeden einzelnen Quadratzentimeter ihrer Haut abzutasten, bevor er schließlich aufsah, um ihr in die Augen zu blicken. »Was kann ich für Sie tun?«
    Veronica blinzelte. Wow! Es wunderte sie, dass die Männer von Fossil ihre Frauen nicht hinter Schloss und Riegel hielten, wenn dieser Kerl frei herumlief, denn selbst sie konnte die geballte Sinnlichkeit spüren, die er in Wellen ausstrahlte, und dabei war er überhaupt nicht ihr Typ. »Sind Sie Mr. Blackstock?«, fragte sie.
    »Ja, aber nennen Sie mich ruhig Coop«, erwiderte er einladend und schenkte ihr ein blitzendes Lächeln, das erstaunlich charmant war für jemanden mit so wachsamen Augen. »Ich bin nämlich immer versucht, mich nach meinem Dad umzusehen, wenn ich höre, wie mich jemand Mister nennt, und dabei ist mein Dad schon lange, lange tot.« Dann wurde er plötzlich ganz geschäftsmäßig. »Da Sie meinen Namen kennen«, sagte er, »nehme ich an, dass Sie wegen eines Jobs hier sind.«
    »Nein!« Veronica wich hastig einen Schritt rückwärts und riss die Hände hoch, als könnte sie auf diese Weise schon die bloße Vorstellung abwehren. Nein, nein und nochmals nein! Nach ihrem Collegeabschluss hatte sie sich geschworen, dass sie Zeit ihres Lebens nie wieder einen Drink servieren würde. Es war ein Schwur, den sie eisern gehalten hatte, und sie war fest entschlossen, ihn auch weiterhin zu halten, und zwar bis zu dem Tag, an dem man ihre Leiche in den kalten, harten Erdboden senken würde.
    Als sie jetzt sah, wie Cooper Blackstocks dunkle Brauen bis zu seinem blonden Haaransatz hochschnellten, zwang sie sich, ihre abwehrend hochgezogenen Schultern zu entspannen und ihre Hände wieder
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