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Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)

Titel: Nicht schießen, Darling! - Schon wieder eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
Autoren: Ruby Royce
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Fugen geraten.
    Er wollte auf der Stelle in das Hutgeschäft laufen, Clara in seine Arme ziehen und ihr sagen, dass er sie auch liebte, er wollte sie über die Schulter werfen und davon tragen und sie von oben bis unten mit Küssen bedecken.
    All die langen Jahre war er so sehr damit beschäftigt gewesen, seine Liebe für sie geheim zu halten, dass er überhaupt nicht die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, die Liebe könnte erwidert werden. Er war doch für sie immer nur der spießige Freund ihres hochnäsigen Bruders gewesen!
    Sie liebt mich. Ich liebe sie und sie liebt mich und wir werden noch diese Woche heiraten — Oh göttlicher Himmelschor! Ich sollte der glücklichste Mensch der Welt sein und dabei will ich einfach nur sterben!
    Er konnte nicht zu ihr gehen. Er musste einen andere Pflicht erfüllen, eine andere Frau umarmen. Eine eiserne Faust umschloss sein Herz. Langsam schritt er in Richtung Burlington Gardens. Er klopfte an die Tür eines Hauses, seines eigenen Hauses und er hoffte, sie würde verschlossen bleiben.
    Ein Diener öffnete.
    „Die Dame erwartet Euer Lordschaft bereits.”
    James kapitulierte vor seinem grauenhaften Schicksal. Mit nachtschwarzen Gedanken erklomm er die Marmortreppe, die in die oberen Stockwerke führte. Eine Tür schwang auf. Dahinter lag ein Boudoir, wie ein Traum aus Tausend und Einer Nacht . Ein riesiges Himmelbett dominierte den Raum. Es war mit goldenem Brokat behangen. Dahinter schmückte ein orientalischer Wandteppich aus türkis und goldenem Damast die Wand. Er bot einen passenden Rahmen für Natasha Osipova, die sich nackt auf dem Bett räkelte und mit einer Pfauenfeder selbst liebkoste.
    „Von allen Häusern in Großbritannien gefällt mir deines am besten”, gurrte sie.
    „Ich freue mich, das zu hören, Natasha”, entgegnete James höflich.
    Die Baronessa stützte sich auf ihre Ellenbogen und spreizte die Beine als er sich neben ihr niederließ.
    Sie lachte tief in ihrer Kehle. „My Lord, was fühle ich denn da? Ist dein majestätisches Zepter hart und bereit, mir zu dienen?”
    Zu seiner absoluten Abscheu war es genau das.

    ***

    Einige Stunden später saß James in einem bequemen Sessel des White’s Clubs und hasste sich.
    Ihm gegenüber saß Sir Waldo Halfham, der Privatsekretär von Lord Manchester, und schenkte ihm einen Brandy ein. James betrachtete den unscheinbaren Mann mittleren Alters schweigend und die Erinnerung an Natashas sinnlichen Körper hing wie eine schwere Wolke über seiner Welt.

    Sir Waldo war einer dieser Männer für die das Word „unscheinbar” erfunden wurde. Ohne Zweifel schuldete er seinem durchschnittlichen Äußeren einen Großteil seines Erfolges, wenn man einmal von seiner überdurchschnittlichen Intelligenz absah. Darüber hinaus blickte er auf ein viertel Jahrhundert als Spion im Dienste der Krone zurück. Er war einer der Besten. Sir Waldo konnte seinem besten Freund auf offener Straße begegnen und unerkannt bleiben, ohne sich zu verkleiden.
    „Na, na, Darl…” Er reichte James das Glas, der sein eigenes, verzerrtes Spiegelbild darin sah. Hier zeigt sich mein wahres Ich.
    „Habe dich selten so nachdenklich gesehen, Kumpel. Angst vor der Hochzeit? Schnürt’s dir die Kehle ab? War bei mir genauso aber meine Frau und ich kommen hervorragend miteinander aus… so lange sie in Brighton bleibt. — Hübsches Ding, die Lady Clara… Mein Sohn hat mal ein Auge auf sie geworfen, in der letzten Saison, aber sie war natürlich außerhalb seiner Reichweite. Surreys Schwester und so weiter… Hätte ihn ausgelacht, der Duke. Meine Tochter sagt, Sommersprossen sind nicht in Mode. Kimonos dagegen schon, behauptet sie. Sieht fürchterlich drin aus. War die Tulpe in Stimmung?”
    Und wie sie das gewesen war. Sie hatte geschrien, gekratzt und sich gewunden in ihrer Ekstase. „Ich will dich Tag und Nacht in mir, James, ich kann nicht ohne dich leben, hörst du?” Das hatte sie gekeucht, während sie sich zum dritten Mal geliebt hatten.
    Geliebt? Nein, das war es nicht. Zumindest nicht für mich…
    Aber wie so oft im letzten Jahr hatte der unangenehme Verdacht den Earl beschlichen, dass Natasha mehr von ihm wollte, als nur ihre wilde Lust gestillt zu bekommen. Er fürchtete, zärtlichere Gefühle hatten sich eingeschlichen. Aber Waldo Halfham musste nun wirklich nicht wissen, wie es in seinem Innersten aussah.
    James zog die Augenbrauen zusammen und gab sich eine resignierte Aura. Zumindest hoffte er das. „Nicht in
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