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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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zumindest sah es so aus. Farbeimer, ausziehbare Leitern, Scherben von Töpferwaren und ein Bündel Kleider mit Farbspritzern standen und lagen vor einem großen, ziemlich gewöhnlich wirkenden, schmutzigen Spiegel, der an der Wand befestigt war. Eine einzelne schwache Glühbirne beleuchtete den Raum.
    »Wir sind in Paris«, antwortete Nicholas Flamel gut gelaunt. »In der Stadt, in der ich geboren wurde.«
    »Wie das?«, fragte Josh. Er schaute seine Zwillingsschwester an, doch die hatte das Ohr an die einzige Tür gepresst, die aus dem Raum führte, und lauschte angestrengt. Sie machte eine abwehrende Handbewegung. Josh schaute Scathach an, doch die hatte beide Hände über den Mund gelegt und schüttelte nur den Kopf. Sie sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben. »Wie sind wir hierhergekommen?«, fragte Josh Flamel.
    »Über diese Erde ziehen sich jede Menge unsichtbare Kraftlinien«, erklärte der. »Dort, wo zwei oder mehrere solcher Linien sich kreuzen, ist ein Tor. Heutzutage sind sie sehr, sehr selten, doch in vorgeschichtlicher Zeit benutzte das Ältere Geschlecht sie häufig, um innerhalb von Sekunden von einer Seite der Welt auf die andere zu gelangen – genau wie wir gerade. Die Hexe öffnete das Tor in Ojai und jetzt sind wir hier in Paris gelandet.«
    »Ich hasse die Dinger«, murmelte Scatty. Selbst bei dem schwachen Licht sah man, dass sie ganz grün im Gesicht war. »Warst du jemals seekrank?«, fragte sie.
    Josh schüttelte den Kopf. »Noch nie.«
    Sophie richtete sich auf. »Josh wird in einem Swimmingpool schon seekrank.« Sie grinste und legte das Ohr wieder an die Tür.
    »Seekrank. Genauso fühlt es sich an. Nur schlimmer.«
    Sophie hob den Kopf und schaute Flamel an. »Hast du eine Ahnung, wo in Paris wir hier sind?«
    »In irgendeinem alten Gemäuer«, meinte Flamel und stellte sich neben sie.
    Sophie schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Da bin ich mir nicht so sicher.« Mit ihren neu erweckten Kräften und dem Wissen der Hexe von Endor kämpfte sie beinahe ständig mit den zahllosen Empfindungen und Eindrücken, die auf sie einströmten. Das Gebäude, in dem sie sich befanden, fühlte sich nicht alt an, doch wenn Sophie ganz genau hinhörte, konnte sie das Gemurmel zahlloser Geister unterscheiden. Sie legte die Handfläche auf die Wand, und sofort hörte sie Stimmen, die sich im Flüsterton unterhielten, sowie leise gesungene Lieder und entfernte Orgelmusik. Sie nahm die Hand weg und die Geräusche in ihrem Kopf wurden leiser.
    »Es ist eine Kirche«, sagte Sophie. Dann runzelte sie die Stirn. »Sie ist neu… modern, spätes neunzehntes, frühes zwanzigstes Jahrhundert. Aber sie wurde über den Resten eines viel, viel älteren Bauwerks errichtet.«
    Flamel stand an der Tür und schaute über die Schulter zurück. Seine Züge waren plötzlich kantig, die Augen lagen tief in ihren Höhlen. »In Paris gibt es viele Kirchen«, sagte er, »aber wie ich meine, nur eine, auf die diese Beschreibung zutrifft.« Er griff nach der Türklinke.
    »Moment mal«, mischte sich Josh rasch ein, »meinst du nicht, es könnte hier eine Alarmanlage geben?«
    »Ach wo«, erwiderte Flamel leichthin, »wer würde denn eine Alarmanlage in eine Kirche einbauen?« Er öffnete die Tür.
    Sofort begann eine Sirene zu heulen und rote Alarmlampen fingen an zu blinken.
    »Nichts wie raus hier«, brüllte Flamel über den Lärm hinweg.
    Sophie und Josh folgten ihm dicht auf den Fersen. Scatty übernahm die Nachhut; sie war im Moment nicht ganz so schnell und grummelte bei jedem Schritt vor sich hin.
    Sie befanden sich in einem schmalen Korridor, an dessen Ende wieder eine Tür war. Ohne zu zögern drückte Flamel sie auf – und sofort schrillte die nächste Sirene los. Er wandte sich nach links und stand in einem riesigen Raum, in dem es nach altem Weihrauch und Wachs roch. Reihen von ewigen Lichtern warfen ein warmes Licht auf Wände und Boden und ließen zusammen mit den Alarmleuchten eine riesige Doppeltür erkennen, über der »SORTIE«, »Ausgang«, stand. Flamel lief darauf zu.
    »Nicht anfassen…«, begann Josh, doch Nicholas Flamel hatte bereits nach der Klinke gegriffen und zog daran.
    Ein dritter Alarm heulte los und über der Tür blinkte ein rotes Licht.
    »Das verstehe ich nicht – warum ist sie nicht offen?«, rief Flamel. »Diese Kirche ist immer offen.« Er schaute sich um. »Wo sind denn die Leute alle? Wie spät ist es eigentlich?«
    »Wie lange dauert es, um über ein Krafttor
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