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New Heroes - Die Zeit der Superhelden

New Heroes - Die Zeit der Superhelden

Titel: New Heroes - Die Zeit der Superhelden
Autoren: Michael Carroll
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Grund, daran zu zweifeln.«
    »Und wie hat Max dich angeworben?«, fragte Warren.
    »Er zeigte mir ein Video, in dem Quantum seine Vision beschreibt.«
    »Und das genügte dir?«
    »Du hast es nicht gesehen«, sagte Facade. »Ich weiß, wie die Menschen funktionieren – schließlich bin ich schon oft in die Rolle anderer Personen geschlüpft. Aber als ich das Video über Quantums Vision sah, wusste ich, dass sie wahr werden würde. Dieses Video hat mir mehr Angst eingejagt als irgendetwas anderes in meinem Leben.« Er schaute Colin an. »Es tut mir leid. Es tut mir wirklich sehr leid.«
    »Du hättest Colin und Danny und Tausende unschuldiger Menschen beinahe umgebracht, und du hast nichts weiter zu sagen, als dass es dir leidtut?«
    »Was könnte ich sonst sagen?«
    »Du könntest versprechen, dass du den Rest deines Lebens versuchen wirst, deinen Betrug gegenüber Danny wiedergutzumachen.«
    »Ich weiß, dass er nicht mein richtiger Sohn ist, aber ich habe ihn großgezogen. Ich liebe ihn genauso sehr wie meinen eigenen Sohn Niall. Und ich schwöre, dass ich alles tun werde, damit Danny eines Tages wieder stolz auf mich sein wird.«
     

     
    Als Colin und sein Vater ins Krankenzimmer traten, war Dannys Mutter zum hundertsten Mal damit beschäftigt, sein Kissen zu richten und die Bettdecke gerade zu ziehen. Dannys kleiner Bruder Niall lag quer über dem Fußteil des Bettes und las ein Comicheft.
    Warren merkte, dass Danny und Colin ein wenig Zeit brauchten, um miteinander zu reden, und lud Mrs Cooper und Niall ein, mit ihm in die Cafeteria zu gehen.
    Colin setzte sich auf die Bettkante. »Wie geht’s mit dem Arm?«
    Danny hob den Armstumpf ein wenig an. »Rasende Schmerzen, Col. Und ich kann es immer noch nicht fassen …«
    »Ich konnte dir noch gar nicht für alles danken – wir anderen wurden danach erst mal irgendwohin gebracht, um Bericht zu erstatten, wie sie es nannten.«
    »Schon okay … Du hast ja auch einiges geleistet, Col.«
    »Auf dem Weg hierher haben Dad und ich noch bei Facade vorbeigeschaut.«
    »Und? Wie geht es ihm?«
    »Interessiert dich das überhaupt?«
    Danny zögerte. »Ich weiß, es sollte mich eigentlich kaltlassen nach allem, was er getan hat – aber das fällt mir schwer. Er hat wirklich geglaubt, dass Max’ Plan die einzig richtige Lösung war. Ständig sagt er, wie leid ihm alles tue, aber ich denke, er ist einfach nur froh, wieder zu Hause zu sein. Meine Mutter hat ihm tatsächlich gefehlt, weißt du das? Vielleicht hat er sich in all den Jahren, in denen er ihr den lieben Ehemann vorgespielt hat, wirklich in sie verliebt. Und Niall hat ihm auch gefehlt, mehr als er gedacht hätte.«
    »Und diese andere Sache, die passiert ist, mit …« Colin zögerte.
    »Joseph?«
    »Ja.«
    »Dad sagte, dass Josh Dalton eine Spitzentherapeutin aus den Staaten hierherschicken will. Mit der soll ich darüber reden. Anscheinend waren Supermenschen früher ihr Spezialgebiet. Das ist nämlich nicht das erste Mal, dass so ein Unfall passiert ist.«
    »Und deine Mutter? Wie nimmt sie die Sache mit deinem Arm?«
    »Na ja, sie tut so, als sei es nicht so wichtig. Sie glaubt, dass sie mir nicht zeigen darf, wie sehr es sie getroffen hat, damit ich es mir selbst nicht so zu Herzen nehme. Sie haben mir ein Buch gegeben.« Danny deutete auf ein schmales Buch mit Spiraleinband, das auf dem Nachttisch lag. »Soll mir helfen, besser zurechtzukommen.« Er seufzte. »Eins kann ich dir sagen, Col. Man hat wirklich null Ahnung, wie oft man beide Arme benutzt, bis man einen verloren hat. Ständig greife ich nach irgendwelchen Dingen, aber da sind kein Arm und keine Hand mehr. Und mein Gleichgewicht ist auch völlig daneben. Ich brauche fast eine halbe Stunde, wenn ich nur mal aufs Klo muss! Kann nicht mal meine verdammten Schnürsenkel binden! Hast du jemals versucht, dein Hemd mit nur einer Hand zuzuknöpfen? Es dauert eine Ewigkeit! Und vermutlich steht mir das Schwierigste noch bevor, nämlich mit der linken Hand schreiben zu lernen.« Er schüttelte den Kopf. »Kann’s nicht glauben, wie blöd ich war.«
    »Du warst nicht blöd, Danny. Das war das Tapferste, was ich je gesehen habe.«
    »Nein, das meine ich nicht! Wie blöd ich war, meinen rechten Arm in die Kugel zu stecken! Ich hätte natürlich den linken nehmen sollen!«
    Colin merkte, dass Danny den Tränen nahe war. »Hm, äh … Sollen wir das Thema wechseln?«
    Danny schniefte und nickte. »Wird wohl besser sein. Reden wir über was
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