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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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sie sich besprachen, und schließlich sagte der erste Ilip: »Zu Fuß wäre das viel zu weit für dich. Du würdest dich verirren. Du würdest verhungern und sterben. Du kannst mit mir kommen. Ich nehme dich auf meinem Rücken mit.«
    Voller Erleichterung warf sich El-ahrairah vor den Ilips nieder und dankte ihnen ohne Unterlaß. Endlich sagte einer von ihnen: »Auf geht's!« Mit den Zähnen hob er ihn auf den Rücken des anderen Ilip, und El-ahrairah hatte keine Schwierigkeit, sich an dem groben Fell festzuhalten.
    Sie brachen auf, und das Tempo schien El-ahrairah wirklich atemberaubend. Er erklärte dem Ilip unterwegs, daß sein Freund, der Glanbrin, bei den Steinhaufen auf ihn wartete, und fragte, ob man nicht dort vorbeigehen könnte.
    »Natürlich können wir da anhalten«, erwiderte der Ilip. »Liegt auf dem Weg. Aber sowie mich dein Freund wittert, wird er rennen.«
    »Wenn du mich etwas weiter weg absetzen könntest«, sagte El-ahrairah. »Dann finde ich ihn schon und kann ihm alles erklären. Und dann kommst du heran und nimmst uns beide auf.«
    Damit war der Ilip einverstanden. El-ahrairah fand den Glanbrin, der zunächst beim schieren Gedanken, auf einem Ilip zu reiten, wie vom Donner gerührt war. Doch nach einer ganzen Weile hatte ihn El-ahrairah überredet, und der Ilip startete von neuem, diesmal mit beiden auf dem Rücken.
    Bei diesem ilippischen Tempo schien es wie ein Kaninchensprung zu der Stelle, wo El-ahrairah den Glanbrin zum ersten Mal getroffen hatte. Dort angekommen, erzählte er dem Ilip die Geschichte, wie sein Freund seine zauberhafte Freundin verloren hatte.
    »Ist es weit bis zu deinem Bau?« wollte der Ilip wissen.
    »O nein, mein Herr«, antwortete der Glanbrin. »Der ist gleich um die Ecke.«
    Vom Glanbrin geleitet, brachte der Ilip sie dorthin. Als Shindyke, der große Flegel, der sich Flairgold widerrechtlich angeeignet hatte, einen Ilip vor dem Bau witterte, kam er heraus und rannte weg so schnell er konnte. Der Glanbrin erklärte Flairgold alles, und sie war hochentzückt, ihn wieder als ihren Gefährten bei sich aufzunehmen. Sie habe Shindyke gehaßt, sagte sie, jedoch keine andere Wahl gehabt.
    Der Glanbrin und El-ahrairah nahmen sehr herzlich und in gegenseitiger Dankbarkeit Abschied voneinander, und der Ilip machte sich erneut auf den Weg, um El-ahrairah zum Hof des Königs von Gestern zu bringen.
    Alsbald tauchten sie in ein Zwielicht ein, wie es Elahrairah noch nie so begeistert begrüßt hatte. Der Ilip setzte ihn an einem Waldrand ab.
    »Der Hof des Königs ist dort drüben«, sagte er. »Ich werde dich jetzt verlassen. Aber ich freue mich, daß ich einem Freund von Frith, dem Herrn, dienlich sein konnte.«
    Damit verschwand der Ilip im Wald, und El-ahrairah wanderte weiter zum königlichen Hof.
    Nachdem er aus den Bäumen heraus war, überquerte er einen vernachlässigten Acker voller Unkraut. Dahinter befand sich eine wuchernde Weißdornhecke und ein altes, halb zerbrochenes Gatter. El-ahrairah schlüpfte durch das Gatter und stand einem Geschöpf gegenüber, das etwa so groß war wie er selbst, mit genauso langen Ohren, jedoch mit einem Schwanz ausgestattet. Er begrüßte es höflich und erbat Auskunft, wo er den König von Gestern antreffen könnte.
    »Ich kann dich zu ihm bringen«, sagte das Geschöpf. »Bist du vielleicht zufällig ein englisches Kaninchen? Ja? Ja, ja, ich wußte schon, das mußte mal so kommen.«
    »Und du?« fragte El-ahrairah.
    »Ich bin ein Potoroo. Wir gehen hier entlang, runter zum Fluß. Der König ist jetzt vermutlich im großen Hinterhof.«
    Zusammen gingen sie übers Feld und durch eine Lücke in der Hecke zum Ufer eines sehr stillen Flusses, der, wie es Elahrairah vorkam, kaum floß. Sein Begleiter sprach ruhig zu einer Art Reiher mit braunem Gefieder und einem schwarzen Kopf, der im seichten Wasser watete. Der Vogel stolzierte auf sie zu und starrte gebannt auf El-ahrairah, dem diese Prüfung unangenehm war.
    »Ein englisches Kaninchen«, erklärte der Potoroo. »Gerade angekommen. Ich bringe es zum König.«
    Der Reiher sagte nichts dazu, sondern watete lustlos weiter. El-ahrairah und sein Begleiter folgten dem Uferpfad, der in ein dunkles Dickicht führte, in dem Eiben und Lorbeerbäume wuchsen, und dahinter standen ein paar alte Schuppen, die auf drei Seiten eine Art von Hinterhof begrenzten. Der Boden war hier festgetrampelt, und da lagen mehrere Tiere, die El-ahrairah alle unbekannt waren. Zwischen ihnen, in ihrer Mitte, stand ein

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