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Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Titel: Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen
Autoren: Sibylle Tobler
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denken, glauben, fühlen. Das Leben ist nicht schlecht oder gut, ungerecht oder gerecht, anstrengend oder inspirierend – das sind lediglich unsere Sichtweisen.
Wie entsteht unsere Lebensorientierung?
    Sie sind nicht als Pessimist oder Optimist geboren. Sie entwickeln Ihre Lebensorientierung. Sie entwickeln sie einerseits aufgrund dessen, was in Ihnen angelegt ist, was Ihrer Persönlichkeit, Ihrem Wesen entspricht. Sie entwickeln Ihre Lebensorientierung andererseits aber auch in Auseinandersetzung mit Ihrem Umfeld, aufgrund Interpretation und Verarbeitung äußerer Impulse und Erfahrungen. Sie lassen sich in der Entwicklung Ihrer Lebensorientierung von Ihrem Umfeld beeinflussen, passen sich an,werfen Ansichten über Bord, übernehmen Anschauungen. Vielleicht, weil es Ihnen entspricht und Sie inspiriert, vielleicht auch, weil Sie sich damit Akzeptanz und Zugehörigkeit versprechen, möglicherweise aber auch, weil Sie mit Sanktionen zu rechnen haben, wenn Sie nicht so sehen, denken, glauben und fühlen wie Ihr Umfeld. Auf diese Weise bildet sich die Lebensorientierung früh in oft nicht bewussten Prozessen. Auf Ihre ganz eigene Weise machen und verarbeiten Sie Erfahrungen. Sie ziehen Schlüsse, verfeinern, verstärken, korrigieren Ihre Orientierungen. So werden Sie beispielsweise ein Optimist oder eine Optimistin, weil Sie vom Wesen her fröhlich, begeisterungsfähig, voller Ideen sind und schnell Lösungen entwickeln können. Sie machten damit unter Umständen schon als kleines Kind die Erfahrung, gut über die Runden zu kommen; Sie wurden vom Umfeld unterstützt, gelobt, erhielten Zuwendung und kamen mit Leichtigkeit voran. Doch Optimismus kann auch unerwünscht sein. Sie können in ein Umfeld geboren sein von Zweiflern und Pessimisten, da ist Optimismus eher eine Bedrohung. Hier haben Sie vielleicht gelernt, dass es besser ist, still und zurückhaltend zu sein. Das kann so weit gehen, dass Sie Ihr eigenes Wesen nicht mehr zum Ausdruck bringen, selbst keinen Zugang mehr dazu haben, dass Sie völlig die Orientierungen anderer übernommen, sozusagen wie einen Filter übergestülpt haben. Eine Veränderung kann Sie schmerzhaft damit konfrontieren, dass Sie nicht wissen, wer Sie wirklich sind, was Ihnen entspricht, was Sie wollen und können.
    Auf diese Weise entwickeln Sie aus Anteilen Ihrer Persönlichkeit, äußeren Einflüssen und Ihrer Interpretation und Verarbeitung von Erfahrungen Ihre Lebensorientierung. In Abbildung 5 sind diese wichtigsten Aspekte festgehalten.
Lebensorientierung – »Leitplanke« im Alltag
    Ihre Lebensorientierung ist eine Art »Leitplanke«, innerhalb der Sie sich in der Vielfalt von Erfahrungen orientieren. Sie ist Bezugsrahmen, auf den Sie zurückgreifen, um Ihre Erfahrungen einzuordnen und zu interpretieren.
    Abbildung 5
    Auch eine Veränderung ordnen Sie im Rahmen Ihrer Lebensorientierung ein. Wenn Sie sich angewöhnt haben, überall Gefahren und Risiken zu wittern, dann werden Sie auch jetzt Ihre Aufmerksamkeit darauf richten, was alles schiefgehen könnte. Wenn Sie gewöhnlich davon ausgehen, dass Dinge sich positiv entwickeln können, dann werden Sie dies auch nun tun. Wenn Sie im Laufe Ihres Lebens die Überzeugung entwickelt haben: »Das Leben ist ungerecht!«, dann werden Sie das auch jetzt, beispielsweise wenn Ihre Arbeitsstelle wegrationalisiert wird, tun; Sie werden sich einmal mehr in Ihrer Überzeugung bestätigt fühlen. Wenn Sie andererseits überzeugt sind, dass Ihnen das Leben immer wieder neue Möglichkeiten schenkt und dass Sie Fähigkeiten und Talente mit auf Ihren Lebensweg bekommen haben, die Ihnen helfen, Herausforderungen zu meistern, werden Sie der gleichen Situation – konfrontiert damit, eine neue Arbeitsstelle finden zu müssen – anders begegnen; Sie werden sich nicht damit beschäftigen, was in welcher Weise ungerecht ist, sondernsich Gedanken machen, wie Sie Ihre Erfahrungen, Fähigkeiten, Interessen nutzen können für nächste Schritte.
    Der Rückgriff auf vertraute Orientierungen ist nützlich – er spart Kraft, vermittelt Sicherheit und erschließt Ressourcen. Sie können auf bereits vorhandene Sichtweisen, Interpretationen, Handlungsstrategien und Erfahrungen zurückgreifen, müssen also nicht immer wieder aus unzähligen möglichen Sichtweisen einen Standpunkt entwickeln. Dadurch erhält eine neue Situation einen vertrauten Charakter und verliert an Bedrohlichkeit.
Lebensorientierung – Hilfreiche Ressource oder Stolperstein?
    Im günstigen Fall
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