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Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen

Titel: Neuanfaenge - Veraenderung wagen und gewinnen
Autoren: Sibylle Tobler
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ist meine »Leitplanke«? Was sind Anschauungen, Gedanken, Überzeugungen und Gefühle, die in meinem Leben eine zentrale Rolle spielen?
    Zur Veranschaulichung einige Beispiele nicht hilfreicher Orientierungen:
Das Leben ist schwierig.
Früher war alles besser.
Ich hatte schon immer zwei linke Hände.
Niemand liebt mich. Ich bin nicht liebenswert.
Ich genüge nicht.
Ich bin hilflos.
Man kann nicht alles haben.
Das Leben ist ungerecht.
Ich komme immer zu kurz.
Ich habe nicht das nötige Talent.
Ich muss … (mich anstrengen, schuften, nett sein, es recht machen …).
Ich bin zu … (alt, jung, hässlich, einseitig, kompliziert, wenig gebildet, müde …).
    Wichtig ist, sich bewusst zu sein: Wir greifen nicht nur auf hilfreiche, nützliche, unterstützende Orientierungen zurück, sondern auch auf solche, die nicht (mehr) angemessen, nicht (mehr) hilfreich sind, die uns keine förderlichen Impulse vermitteln, die uns in unserer Entwicklung behindern und dazu beitragen, dass wir immer wieder ins gleiche Schlamassel geraten.
    Warum machen wir das?
    Fünf wichtige Gründe:
Gewohnheit: Auch wenn Orientierungen destruktiv sind – sie
sind immerhin vertraut. Sie wissen, woran Sie sind, was Sie erwarten können – selbst, wenn dies nicht motivierend ist. Das Leben verläuft vorhersagbar, selbst wenn es allenfalls mit erheblichem Leiden verbunden ist. Das gibt Sicherheit. Alles Neue würde verlangen, anders zu handeln, eben auch: anders wahrzunehmen, eine neue Orientierung zu entwickeln.
Angst: Wenn Sie vertraute Orientierungen aufgeben, werden Sie orientierungslos – zumindest für einen Moment. Sie wissen nicht, wie Sie weitergehen können, Sie haben keine Erfahrung mit neuen Orientierungen. Sie wittern das Risiko, das damit verbunden ist, aus Vertrautem aufzubrechen.
»Gewinn«: Sie haben durchaus »Gewinn« aus nicht hilfreichen Orientierungen. Wenn Sie sich als Opfer von Umständen oder Menschen sehen, haben Sie eine Legitimation, nichts unternehmen zu müssen; Sie sind ja Opfer, machtlos. Wenn Sie aufgrund der Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, destruktive Beziehungen zulassen, erhalten Sie via Mitleid Dritter immerhin doch etwas Zuwendung. Wenn Sie aus Angst vor Ihrem eigenen Mut Schritte nicht wagen, können Sie immerhinträumen, wie es wäre, wenn …, und verbrennen sich die Finger nicht.
»Salonfähigkeit«: Nicht hilfreiche Orientierungen sind gesellschaftsfähig. Menschen bestätigen sich gegenseitig in destruktiven Haltungen, klagen kollektiv über ungünstige Umstände, harte Zeiten, Ungerechtigkeit usw. Erfolg und Glück sind suspekt. Indem wir kollektiv hinderliche Anschauungen pflegen, legitimieren wir uns gegenseitig, uns nicht zu fragen, wie wir jetzt anders denken und handeln können. Wir gehören dazu, zur Gruppe der Jammerer, Benachteiligten, Zukurzgekommenen – und alles kann so bleiben, wie es ist. Wir brauchen nicht die Verantwortung zu übernehmen für unsere eigene Entwicklung.
Mangelndes Bewusstsein: Festhalten an nicht hilfreichen Orientierungen ist letztlich darauf zurückzuführen, dass uns nicht bewusst ist, dass wir uns an Sichtweisen orientieren, die nicht konstruktiv sind. Wir kommen gar nicht auf die Idee zu fragen, ob und wie wir dazu beitragen, dass unsere Situation ist, wie sie ist. Wir identifizieren uns mit unseren Orientierungen; es ist uns nicht bewusst, dass es lediglich Orientierungen sind, die vielleicht einmal ihren Sinn hatten, uns jetzt aber nicht vorwärtskommen lassen. Es ist uns nicht bewusst, dass unsere Orientierungen unsere Wahrnehmung der aktuellen Situation beeinflussen, uns zu entsprechendem Handeln veranlassen und damit zu entsprechenden Resultaten und in passende Situationen führen. Es ist uns nicht bewusst, dass es andere , motivierende, hilfreiche, uns in unserer Entwicklung fördernde Orientierungen gibt. Wir kommen nicht auf die Idee, dass wir unsere Orientierung ändern können. Wir suchen außen statt innen.
Sie gelangen dorthin, worauf Sie sich ausrichten
    Nun ist es nicht nötig, endlose Studien über Ihre Lebensorientierung zu betreiben. Je nach Situation haben Sie auch keine Zeit dazu.
    Nein, was bei der ganzen Geschichte wichtig ist: Dass Sie sich Ihrer Orientierungen und deren Auswirkung im Alltag bewusst werden. Dass Sie nüchtern erkennen und begreifen: Sie kommen dorthin, worauf Sie sich ausrichten. Und dass Sie sich die Frage beantworten: Will ich den Kurs beibehalten, den ich eingeschlagen habe? Helfen mir meine Orientierungen, diese
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