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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren
Autoren: Carter Brown
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Partnerschaft
aufkündigten. Deshalb machte ich ein paar entsprechende Vorschläge, und die
Sache kam ins Rollen. Wir mußten diesen Mann namens Briggs erfinden, und Santo
Bahia erschien und der geeignete Wirkungsort für ihn zu sein. Tina pachtete das
Restaurant in Fisherman’s Wharf und eröffnete das Rip -Off, und damit waren wir im
Geschäft .«
    »Und jetzt wollt ihr wieder
zurück in das Territorium, das LaBlanche und Carlin beherrscht haben, und deren
Geschäfte übernehmen mit O’Neil als Deckmann ?«
    »Genau«, bestätigte sie. »Aber
zuerst müssen wir hier noch klar Schiff machen .«
    »Ihr wollt die Leichen einfach
über Bord werfen ?«
    »Natürlich. Das heißt Chuck
wird es tun, um präzise zu sein .«
    »Sie werden aber früher oder
später an Land spülen .«
    »Drei Kerle, die bis über beide
Ohren im Drogengeschäft steckten«, versetzte sie gleichmütig. »Die örtliche
Polizei wird nicht allzu viel Aufhebens davon machen, weil sie vermuten dürfte,
daß ein Syndikat dahintersteckt .« Sie lächelte wieder.
    »Und was ist mit mir geplant ?« wollte ich wissen.
    »Du wirst mir fehlen, wenn du
weg bist«, sagte sie. »Du bist gar nicht schlecht im Bett. Sehr viel besser als
Tina. Ihr fehlt deine angeborene Männlichkeit. Aber Candy ist besser als ihr
beide zusammengenommen. Das ist eine Person mit Phantasie und unerschöpflicher
Energie .«
    »Hast du dir auch gut genug
überlegt, wie das in Zukunft mit O’Neil weitergeht ?« versuchte ich sie zu verunsichern. »Immerhin hat er für einen Anteil von einem
Drittel schon drei Leute umgebracht. Noch zwei mehr Morde, und er braucht um
irgendwelche Partner überhaupt keine Sorgen mehr zu machen .«
    Sie stieß einen tiefen Seufzer
aus. »Sehe ich wirklich so dumm aus, Boyd? Es geht ihm nicht allein um das
Geld. Was ihn betrifft, so hält er Tina für die Allergrößte. Wenn sie oft genug
mit ihm schläft, ist er zufrieden und glücklich. Und dafür werde ich schon
sorgen !«
    »O mein Gott !« sagte ich mit erstickter Stimme und deutete auf den massigen Leichnam von
LaBlanche. »Er ist gar nicht tot !«
    Das lenkte Kathy für ein paar
Sekunden ab. Ich packte Carlins Leiche am Kragen,
zerrte ihn hoch, so daß ich mit der anderen Hand nach seinem Hosenboden greifen
konnte, und hielt ihn dann wie einen Schild vor mich, während ich aufsprang und
auf die Tür losrannte. Der Klang von Kathys Pistolenschüssen dröhnte
beängstigend laut in dem kleinen Raum. Ed Carlins Körper zuckte heftig, als die Geschosse ihn trafen, aber das brauchte ihn ja
nicht mehr zu kümmern. Dann kamen wir beide plötzlich zum Stehen, als wir gegen
Kathy prallten.
    Sie gab ein schmerzhaftes
Stöhnen von sich, und die Pistole fiel ihr aus der Hand. Ich ließ
augenblicklich Carlins Körper los und griff
blitzschnell nach der Waffe. Als ich mich wieder aufgerichtet hatte, war Carlins Leiche zur Seite geglitten und lag nun dicht neben
dem Körper von LaBlanche. Kathy beugte sich vor und preßte beide Hände auf
ihren Magen. Sie hatte Mühe, Atem zu bekommen. Plötzlich fühlte ich mich sehr
viel wohler. Die Kabine war noch immer mit Leichen voll, aber wenigstens war
nicht meine darunter.
    Kathy richtete sich mühsam
wieder auf. Ihre blaßgrauen Augen funkelten vor Zorn,
als sie mich anstarrte.
    »Du Schuft !« stieß sie mit erstickter Stimme hervor. »Du gemeiner Schuft!«
    »Wir haben nicht viel Zeit«,
versetzte ich. »Sie müssen die Schüsse gehört haben .«
    Ich zerrte sie herum, faßte sie
mit dem freien Arm fest um die Brust und zog mich dann mit ihr ein paar
Schritte von der Tür zurück. Ihr fester, kleiner Hintern drückte sich an meine
Lenden, aber Sex war im Augenblick das letzte, woran ich dachte. Ich preßte Kathy
die Pistolenmündung gegen die Schläfe und spürte, wie sie unwillkürlich
zusammenzuckte.
    »Wenn sie kommen, um
nachzusehen, was hier los ist«, sagte ich, »antwortest du ihnen, du hättest
mich erschießen müssen .«
    »Ich werde den Teufel tun !«
    »Okay«, versetzte ich
ungerührt.
    »Was soll das heißen: okay ?«
    »Denk nicht weiter darüber
nach«, meinte ich beruhigend. »Es wird nicht besonders weh tun. Das heißt, für
einen Augenblick schon, aber dann nicht mehr .«
    Sie versuchte, sich von mir loszureißen,
und ich drückte ihr den Pistolenlauf noch fester gegen den Kopf. »Wovon redest
du ?« wollte sie wissen.
    »Ich werde dich mit dem
Pistolenlauf bewußtlos schlagen müssen«, erwiderte ich. »Aber ich werde mich
bemühen, es möglichst
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