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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren
Autoren: Carter Brown
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hatte, dann gingen wir hinaus zum Wagen. Kathy hielt die
Tür für mich auf. Nachdem ich es mir im Fond bequem gemacht hatte, nahm sie
hinter dem Lenkrad Platz. Wenn man sich schon einen Chauffeur leistete, kam
wirklich nur ein Rolls-Royce in Frage. Fast war ich ein bißchen enttäuscht, als
wir nach einer Viertelstunde schon vor dem Rip -Off ankamen.
    Kathy parkte den Wagen gekonnt
und öffnete mir dann wieder die Tür. »Du bist immer noch eine halbe Stunde zu
früh dran«, bemerkte sie. »Hattest du noch Sex auf den Rücksitz eingeplant ?«
    »Du bist unersättlich«, sagte ich,
während ich ausstieg. »Ich bin einfach nur so verrückt nach Stripperinnen.
Jetzt bekomme ich wenigstens noch einen Teil der Show mit .«
    »Manche treiben es selbst,
andere begnügen sich mit zugucken«, meinte sie verächtlich.
    Ich bedachte sie mit dem sonnigen
Boyd-Lächeln (Touristenklasse) und verschwand an ihr vorbei in dem
Stripschuppen. Die brünette Stripperin stand mit vorgeneigtem Oberkörper auf
dem Podium und ließ ihre Brüste gegeneinander kreisen. Ich fand, sie hatte eine
Note mit Auszeichnung verdient. Das jahrelange Training mußte äußerst
anstrengend gewesen sein.
    Ich sah meine freundliche
Oben-ohne-Serviererin mit einem leeren Tablett vorüberkommen und winkte ihr zu.
Sie blieb außerhalb meiner Reichweite stehen und musterte mich mißtrauisch.
    »Ich soll mich hier mit einem
gewissen Mister Briggs treffen«, sagte ich. »Er wollte einen Tisch bestellen .«
    »Haben Sie ihn noch nirgends
entdeckt?“
    »Ich weiß leider nicht, wie er
aussieht .«
    »Ich werde nachfragen«, sagte
sie mürrisch.
    Ich wartete und sah der Brünetten
zu, die eine mächtige Prozedur daraus machte, sich ihrer feigenblattgroßen
letzten Hülle zu entledigen. Dann schwenkte sie den Fetzen Stoff triumphierend
über dem Kopf. Etwa drei Leute klatschten, als sie das Podium verließ. Dann
tauchte Candy neben mir auf.
    »Was ist los, Boyd ?« fragte sie, die Stimme zu einem verschwörerischen
Flüstern gesenkt. »Ich meine, daß Briggs für heute abend einen Tisch bestellt hat .«
    »Ich weiß selbst nicht«,
erwiderte ich. »Er wollte sich hier mit mir treffen .«
    »Er ist noch nicht aufgetaucht,
aber ich habe einen Tisch reserviert .«
    Ich folgte ihr zu einem Tisch
nahe des Podiums . Candy sah mich mit einem unsicheren
Lächeln an.
    »Wenn Sie etwas herausfinden,
lassen Sie es mich wissen, nicht wahr ?«
    »Versprochen ist versprochen«, versicherte
ich.
    »Möchten Sie etwas zu trinken ?«
    »Whisky on the Rocks.«
    »Ich lasse ihn gleich bringen .«
    Nach etwa einer Minute erschien
die barbusige Serviererin und stellte das Glas vorsichtig von der anderen Seite
des Tisches vor mich hin. Sie war streng darauf bedacht, außerhalb meiner
Reichweite zu bleiben. Dann begann der Pianist wie wild auf dem Klavier
herumzuhämmern, und die blonde Stripperin erschien auf dem Podium. Es hatte den
Anschein, als würde es eine fröhliche Nacht werden.
    Zehn Minuten vergingen in
quälender Langeweile. Dann bekam ich plötzlich Gesellschaft. Danny LaBlanche
und Hank Newson ließen sich links und rechts von mir nieder, so daß ich mich
wie die Wurst zwischen zwei Brötchenhälften fühlte.
    »So allein, Boyd ?« fragte LaBlanche leutselig. »Wir werden Ihnen
Gesellschaft leisten .«
    »Sehr nett«, sagte ich. »Darf
ich Ihnen etwas zu trinken bestellen ?«
    »Warum nicht ?« versetzte er.
    Ich winkte der barbusigen
Serviererin, und sie nahm die Bestellung der beiden auf. Die Blonde hatte uns
gerade den Rücken zugewandt und schwenkte ihren Hintern so heftig durch die
Gegend, als habe sie Ameisen abzuschütteln. Auch keine leichte Art, sein Geld
zu verdienen, fand ich, aber immer noch nicht so schlimm wie die meine.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte
LaBlanche. »Sie haben recht .«
    »So erfreulich diese Tatsache
ist, müßten Sie mir doch verraten, worüber«, erwiderte ich.
    »Eine Stimme am Telefon ist
alles .«
    »Sie meinen Briggs?«
    Er nickte. »Aber er will sich
angeblich heute abend hier mit Ihnen treffen. Deshalb
hielten wir es für ratsam, auch herzukommen, weil wir ihn ebenfalls gern
kennenlernen möchten. Haben Sie etwas dagegen ?«
    »Keineswegs«, antwortete ich.
    »Das ist gut«, sagte Newson
gepreßt. »Ich suche nämlich dringend nach einem Vorwand, Ihnen endlich den Kopf
von den Schultern zu pusten, Boyd !«
    »Nun werde bitte nicht
theatralisch, Hank .« LaBlanche hob beschwichtigend die
Hand. »Vielleicht erweist sich Boyd noch als ganz
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