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Neobooks - Transalp 12

Neobooks - Transalp 12

Titel: Neobooks - Transalp 12
Autoren: Marc Ritter , CUS
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war, und brüllte: »Stopp!« Dabei hielt er die Kassette mit der rechten Hand über das Wasser. »Wenn du nur einen Meter weiter zu mir kommst, lasse ich das fallen!«
    Sigi wollte nicht noch einen Fehler machen und tat, was ihm Plank sagte. Er hielt inne und stand wie festgefroren vor der Brücke. Er würde jederzeit zum Sprung auf Plank ansetzen können. Doch die Kassette und ihren Inhalt würde er damit nicht retten.
    Nun herrschte ein Patt auf dem Platz vor der Kirche. Plank stand auf der Brücke, bereit, das Vermächtnis absaufen zu lassen. Clara bedrohte die beiden anderen in der Mitte des Platzes mit ihrer Pistole. Das Vaporetto fuhr gerade wieder ab.
    Von links kam ein Wassertaxi mit Höchstgeschwindigkeit angerast. Kaum dass der Fahrer den Anleger erreicht hatte, sprangen zwei Männer mit Maschinenpistolen von Bord und rannten auf den Platz zu. Sie gingen in die Knie und hielten die Waffen schussbereit an die Schultern. Einer nahm die Dreiergruppe mit Clara, Spindler und Gärtner ins Visier, und der andere zielte in Richtung der Brücke auf Sigi und Plank. Stephanie Gärtner wusste, wer die beiden waren: die zwei schnieken Nazis, die den Computer ins Hotelzimmer bringen sollten.
    Dann stieg Hagen an Land. Er stellte sich hinter die beiden MPi-Schützen und musterte die Szenerie. Dann rief er: »Plank, wenn sie das tun, werde ich Sie nicht erschießen, sondern vierteilen.«
    Der Angesprochene dachte nicht daran, darauf zu antworten. Noch immer bewegte sich niemand auch nur einen Millimeter.
    Dann ging Hagen langsam auf Plank zu. Als er hinter Sigi stand, sagte er: »Herr Plank. Sie haben Ihr Leben zu verlieren. Ich nur einen Zettel. Ich finde, das ist ein fairer Tausch. Sie können nur gewinnen.«
    »Leck mich, Arschloch.«
    »Herr Plank. Warum machen Sie es uns so schwer. Wenn ich jetzt einem der jungen Männer hier den Befehl gebe, auf Ihre Beine zu schießen, lassen Sie in dem Moment, in dem Ihr Knie zerschmettert ist, die Kassette fallen. Und ein anderer dieser jungen Männer wird gleichzeitig ins Wasser springen und die Kassette ergreifen, bevor sie untergeht.«
    »Geh zum Teufel, Nazisau.«
    Plank holte mit dem rechten Arm weit nach hinten aus und legte seine ganze Kraft in den Wurf. Die Kassette verließ seine Hand, wirbelte durch die Luft, schlug dreißig Meter weiter vorne scheppernd auf dem Kopfsteinpflaster des Kirchplatzes auf und schlitterte direkt in Spindlers Richtung. Alle Augen waren auf den Flug der Kassette gerichtet. Sigi rannte ihr hinterher, stolperte und schlug der Länge nach hin.
    Plank nutzte den Moment der allgemeinen Verwirrung, um sich nach hinten fallen zu lassen. Wie ein – nicht mehr ganz so beweglicher – Kater rollte er über die hinteren Stufen der Brücke und verschwand in der Dunkelheit der Calle. Zwar pfiffen ihm ein paar Kugeln aus der Maschinenpistole des Mannes, der in seine Richtung gezielt hatte, hinterher, doch die Projektile verschwanden im venezianischen Nachthimmel. Der Schütze wollte nicht seinen obersten Führer erledigen, der zwischen ihm und dem Ziel stand, und feuerte über die Köpfe.
    Stephanie Gärtner konnte sich in den Schatten der Kirche retten. Der zweite Kerl mit der MPi ging auf sie zu, bereit, jederzeit den tödlichen Feuerstoß abzugeben, sobald er sie im Schatten sehen konnte. Wenige Schritt noch, dann musste er sie haben. »Hier ist das Vermächtnis«, schrie Spindler und warf ein Paket mitten auf den Kirchplatz. Ein Wink von Hagen, und der auf Gärtner angesetzte Mann rannte zum Paket. Spindler griff nach der Kassette. Mit ihr unterm Arm lief Spindler ohne Rücksicht auf die über den Platz hallenden MPi-Salven im Zickzack zur Mole. »Nur auf die Beine schießen!«, schrie Hagen. Den Kerl, der gerade das Buch greifen wollte, schickte er mit einem Pfiff Spindler hinterher. Doch Clara Fürst war schneller: Bevor Spindler zum Sprung ins Wasser ansetzen konnte, hatte sie ihn gestellt. Scheppernd fiel die Kassette zu Boden.
    »Jetzt gehörst du mir, du Schwein!« Spindler spürte nicht den stechenden Schmerz in den Rippen, er spürte nur den kalten Lauf ihrer Waffe an seiner Schläfe.
Bist eigentlich ganz schön weit gekommen, alter Knabe. Hast das Rätsel der Nibelungen gelöst, Hitlers Vermächtnis aus der ältesten Bank der Welt geholt und den Nazis eine ganze Weile Saures gegeben. Was willst du mehr? Na ja, hättest es fast geschafft. Hättest der Welt noch beweisen können, was für ein Jammerlappen dieser Hitler war. Wie er zum Gegner
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