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Neobooks - Transalp 12

Neobooks - Transalp 12

Titel: Neobooks - Transalp 12
Autoren: Marc Ritter , CUS
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war nämlich des Rätsels Lösung. Die Zahlen, die ihm die vier durchgegeben hatten, hatte er einfach in die Internetsuchmaschine eingegeben. Als sich kein vernünftiges Ergebnis zeigte, hatte er es in der umgekehrten Reihenfolge noch einmal versucht. So hatte er auf einen Klick die Lösung gefunden.
    Der jahrhundertealte Palazzo Vendramin Calergi, in dem das Casino untergebracht war, war auch der Sterbeort Richard Wagners. Natürlich. Nibelungen. Hier also hatte seine Mutter das Vermächtnis versteckt. Vollkommen logisch. Welch klarer Gedanke dieser wundervollen Frau! Er hoffte nur, dass während der letzten sieben Jahrzehnte und dem Umbau des Palazzo Vendramin Calergi zu einem Spielkasino das Versteck nicht gefunden und das Vermächtnis womöglich zerstört worden war. Überhaupt würde es schwierig werden, in dem riesigen Gebäude einen Brief zu finden. Doch dazu gab es ja Benno Spindler.
    Er hätte sich jetzt zweiteilen müssen, denn eigentlich wollte er auch dringend im Hotel Torre dell’Orologio die Suite Stephanie Gärtners durchsuchen. Die beiden toten Kämpfer hatten ihm vor ihrem Ableben berichtet, dass jeder von den beiden Polizisten eine Suite für sich gemietet hatte. Das Massaker an den beiden Kameraden war wohl in der Suite Anselm Planks erfolgt. Nun galt es, Unterlagen und Datenträger zu sichern, die vielleicht vorhanden waren, bevor diese der italienischen Polizei in die Hände fielen. Er wählte eine Nummer in Innsbruck. Er wusste bereits, dass die beiden in den Dolomiten gescheiterten Kämpfer aus dem Inngau mittlerweile in Venedig eingetroffen waren, wo er sie als Joker hinbestellt hatte. Die mussten jetzt das Hotel der Münchner Polizisten übernehmen. Er konnte sich leider sein Personal nicht backen. Noch musste er mit den nützlichen Idioten auskommen, die seine Organisation aufgabelte.
    Markusplatz, 22.35 Uhr
    Hagens Befehl wurde sofort per SMS an Sigi und Clara geschickt, die den ganzen Tag auf dem Markusplatz Touristen gemimt hatten, um von dort jederzeit verfügbar zu sein. Sie fanden die Calle dei Balloni, in der das Hotel Torre dell’Orologio seine offizielle Adresse hatte, sofort auf dem Stadtplan und hetzten dorthin. Sie nutzten den Lieferanteneingang des Hotels, da vor dem Haupteingang zwei Polizisten standen.
    Durch einen engen Gang mit den Spinden der Angestellten ging es in die Küche, die um diese Uhrzeit gerade vom Spüler geschrubbt wurde. Sie drückten sich an der hinteren Wand entlang, als er gerade seinen Eimer in das Spülbecken goss und nicht zu ihnen hinsehen konnte. Sie durchquerten auch die Lobby unbemerkt – lauter Polizisten und Carabinieri liefen aufgeregt hin und her und achteten nicht auf die jungen Leute mit ihren Sportklamotten. Schnell fanden sie das Treppenhaus und huschten hinauf in den dritten Stock. Suite 31 war diejenige, die sie checken sollten. Auf diesem Stockwerk war keine Polizei. Sigi stemmte sein Gewicht mit ein wenig Schwung gegen die Tür und das alte Schloss gab nach. Sie stellten das Zimmer auf den Kopf und fanden: nichts. Clara ließ nicht locker und kroch unter das Bett. Zwischen den Bettfedern war eine Pistole verstaut. Immerhin konnte sie nun den Verlust ihrer Waffe an Spindler ausgleichen. Und vielleicht würde sie ihn ja mit diesem guten Stück zur Strecke bringen. Doch zunächst hieß es: Die Münchner Polizisten auftreiben. Sie verließen das Hotel auf dem Weg, auf dem sie es betreten hatten. Und als sie auf den Markusplatz zurückgingen, um dort ihre Warteposition wieder einzunehmen, sahen sie fünfzig Meter vor sich die Silhouetten von zwei Menschen, die sie aus den Bergen kannten. Die beiden bewegten sich über den Platz der Mole zu und bogen vorne am Wasser nach links ab. Sie gingen wie zwei verliebte Touristen über den kleinen Ponte di Paglia, der sich über den Rio del Palazzo schwang. Auf der Brücke blieben sie stehen. Wie Millionen von Touristen vor ihnen betrachteten sie die Seufzerbrücke. Dann gingen sie ein paar Meter weiter und betraten die Lobby des pompösen Hotels Danieli. Sigi und Clara trauten sich mit ihren Sportklamotten dort nicht hinein. Sie drückten sich in das Gässchen links neben dem Hotel. Als sie sahen, dass das die Calle de le Rasse war, fühlten sie sich dort sehr gut aufgehoben.
    MONTAG, 16. JULI
Kirche Santa Maria della Salute, 0.21 Uhr
    Spindler war auf dem Vaporetto der Linie Nr. 1 gestanden, das exakt um Mitternacht am Bootsanleger vor dem Hotel Danieli hielt. Ein kurzes Aufscheinen seines Gesichts
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