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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)
Autoren: Kerstin Hornung
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auf die Schultern.
    »Deiner Frau geht es gut, Matthias. Das Kind lässt sich noch etwas Zeit. Und ich bin gleich wieder da.«
    »ABER …«, protestierte Matthias.
    »Hör zu; ich lasse dir Philip hier.« Sie sah Philip eindringlich an. »Wenn irgendetwas ist, dann schickst du ihn. Du weißt doch, wo die Schmiede ist! Ich bin sofort wieder da!« Matthias wirkte nicht beruhigt, aber er trat zur Seite und ließ Josephine durch.

    Einen Moment später, sie war kaum zur Tür hinaus, standen sich die beiden Männer sprachlos in der Küche gegenüber. Matthias sah aus, als könnte er jeden Moment ohnmächtig werden. Aber auch Philip war von den Erlebnissen noch ganz mitgenommen. Ein qualvolles Stöhnen aus dem Nebenzimmer brachte zumindest Matthias zur Besinnung. Er ging zu ihr. Philip hörte ihn mit seiner Frau leise reden, dann kam er wieder heraus und sagte:
    »Meine Frau will wissen, was los ist.«
    Er folgte Matthias in die Stube.
    Elvira saß in einem weiten Nachthemd auf dem Bett. Sie wirkte angespannt und atmete tief ein und aus, während sie ihren kugelrunden Bauch streichelte.
    »Deine Mutter hat gesagt, dass alles in Ordnung ist mit meinem Kind«, sagte sie gepresst. »Was ist mit deinem Vater?«, fragte sie.
    Philip zuckte mit den Schultern. Er konnte Elvira doch nicht erzählen, dass der Vater eine Elbin im Wald gefunden hatte.
    »Nichts«, murmelte er. Elvira sah ihn zweifelnd an.
    »Wegen nichts wird er Phine bestimmt nicht von einer Geburt wegholen.«
    »Es geht … um etwas anderes«, stammelte Philip. Elvira nickte ihm aufmunternd zu. Er würde nicht drum herumkommen, ihr eine plausible Erklärung zu geben. Während er jedoch noch fieberhaft nachdachte, was er sagen sollte, gewährte ihm die nächste Wehe etwas Bedenkzeit.
    »Kann ich Euch was bringen?«, fragte er, in der Hoffnung verschwinden zu können. Er kannte Geburten nur vom Hörensagen. So unmittelbar dabei zu sein überforderte ihn.
    »Nee, es geht schon wieder.« Sie lächelte tapfer. »Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, lenkt mich das von den Schmerzen ab. Also, erzähl!«
    »Es ist nicht so aufregend«, behauptete er. »Eine entfernte Base meines Vaters ist plötzlich in der Schmiede aufgetaucht. Sie wollte nur was zu essen haben und was zum Anziehen für ihr Kind. Aber mein Vater ist der Meinung …«
    »Stammt sie von hier aus Waldoria?«, fragte Elvira neugierig.
    Philip schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein«, sagte er. »Es ist … Vater hat es mir gesagt, aber ich hab's vergessen. Sie kommt aus einem kleinen Dorf weiter südlich.«
    »Und was macht sie hier?«
    »Nichts … wie gesagt, sie wollte gleich weiter, aber sie ist anscheinend krank, und dann hat sie auch noch dieses Kind …«
    Eine weitere Wehe verschaffte Philip etwas Zeit, um seine Geschichte auszubauen. Als Elvira wieder ruhiger atmete und sich ihre Gesichtszüge zu entspannen begannen, fuhr er fort.
    »Er hofft jetzt natürlich, dass meine Mutter es schafft, sie davon zu überzeugen, eine Weile zu bleiben.«
    »Dafür holt er sie von meiner Geburt weg?« Die Enttäuschung stand Elvira ins Gesicht geschrieben.
    »Es ist ein sehr kleines Kind. Kaum älter als drei Tage«, versuchte Philip sie zu beschwichtigen. »Ein Neugeborenes und eine Wöchnerin gehören doch nicht auf die Straße.«
    »Das stimmt schon«, räumte Elvira ein. »Aber wieso ist sie dann überhaupt unterwegs?«
    »Ganz genau weiß ich das auch nicht, ich hab nur gehört, dass sie etwas von einem Überfall gestammelt hat und davon, dass sie zu ihren Eltern will. Es muss etwas Schreckliches geschehen sein.« Jetzt hatte er Elviras Mitgefühl geweckt. »Sie hat getobt und auf meinen Vater eingeschlagen, als er sie zurückhalten wollte. Die Ereignisse scheinen ihr den Verstand geraubt zu haben.« Zufrieden dachte Philip, dass er jetzt sowohl für die Verletzungen seines Vaters als auch für die Elbin und ihr Kind eine glaubwürdige Erklärung gefunden hatte, für den Fall, dass sie einige Tage bei ihnen blieb. Falls sie es nicht tat, würde diese Geschichte auch das erklären.
    Plötzlich fasste sich Elvira an den Bauch und krümmte sich.
    »Matthias! Die Fruchtblase …«, stöhnte sie und sah peinlich berührt auf ihr nasses Nachthemd. Plötzlich schien ihr bewusst zu werden, dass Philip kein Kind mehr war.
    »Hol deine Mutter«, keuchte sie. »Schnell!«
    Fluchtartig verließ Philip die Stube. Er hörte Matthias und Elvira miteinander tuscheln. Sie stöhnte jetzt in kürzeren Abständen. Wahrscheinlich
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