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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis
Autoren: Liane Sons
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Körper und konnte seine Gefühle nicht einordnen. So wichtig und doch so klein kam er sich vor. Das Armband war ein Schatz, der adelte, aber gleichzeitig auch ein Gewicht, das drückte. Freude, Stolz, Angst und Widerwillen kämpften in ihm um die Vorherrschaft. Neben sich hörte er auch Caitlin schlucken.
    Palema bedachte alle mit mahnendem Blick: »Ihr tragt jetzt die Göttersiegel. Nur mit deren Hilfe kann es euch gelingen, die Quelle wieder zu verschließen. Erweist euch als würdig!«
    Offensichtlich erwartete sie keine Antwort, denn sie wandte sich bereits an ihren Sohn. »Fühlst du dich stark genug, dich deiner letzten und schwierigsten Aufgabe hier zu stellen?«
    Er nickte nur.
    »Dann folge mir und kämpfe um Kahandar!«
    »Kämpfen?«, würgte Caitlin heraus und sah ihren Gatten entsetzt an.
    Der schüttelte nur den Kopf.
    Gideon erschauerte gleichzeitig und fragte mit ehrfürchtig gesenkter Stimme: »Kahandar! Es ist hier?«
    Palema nickte mit sichtbarem Stolz. »Die einzige Waffe, mit der die Dämonenwächter der Quelle besiegt werden können! Wenn ihr bereit seid, werde ich euch zu ihr führen. Dann wird sich zeigen, ob mein Erbe in der Lage ist, das magische Schwert zu führen.«
    »Könnte es denn anders sein?«, fragte der Verianer verblüfft.
    Dala mischte sich in das Gespräch. »Die Klinge ist mächtig und sucht sich den aus, der sie führen darf. Jeden anderen verbrennt sie.«
    »Das klingt nicht gut«, flüsterte Caitlin und klammerte sich an den Arm ihres Gatten, was ihr einen bösen Blick Palemas einbrachte.
    Die Siegelerben folgten den Schwestern erneut. Wie zuvor veränderte sich der Raum und gab jetzt die Sicht auf eine blaue Säule frei, die vielleicht einen Durchmesser von zwei Pferdelängen hatte. Sie war durchsichtig, wirkte wie ein Lichtschein, der durch ein kreisrundes Loch fiel, und in ihrer Mitte schwebte ein Schwert, dessen Klinge blau züngelnde Flammen umgaben.
    »Kahandar!«, erklärte die Tochter des Nordens mit volltönender Stimme. »Wecke und gewinne es, Sohn und Erbe des einzig wahren Königsgeschlechts, und mache dir die Reiche untertan!«
    Rhonan schien überhaupt keinen Sinn für die feierliche Stimmung zu haben. »Das wollte ich schon immer«, erwiderte er kaum hörbar, löste aber Caitlins Hand von seinem Arm und lächelte sie flüchtig an. »Ich glaube, ich muss das allein tun!«
    Bei diesen Worten schob er sie schon zu Gideon hinüber, sah seine Mutter noch einmal an und ging auf die Säule zu. Direkt davor blieb er kurz stehen, atmete tief durch und betrat den blauen Kreis.
    Umgehend knisterte es, und blaugelbe Funken stoben durch den Raum. Die Säule schien von dem einen auf den anderen Augenblick nur noch aus blauem Feuer zu bestehen, das wild züngelnd und prasselnd emporloderte.
    Die Prinzessin schrie angsterfüllt auf. Weder Rhonan noch das Schwert war zu sehen, nur blaue Flammen.
    »War er nicht der Richtige?«, kreischte sie.
    Auch Gideon starrte erschrocken erst auf das Feuer und dann auf die Schwestern. Doch die hatten die Augen geschlossen und bewegten die Lippen wie in einem stummen Gebet.
    Sie hörten den Prinzen schmerzvoll aufschreien, dann breiteten sich die Flammen rasend schnell aus, fegten durch den Raum wie ein Feuersturm.
    Gideon und Caitlin klammerten sich aneinander und schrien jetzt ebenfalls. Sturm riss sie fast von den Beinen, und Kälte und Hitze gleichermaßen schienen ihre Körper zu versengen, aber so schnell, wie es gekommen war, so unvermittelt war es wieder vorbei.
    Überrascht und erleichtert stellte Gideon fest, dass die Flammen keinerlei Spuren hinterlassen hatten. Auch die blaue Säule war verschwunden. An ihrer Stelle stand Rhonan und hielt ein Schwert in den Händen.
    Caitlin löste sich sofort von dem Gelehrten und stolperte durch den Raum auf den Prinzen zu. »Geht es dir gut?« Besorgt musterte sie ihn von oben bis unten, aber auch er wirkte unversehrt, wenn auch nicht sehr glücklich.
    »Alles in Ordnung, Kleines!«, erwiderte er.
    Caitlin schmiegte sich erleichtert an ihn und warf dann einen neugierigen Blick auf das mächtige Schwert. Es hatte einen einfachen, völlig schmucklosen Griff, und die Klinge war lediglich mit ihr unbekannten Schriftzeichen verziert. Die Priesterin war ausgesprochen enttäuscht, denn selbst Rhonans altes Schwert sah eindrucksvoller aus.
    Die Schwestern traten auf sie zu, und Myria ergriff Caitlins Arm. »Geh zum Weisen!«
    Die Prinzessin kam der Aufforderung unwillig und nur zögernd nach, und
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