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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis
Autoren: Liane Sons
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unglaublich, wie sie jeden kleinen Kratzer und jede winzige Bisswunde erst laut beklagte und dann zärtlich küsste. Bekleidet nur mit ihren Haaren, bot sie einen unwiderstehlichen Anblick, wie sie so um ihn herumkroch.
    Irgendwann zog er sie auf sich. Ihre Blicke verloren sich ineinander, und ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
     
    In den nächsten Tagen war Rhonan erleichtert, Caitlin nach jeder Übungseinheit munter und vergnügt zu sehen.
    Die Priesterin, die ihrer Ahnfrau nicht mehr furchtsam, sondern selbstbewusst begegnete, war wild entschlossen, eine große Magierin zu werden. Genau wie ihr Mann dachte sie dabei kaum an die Quelle, die es zu verschließen galt. Sie wollte, dass Rhonan stolz auf sie war, und lernte mit ungewohntem Ernst.  
    Myria war zunächst verwundert über den Eifer und schnell auch erstaunt über die Auffassungsgabe der Priesterin. Zwar ärgerte sie sich nach wie vor über deren Unbekümmertheit, konnte ihr aber magische Fähigkeiten bald nicht mehr absprechen.
    Das Verhältnis zwischen Palema und ihrem Sohn änderte sich indes kaum. Rhonan ließ sich in seine Aufgabe einweisen, verweigerte aber jede persönliche Beziehung. Drohungen begegnete er mit dem Hinweis darauf, er wäre der letzte da’Kandar-Erbe, und sie sollte daran denken, dass er ihre Strafen zumindest überleben müsste, Freundlichkeiten begegnete er mit Ablehnung und Fragen nach den Gründen seiner Abwehrhaltung mit Schweigen. Zumindest verzichtete Palema aber auf weitere Demonstrationen ihrer Macht.
    Gideon war sehr zufrieden. Seine Arbeit ging gut voran, und er beherrschte die Alte Sprache bald sicher. Auf Rhonans Geheiß hin machte er jeden Tag Übungen zur Stärkung seines Körpers, die ihm nach ersten Schwierigkeiten und Muskelkater sogar Spaß machten. Doch die größte Freude bereiteten ihm seine jungen Begleiter.
    Caitlin schien noch schöner geworden zu sein und strahlte vor Glück. Mit Verschwörermiene hatte sie dem Verianer berichtet, dass es noch viel bessere Dinge gäbe als Küssen, und nur Rhonans hastiges Einschreiten hatte verhindert, dass die Priesterin dem Gelehrten nähere Auskünfte darüber geben konnte, was genau sie damit meinte.
    Die größte Veränderung nahm der allerdings an seinem Begleiter wahr. Rhonan hinkte nur noch selten, eigentlich nur noch, wenn Caitlin ihn bei ihren Schwertübungen einmal wieder mit einer ungestümen Attacke zu Boden gerissen hatte. Seine Hände zitterten kaum noch, seine Miene wirkte nicht mehr so verschlossen, und er lachte viel häufiger. Sobald Caitlin in seiner Nähe war, schien für ihn alles andere nebensächlich.
    Die junge Ehefrau selbst prahlte viel herum, erklärte, sie könne nunmehr ganze Landstriche einäschern, Blitze schleudern und Stürme entfachen. Sie versicherte Rhonan, dass der keine Angst mehr vor Verletzungen haben müsste, denn wenn sie ihn tatsächlich einmal nicht schützen könnte, könnte sie ihn jetzt selbst dann noch heilen, wenn er halb tot wäre.
    Der Prinz empfand das als sehr vorteilhaft. Auf ihren Wutausbruch hin empfand er es dann darüber hinaus als ungeheure Erleichterung und erklärte, nunmehr keinerlei Angst vor der vor ihnen liegenden Aufgabe zu haben. Was immer die Zukunft bringen sollte, er hätte seine Frau zur Abwehr sämtlicher Gefahren!
    Damit war dann auch die Prinzessin zufrieden.
    Sehr vergnüglich wurde es, als Gideon eine Laute fand, und die beiden Sänger versuchten, dem Prinzen ein lustiges Lied beizubringen. Rhonan lernte zwar die Worte schnell, aber die Töne traf er selten. Caitlin erklärte irgendwann, ihre Schmerzgrenze sei erreicht, und er solle in Zukunft auch weiterhin nur zuhören.
    Im Verlaufe des Abends stellte sie dann allerdings fest, dass Rhonan sich zumindest bei seinen ersten Tanzversuchen nicht ganz so talentfrei anstellte. Dass er das erst zeigte, nachdem Gideon vorgeschlagen hatte, er solle Tanzen einfach als Beinübungen zur Vorbereitung von Kämpfen betrachten, ließ die Stimmung bei zwei der Anwesenden fast überkochen.
     
    Während das junge Paar sein Glück genoss, wurde Palema immer unzufriedener: Ihr Sohn hatte sich so gut entwickelt. Schon als Vierjähriger war er auf da’Kandar im Schwertkampf unterrichtet worden. Das Massaker an seiner Familie hatte ihn dann leider in die Arme eines gefühlsduseligen Paares getrieben, das sich schon ewig nach einem Kind gesehnt hatte. Umsichtig hatte sie den unbrauchbaren Pflegeeltern unmittelbar nach Rhonans Genesung Furcht vor
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