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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis
Autoren: Liane Sons
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ob er sie hübsch fände oder ihre Brüste für zu klein hielte, hatte ihm gestanden, dass sie entgegen der Behauptung ihrer Mutter fand, dass Männer durchaus schön sein konnten, weil ihre Körper so viel Kraft ausstrahlten, hatte in dem Zusammenhang seine Narben kurz bedauert und sie dann als unwichtig abgetan.
    Während er sie auf ihre Aufforderung hin in den Liebesakt eingeweiht hatte, hatte sie ihn allerdings fast zum Wahnsinn getrieben, weil sie einfach nicht still sein konnte. Anders als die Frauen, die er kannte, hatte sie nicht nur wohlige Laute von sich gegeben, sie hatte ständig geredet, ihm gesagt, was sie besonders schön fand, oder ihn aufgefordert, etwas zu wiederholen. Mit angehaltenem Atem hatte sie dann ihre Vereinigung erwartet. Er hatte sich nach dem Durchstoßen des Jungfernhäutchens und ihrem Aufstöhnen gefühlvoll zurückziehen wollen, war aber von Caitlin daran gehindert worden. Schmerzhaft hatte sie ihre Fingernägel in seinen Rücken gekrallt und gefordert: »Nicht aufhören! Es ist ja schon vorbei. Du musst dir keine Gedanken machen! Hylia hat gesagt, dass es nur beim ersten Mal weh tut. Also mach weiter!« Die Belehrung hatte ihn auflachen lassen, aber ihr Blick und ihr Körper, der sich an ihn presste, hatten ganz andere Gefühle aufleben lassen.
    Mit Genugtuung hatte er zur Kenntnis genommen, dass ihr irgendwann die Worte gefehlt hatten. Zumindest hatte er ihr Gestammel nicht mehr verstanden, und bald darauf war auch das noch in zufriedenes Seufzen, wildes Stöhnen oder spitze Schreie übergegangen. Sie hatte sich zunächst nur führen lassen, dann war sie immer mehr mitgegangen, und nach ihrem gemeinsamen Höhepunkt hatte er die schönsten Worte seines Lebens gehört. »Jetzt gehörst du mir, und nur mir. Niemand kann dich mir wieder wegnehmen, denn ich lass dich nie mehr los.«
    Caitlin war bald darauf eingeschlafen, und er hatte den Rest der Nacht überlegt, was er jetzt damit anfangen sollte. Sein Verstand sagte ihm, dass nur ihre Jugend und die fürchterlichen Umstände sie in seine Arme getrieben hatten. Er durfte das auf keinen Fall überbewerten. Was Gideon für Liebe hielt, war Schwärmerei. Aber warum sollte Caitlin für jemanden wie ihn schwärmen? Sie war so schön und makellos und er ... Neben ihr kam er sich vor wie ein Barbar. Sie hielt sich für wildnistauglich, weil sie ohne Besteck essen konnte, er hielt sich für gesellschaftstauglich, wenn er sein Fleisch nicht nach Maden überprüfte. Sie liebte die Künste, die er gar nicht kannte; er konnte nur kämpfen, und ihr machte jeder Kampf Angst. Sie suchte Vertrautheit, und er fürchtete sich vor Nähe, denn Menschen in seiner Nähe starben zu schnell.
    Dala hatte auch davon gesprochen, dass er Caitlin in zusätzliche Gefahr gebracht hatte. Es war alles zu schnell gegangen, er hätte länger überlegen sollen ... warum fühlte er sich dann trotzdem so leicht? Seine Gedanken waren ein einziger Knoten, und er gab es schließlich auf, ihn entwirren zu wollen.
    Er hätte nicht einmal sagen können, was er selbst für die Priesterin empfand. Sie war anstrengend und unverschämt, sie war nervtötend, und immer musste sie auf seine Kosten ihren Willen durchsetzen. Sie war durchtrieben und selbstverliebt, und deshalb hatte der Gedanke, sie zu verlieren, ihn wohl so entsetzt. Caitlin hatte recht gehabt: Er konnte nicht mit Gefühlen umgehen, er konnte nicht einmal sagen, was er fühlte. Nur eins wusste er: Bis zu seinem letzten Atemzug würde er dafür sorgen, dass Caitlin nichts geschah, denn so warm wie jetzt gerade war ihm noch nie gewesen.
    Unvermittelt kam er zurück in die Wirklichkeit, denn ihre Hand strich über seine Schulter. »Guten Morgen, Ehemann!«
    Ihre Augen strahlten, und er glaubte, bersten zu müssen. »Es ist ein wundervoller Morgen, der erste Morgen meines Lebens.«
    Er sah ihre verschlafene Verwirrung, wollte ihr seine unbedachten Worte nicht erklären, weil er sie selbst kaum verstand, und fragte schnell: »Gut geschlafen?«
    »Gut schon, aber viel zu wenig!«, erwiderte sie gähnend und küsste seine Schulter. »Ich hab dich gekratzt, aber nur leicht.« Ihr Blick, halb entschuldigend, halb spitzbübisch, traf seine Augen.
    »Nicht nur da«, erklärte er und grinste breit. »Ich bin schon aus Kämpfen unversehrter hervorgegangen. Du hast scharfe Krallen und bist eine gefährliche Wildkatze, Priesterin.«
    »Was?« Erschrocken fuhr sie hoch und suchte seinen Körper nach Verletzungen ab.
    Rhonan genoss es
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