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Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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saß auf dem Tischkantenrand und stibitzte ganz unverfroren mit dem Finger Sahne aus der Schüssel. Nele wunderte sich ein wenig, dass Großtante Adelheid nicht meckerte. Normalerweise war sie sehr pingelig mit so etwas.
    »Wieso heißt Kukie eigentlich Kukie?«, fragte Nele in einer kurzen Lachpause.
    »Weil er so gerne Kekse isst«, erklärte Prinz Usi. »Auf Englisch heißt Keks nämlich cookie .«
    Nele nickte. »… und Sahne anscheinend auch«, fügte sie hinzu. Denn gerade setzte sich Kukie die Schüssel mit dem Rest Sahne, der noch übrig geblieben war, auf den Kopf und gackerte wie ein Huhn dazu. Ein schmaler Sahnebach lief über Kukies Nase. Kukie streckte die Zunge raus und fing die süße Sahne auf.

    »Aber, Kukie, das ist gar nicht artig«, sagte Großtante Adelheid schelmisch.
    »Was macht denn der Affe mitten auf dem Tisch?« Barbara Winter kam zurück und fegte Kukie respektlos hinunter. »Panscht da mit der guten Sahne«, sagte sie empört. »Passt doch auch mal ein wenig mit auf. Edward geht es übrigens gar nicht gut, Adelheid. Du solltest mal nach ihm sehen.«

    Kukie schleuderte die Schüssel wütend gegen den Küchenschrank und schimpfte wie ein Rohrspatz los. Dazu hüpfte er aufgebracht auf und ab und tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn.
    Nele und David lachten. »Der ist ja noch schlimmer als Plemplem«, kicherte Nele.
    Prinz Usi schnappte Kukie und setzte ihn auf seine Schulter. »Kukie meint es nicht böse, liebe Barbara«, sagte er versöhnlich. »Er will nur ein wenig spielen.«
    Barbara Winter runzelte die Stirn. »Das ist ja auch völlig in Ordnung, aber nicht mit Lebensmitteln. Vielleicht machen wir mal einen kleinen Rundgang durch die Burg? Dann kann ich Ihnen gleich Ihr Zimmer zeigen, Herr Prinz Usi.«
    Prinz Usi stand auf und lächelte Barbara Winter charmant an. »Sehr gerne. Aber bitte sagen Sie einfach Usi zu mir. Wir wollen doch alle gute Freunde werden.« Er stand auf. »Am besten, ich lade erst einmal die Geschenke aus den Autos, dann kann ich meine Fahrer wieder zurückschicken.«
    Nele und David bekamen glänzende Augen. »Ich helfe mit!«, rief David eifrig und stürmte los. Nele sauste hinterher.
    Wie sich herausstellte, war Wagen Nummer zwei nicht voller Leibwächter, sondern bis zum Platzen vollgestopft mit Obstkisten, Koffern und jeder Menge Körben mit Deckel. Ein Koffer mit dickem Vorhängeschloss war fast so groß wie ein Schrank und dabei so schwer wie mehrere Säcke Kartoffeln.
    »Bitte nichts fallen lassen«, rief der Prinz ängstlich. Er stand mitten in dem Durcheinander mit Kukie auf dem Arm und gab Anweisungen.
    »Ganz schön viel Zeug für einen Kurzurlaub«, sagte Herr Winter grübelnd.
    »Am besten, wir stapeln erst mal alles im Hof. Die dicken Koffer kriege ich die Wendeltreppe sowieso nicht hoch.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Da sind bestimmt seine ganzen Goldklumpen drin«, keuchte David, als er seinem Vater half, den Schrankkoffer in die Burg zu schleppen.
    »Wieso das denn?«, fragte Nele verwundert.
    »Na, so ein Prinz fährt doch nicht ohne Kleingeld in die Ferien«, antwortete David überlegen.

    »Ich bin schon total gespannt, was er uns mitgebracht hat«, sagte Nele. Sie hüpfte hibbelig von einem Fuß auf den anderen.
    »Bestimmt ist eine Klapperschlange in einem der Körbe«, witzelte David. »Der Prinz ist ja ziemlich tierlieb.«

    Zum Glück hatte David unrecht. Der Prinz hatte ein super Händchen für Geschenke, stellte Nele begeistert fest, als sie mit ihren vielen bunten Ketten und Armreifen klimperte. Besonders schick fand sie die silbernen Ballerinas, auf denen winzige sternchenförmige Kristalle aufgeklebt waren. Auch wenn sie sonst am liebsten Turnschuhe trug – diese Schuhe waren wirklich total hübsch. Zuletzt zauberte Usi für Nele noch ein wunderschönes Seidentuch mit aufgestickten Paradiesvögeln hervor. Nele band es auf der Stelle um.

    Für David hatte Prinz Usi eine besondere Überraschung parat: ein echtes Schwert mit goldenem Griff. David war etwas enttäuscht, dass Klinge und Spitze stumpf waren. Die hatte der Prinz extra so schleifen lassen, damit David sich nicht daran verletzen konnte. Trotzdem: Mit dem knallroten Turban und den schwarzen Pluderhosen, die er ihm ebenfalls mitgebracht hatte, und dem gezückten Schwert sah David ziemlich cool aus.
    »Vielen, vielen Dank«, strahlte David. »Das ist echt so nett von dir, Usi.«
    Prinz Usi zwinkerte David verschwörerisch zu. »Ich zeige dir morgen
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