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Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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über das Gesicht. »Das ist voll eklig.« Tatsächlich hatte Barbara Winter gar nicht mehr an ihre Gurkenmaske gedacht. Ein Teil der pappigen lindgrünen Paste und zwei Gurkenscheiben klebten nun auf Neles Gesicht und in ihrem Lockenkopf.

    »Hola, Burgzombie! Hast du auf der Insel Algen angesetzt oder was?«
    Neles älterer Bruder David schlenderte lässig über den Hof und grinste sie breit mit seiner nagelneuen Zahnspange an. »Gib’s zu, Schwesterherz. Du hast gedacht, die Winterbande hat den ganzen Hokuspokus wegen dir veranstaltet, stimmt’s?« Er zeigte auf die geflaggten Burgzinnen.
    Nele guckte finster. Was bildete sich David bloß schon wieder ein? Seit er auf die Gesamtschule ging und mit Julia Eis essen war, benahm er sich wirklich total eingebildet. Fast gegen ihren Willen nickte sie. Sie musste unbedingt wissen, was sich hier Merkwürdiges abspielte.
    David lächelte überlegen. »Siehste. Ich durchschaue dich, Zwerg. War zwar echt langweilig diese Woche ohne dein albernes Getue und ich hätte dir fast eine Tüte Gummibärchen geschenkt, wenn ich sie nicht selber aufgemampft hätte. Aber das Affentheater hier findet nur wegen Großtante Adelheids Überraschungsbesuch statt, der morgen hier eintrudelt. Anscheinend ein echter Prinz. Ich hoffe, er hat ein paar coole Gastgeschenke im Gepäck, sonst sterbe ich bestimmt vor Langeweile.«
    In Neles Bauch fing es schlagartig an, wie verrückt zu kribbeln. War das wieder mal ein doofer David-Scherz oder sagte er ausnahmsweise mal die Wahrheit?
    »Ein Prinz?«, hauchte sie. »Wie bei Dornröschen oder so?«
    »Ja genau«, lachte ihre Mama. »Aber ich fürchte, er ist nicht mehr ganz so jung wie die Prinzen in deinem Märchenbuch. Großtante Adelheid hat ihn bei ihrem ersten Elefantenausritt kennengelernt, seitdem schreiben sich die beiden Ansichtskarten. Er kommt aus Indien und ist dort ein wichtiger Maharadscha. Adelheid ist so aufgeregt, wie ich sie noch nie erlebt habe.«
    Neles Augen glänzten. War das herrlich!
    Seit sie auf Burg Kuckuckstein wohnte, rissen die Aufregungen einfach nicht mehr ab. Und daran war meistens Großtante Adelheid schuld. Sie war, wie Papa manchmal seufzend sagte, unberechenbar.
    Einmal einen echten Prinzen kennenzulernen – damit hätte Nele im Leben nicht gerechnet. Diese Neuigkeit musste sie so schnell wie möglich Tanne und Lukas erzählen. Aber zuerst brauchte sie dringend eine Ladung von Großtante Adelheids leckeren Pfannkuchen.

Das zweite Kapitel
    beginnt mit zwei kalten Teebeutelnenthält viele
Gedanken über halbe und drei Viertel Ewigkeiten
lässt Nele an Großtante Adelheids Rechenkünsten
zweifelnund bringt Nele zu dem Schluss:
    Das kann ja heiter werden!

    »Ein echter Prinz kommt uns besuchen!« Mit diesem Gedanken öffnete Nele am frühen Morgen die Augen. Sofort war sie hellwach und sprang aus den Federn. So etwas Außergewöhnliches passierte schließlich nicht jeden Tag.
    Obwohl sie gestern noch ein wenig geschmollt hatte. Großtante Adelheid war nämlich so durcheinander gewesen, dass sie sogar vergessen hatte, Mittagessen zu kochen. Schließlich fuhr Robert Winter in die Pizzeria und holte Pizza für alle. Danach war Nele endgültig versöhnt.
    Was zieht man an, wenn so ein Prinz vorbeischaut? Hoffentlich kein Kleid!, dachte Nele besorgt. Sie lief am allerliebsten in ihren Jeans und Turnschuhen herum. Und musste sie womöglich einen Hofknicks machen?

    Weil Wochenende war und alle ausschlafen konnten, war noch niemand wach außer Großtante Adelheid.
    Sie saß in der Küche vor einem großen Pott starken Kaffee und hatte zwei Teebeutel auf den Augen liegen. Wenn Nele ehrlich war, sah ihre Großtante aus, als wäre sie gar nicht erst ins Bett gegangen.
    »Was machst du denn da?«, fragte Nele kichernd und vergaß ganz, einen guten Morgen zu wünschen. »Ist das was mit Yoga?«
    Großtante Adelheid schüttelte ungeduldig den Kopf. Dabei schleuderte sie die Teebeutel quer durch die Küche. »Das ist gegen angeschwollene Augen. Ich will ja schließlich nicht aussehen wie meine eigene Urgroßmutter, wenn Usi kommt«, sagte sie klagend. »Ich konnte vor Aufregung gar nicht einschlafen.«
    Nele kicherte erneut und kletterte auf die Eckbank. »Usi?«, wiederholte sie. »Meinst du deinen Prinzen?«
    Großtante Adelheid seufzte tief. »Ja, meinen Prinzen. Eigentlich heißt er Bari Barisi Barisimsi Usambara, aber das kann sich ja kein Mensch merken. Deshalb nannte ich ihn einfach Usi«, und nach einer kleinen
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