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Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]

Titel: Nele und der indische Prinz - Nele ; [6]
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Oberfläche. »Und wie geht’s jetzt weiter?« Sie blickte gespannt auf David.
    David guckte Nele einen Moment Hilfe suchend an. »Na ja«, druckste er herum. »Genau weiß ich das auch nicht.«
    Nele unterbrach ihren Bruder ungeduldig. »Ich glaube, man sagt einfach: Teppich flieg .«
    Nichts geschah.
    »Oder wir springen alle zur gleichen Zeit in die Luft«, schlug Lukas vor. »Damit der Teppich weiß, dass es losgeht. Die Richtung können wir ihm dann immer noch sagen.« Das hörte sich gut an. Alle vier standen auf und Nele gab das Kommando.
    »Eins – zwei – drei – vier – und hopp!«
    Am allerhöchsten sprang Nele. Sie zappelte sogar noch zwei Sekunden länger in der Luft als David.
    Aber der Teppich rührte sich nicht vom Fleck.
    »Mist!«, meckerte sie.
    »Letzter Versuch!«, befahl David. »Wir legen uns alle auf den Bauch, wedeln mit den Armen und wackeln dabei ganz doll. Vielleicht braucht der fliegende Teppich einen Anschubser wie eine Luftschaukel.«

    Die vier zappelten und wedelten so heftig auf dem Teppich herum, dass eine riesige Wolke Staub im Rittersaal aufgewirbelt wurde. Nele bekam einen ganz schrecklichen Niesanfall.
    »So klappt das nicht«, brachte sie zwischen zwei lauten Hatschis heraus. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen. Am besten wird sein, Prinz Usi verrät uns das Zauberwort, mit dem man losfliegen kann.«
    Tanne kicherte. »Schön doof wäre das von ihm.«
    Lukas nickte zustimmend. »Er gibt ja nicht mal zu, dass das ein fliegender Teppich ist.«
    David guckte ratlos. »Ihr habt recht«, sagte er. »Dann müssen wir Großtante Adelheid eben warnen.«

    Tanne schüttelte den Kopf. »Zwecklos. Erwachsene glauben einem vorher nie. Hinterher sagt meine Mama dann allerdings immer: Hätte ich nur auf unsere Tanne gehört …« Sie ahmte dabei die Stimme ihrer Mutter ziemlich gut nach.
    Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür und Großtante Adelheid tauchte auf. Über ihre Schulter hinweg lugte Prinz Usi herein.
    »Guck nur, Usi, wie brav sie sind«, rief Großtante Adelheid und kam näher. »Du hättest dir gar keine Sorgen um deinen Teppich machen müssen. Stimmt’s, Kinder?«
    Nele nickte eifrig. »Der Teppich ist ganz schön kuschelig. Ich könnte auf der Stelle darauf einschlafen.« Als Beweis streckte sie alle viere von sich.
    »Ja, wirklich herrlich! Das muss ich auch gleich probieren«, rief Adelheid vergnügt. Sie zog einfach ihre Schuhe aus, um sich dazwischenzuquetschen.
    »Nein, Tante, lieber nicht«, rief David alarmiert. »Setz dich bloß nicht zu uns, weil … weil … mir ist gerade eine Maus über die Füße gelaufen.« Er schob seine Großtante vom Teppich herunter.
    »Ihhh!«, schrie Großtante Adelheid entsetzt. Sie nahm es mit Elefanten, Löwen und Riesenschlangen auf. Aber vor diesen winzigen Nagern nahm sie lieber Reißaus. »Eigentlich komme ich im Auftrag eurer Mutter«, rief sie, aus dem Saal flüchtend. »Es ist höchste Zeit fürs Bett.« Sie verschwand winkend.

    Eine Viertelstunde später lagen Nele, Lukas, Tanne und selbst David in Neles Zimmer auf dem Matratzenlager und grübelten. So schnell wollten sie einfach nicht aufgeben.
    David stellte Neles Gockelwecker auf zwölf Uhr.
    »Um Mitternacht, wenn alle anderen schon schlafen, starten wir einen neuen Versuch«, befahl er flüsternd. Wer weiß, wer an der Tür lauschte. »Wäre doch gelacht, wenn wir nicht doch noch eine gute Idee hätten, wie wir den Teppich zum Fliegen kriegen.«
    Als Neles Gockel um Mitternacht loskrähte, waren alle vier schlagartig hellwach. David hatte die beste Taschenlampe, deshalb schlich er voran. Nele hatte sich ihr Märchenbuch mit den Tausendundeine-Nacht-Geschichten unter den Arm geklemmt. Schließlich war es voller magischer Wörter.

    Andächtig ließen sie sich auf dem Teppich nieder. Aber kein einziger Spruch funktionierte. Der fliegende Teppich rührte sich nicht von der Stelle.
    »Okay«, sagte David. »Dann gibt es jetzt nur noch eines. Wir müssen den Teppich unschädlich machen.« Er holte sein Schweizer Taschenmesser aus seiner Hosentasche. Das hatte er von Vater Winter zum Geburtstag geschenkt bekommen.
    »Was hast du damit vor?«, fragte Nele erstaunt.
    »Wir bohren ganz winzige Löcher in den Teppich, damit er absackt, falls Usi mit unserer Großtante abhauen will«, erklärte David. »Das habe ich mal in einem Film gesehen.«
    »Aber dann ist der schöne Teppich doch kaputt«, protestierte Tanne. »Und ihr kriegt höllisch
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