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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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einen unverkennbaren Geruch wahrnahm, trat er zwei weitere Schritte zurück und umrundete das herabhängende Fahrzeug. Neben dem halb im Erdreich begrabenen Kotflügel sickerte nicht nur Blut in den Boden. Von einer glänzenden Lache aus führte eine Benzinspur zurück zu dem geborstenen Tank ...
    Harry vernahm die Geräusche, die B. J. verursachte, als sie zwischen den Bäumen hindurch zu ihm abstieg. Doch mit einem Mal wurde ihm klar, dass hier etwas nicht stimmte. Was war mit dem Vampir, der sich ans Dach geklammert hatte? Wo steckte er bloß? Und wer kam dort zwischen den Bäumen eigentlich den Abhang hinunter?
    Der Gedanke an den Mönch auf dem Dach des Kombis ließ den Necroscopen erneut nach oben in den Baum blicken. Genau in diesem Moment bewegte sich dort etwas. Das verzogene Metall wackelte ein bisschen, und zum Vorschein kam ... ein zerrissener, rußgeschwärzter, einstmals roter Ärmel. Die Hand, die daraus hervorragte, klammerte sich noch immer an das Dach!
    Dieses neigte sich, und der Rotgewandete geriet ganz in Sicht. Er war bei Bewusstsein und außer sich vor Wut! Als er direkt unter sich Harry erblickte, bleckte er knurrend die Reißzähne, ließ los, schlitterte kopfüber vom Dach und stürzte geradewegs auf den Necroscopen!
    Harry warf sich nach hinten, verlor das Gleichgewicht und versuchte verzweifelt, ein Möbiustor heraufzubeschwören. Der Vampir befand sich auf allen vieren, die Muskeln zum Zerreißen gespannt. Sein Gewand war in Fetzen, Körper und Gliedmaßen eine einzige Anhäufung von Schnitten und Schrammen, sein Gesicht zur Fratze verzerrt.
    B. J. trat vor Harry, richtete ihre Armbrust auf den Vampir und drückte aus nächster Nähe ab. Der Bolzen sauste los und bohrte sich bis zum Gefieder ins Herz des Mönches. Im letzten Moment sah er sie und versuchte noch, sich aufzurichten. Der Bolzen schleuderte ihn zurück gegen die Tür des Kombis. Mit den Armen rudernd sackte er zusammen, in eine sitzende Position. Blutiger Schaum trat ihm vor den Mund, seine Augen schlossen sich, und der Kopf sank ihm auf die Brust.
    »Harry, dein Feuerzeug ...«, stieß B. J. hervor. Sie war sichtlich erschüttert, gewiss, doch in ihrer Stimme lag auch ein Knurren.
    Soeben war Harry noch im Begriff gewesen, sich in die unsichtbare Tür zu werfen, die er nur ein kurzes Stück hangabwärts heraufbeschworen hatte. Nun jedoch ließ er sie wieder in sich zusammenfallen. Er langte in seine Tasche, kramte ein billiges Feuerzeug hervor und schnippte es an. Er wusste, was B. J. vorhatte; während sie machten, dass sie von dem Wagen und seinen Insassen wegkamen, erledigte er es an ihrer Stelle und warf das Feuerzeug in hohem Bogen in die Benzinlache. Noch ehe es den Boden berührte, züngelten blaue Flammen empor, die den Wagen zischend und prasselnd umhüllten wie eine Hitzewand.
B. J. und Harry liefen weiter. Sie befanden sich im Schutz der moosbedeckten Stämme einer Gruppe von Birken, als der Tank hochging. Als sie hinsahen, war der Wagen nur noch ein Flammenmeer. Die Explosion hatte ihn zwar nicht freibekommen, aber das Laub ringsum brannte bereits lichterloh. Nichts würde dieser Hölle lebend entkommen. Dennoch warteten sie ab.
    »Sieh genau hin! Daraus kannst du noch etwas lernen!«, sagte B. J. heiser. »Einer von ihnen muss ein Leutnant gewesen sein. Mit einer derartigen Aufgabe hätte niemand bloß reine Knechte betraut!« Harry war klar, dass sie recht hatte, und er wusste auch, wer der Leutnant war.
    Er entsann sich der Augen, tief im Innern blutrot. »Der Fahrer«, sagte er.
    Stirnrunzelnd warf sie ihm einen Blick zu. »Oh?« Vielleicht hätte sie noch etwas hinzugefügt, doch eine plötzliche Bewegung inmitten des Loderns ließ sie innehalten. Es war der Fahrer. Während sein Beifahrer sich damit zufriedengab, einfach still dazusitzen und vor sich hinzuschmelzen, war er nicht so leicht umzubringen.
    Durch den Vorhang aus blau glänzender Hitze war die rot gewandete, lodernde Gestalt des Leutnants deutlich zu erkennen. Zuckend und wild um sich schlagend hob er den Kopf aus der Umfassung der Windschutzscheibe und schien geradewegs durch das Feuer hindurchzublicken. Doch seine Augen zeigten nur noch das Weiße, er vermochte nichts mehr zu sehen.
    »Tot!«, knirschte B. J. zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Nur sein metamorphes Fleisch will das noch nicht wahrhaben. Es will weiterleben, einfach mehr haben.«
    Noch während sie dies sagte, platzten Brust und Bauch des Wesens in dem brennenden Wagen auf,
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