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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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so viel Zeit hatte er nicht. Anschließend beschwor er ein Möbiustor herauf und unternahm einen Sprung auf den Dachboden seines Hauses in Bonnyrigg. Es dauerte nur einen Moment, bis er alles zusammengesucht hatte, was er benötigte, ein weiterer Sprung, und schon stand er wieder zwischen den Bäumen am Straßenrand.
    Der Wagen des Alten John raste Richtung Südwesten und hatte schon beinahe die Stelle erreicht, an der die Straße aus dem Hang gehauen war. Aus der entgegengesetzten Richtung kam der schwarze Kombi in Sicht. Er schoss die Straße entlang, und bei der Geschwindigkeit, die sie draufhatten, würden sie B. J. in ungefähr zwei Minuten eingeholt haben.
    Harry trat zurück unter das Laubdach der Bäume, und schon im nächsten Augenblick spürte er den heftigen Luftzug, mit dem der schwarze Wagen an ihm vorüberrauschte. Ihm blieben noch vierzig Sekunden ... aber er brauchte nur neun oder zehn. Eins: brachte ihn auf eine kahle Klippe hoch über der Straße, auf halber Strecke zwischen den beiden Fahrzeugen. Zwei: brachte ihn wieder hinab, dorthin, wo die Straße unter einer felsigen, baumbestandenen, beinahe überhängenden Granitformation die Kurve beschrieb. Drei bis zehn sahen ihn klettern, nur wenige Meter, bis zu einem Sims, aus dessen Rissen und Spalten Gänseblümchen sprossen. Dort konnte er sich niederkauern, ohne gesehen zu werden, und doch die Straße im Auge behalten.
    In dieser Position brauchte er nur die Hand auszustrecken, um einen vorüberfahrenden Wagen zu berühren. Aber er hatte nicht vor, den Kombi einfach nur zu »berühren«. Ihm blieben keine dreißig Sekunden mehr. B. J. war bereits fast einen Kilometer entfernt, doch ihre Verfolger holten schnell auf. Harry spähte über den Rand des Felsens und schätzte Zeit und Entfernung ab.
    Noch zwanzig Sekunden ... fünfzehn ... zehn. Die Berechnungen des Necroscopen stimmten beinahe haargenau. Er zog eine Zusammenstellung todbringender Gegenstände aus seinen Taschen, machte sie scharf und hielt sie, einen in jeder Hand, etwas unbeholfen von sich. Es war so weit, nur noch zwei, drei Sekunden. Er beugte sich vor, schwang den Arm auf das offene Autofenster zu und ließ die Granate mitsamt der Tränengaskartusche in den vorüberrasenden Wagen fallen.
    Im letzten Augenblick sahen die Insassen des Kombis ihn; der Beifahrer – der Kerl mit der Maschinenpistole – befand sich auf der Harry zugewandten Seite. Er hatte den Oberkörper zurückgeworfen, als er den Necroscopen etwas auf sein Fenster werfen sah – und mitbekommen, was da in den Wagen geflogen war! Daraufhin ...
    ... setzte in dem Kombi eine hektische Betriebsamkeit ein. Die beiden Männer in den roten Gewändern fuchtelten wild herum, doch vergebens! Noch einen Moment, dann begann der Wagen, nach links und rechts zu schlingern, während sich das Innere mit dem gelblichen Gas füllte. Die Gestalt mit der Waffe langte nach draußen, bekam den Dachgepäckträger zu fassen und versuchte sich durchs Fenster ins Freie zu ziehen. Dann ...
    ... platzten die Scheiben und das Dach wurde mitsamt dem Mann mit der Maschinenpistole weggesprengt! Das Fahrzeug war mittlerweile gut und gern fünfzig Meter von Harry entfernt; dennoch riss er den Arm hoch, um sich zu schützen, als er die Druckwelle spürte und ein Donnerschlag die Luft erschütterte, dessen Widerhall vielfach verstärkt von den Hängen zurückgeworfen wurde. Als er wieder hinschaute ...
    ... sah das Autodach aus, als sei es von einem gigantischen Dosenöffner abgetrennt worden. Es schwebte über dem Wagen und drehte sich träge wie ein Blatt im Wind. Der Kerl in der roten Kutte hatte seine Waffe losgelassen und klammerte sich verzweifelt an den Gepäckträger. Doch sowohl der Kombi als auch sein Dach bewegten sich noch immer mit einer Geschwindigkeit von knapp hundert Stundenkilometern vorwärts, und die Kurve, die gleich kam, war zwar nur leicht, aber das genügte.
    Der Wagen durchbrach die hölzernen Leitplanken, als seien sie aus Sperrholz, neigte sich ganz allmählich vornüber und stürzte hinab in das Blätterdach. Das Autodach schwebte mit seinem Trabanten hinterher. Der Necroscope rechnete fast mit einer weiteren Detonation, doch nichts dergleichen geschah. Lediglich das Geräusch zersplitternder Äste war zu hören, gefolgt vom Kreischen sich verzerrenden, reißenden Metalls. Mehrere dumpfe Schläge, dann herrschte Stille ...
    Harry suchte sich einen Weg zu den Wrackteilen hinab. Er hätte sich ohne Weiteres des
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