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Necroman

Necroman

Titel: Necroman
Autoren: Jason Dark
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sagte Glenda, die sich mit dem gleichen Gedanken beschäftigt hatte wie ich.
    »Vielleicht ist er nur mal kurz weg.«
    Fast verächtlich schaute sie mich an. »Dann hätte er den Laden doch abgeschlossen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Wir warteten noch etwa zehn Sekunden ab, aber es tat sich nichts. In unserer Umgebung blieb es still, und Glenda hob schließlich die Schultern. »Entweder gehen wir jetzt, oder wir schauen uns hier um. Vielleicht gibt es ja noch ein Büro.«
    »Das bestimmt.«
    Nach vorn hin verengte sich der Laden. Dort war es auch dunkler. Die ausgestellten Gegenstände verschwammen zu einer Soße. Diesmal hatte Glenda die Führung übernommen. Ich wusste genau, dass sie sich ärgerte, denn dieser Besuch war gewissermaßen auf ihrem Mist gewachsen. Wenn wir keinen Erfolg erzielten, war es vertane Zeit, und so etwas mochten weder Glenda noch ich.
    Die Decke über unseren Köpfen blieb nicht gleich. Sie drückte sich nach unten, so dass wir die Köpfe einziehen mussten. Im Hintergrund des Ladens hatte der Besitzer sein Spielzeug ausgestellt, was man auch relativ sehen musste, denn normales Spielzeug war es nicht, sondern alter Trödel, Puppen, Teddys und andere Plüschtiere. Aber auch Figuren und schlichte Marionetten aus Holz. Dazwischen lagen Puppen aus Kunststoff, und in einer Ecke häuften sich die Gestalten aus dem Reich des Schreckens.
    Monster, Vampire und Werwölfe aus Kunststoff oder Pappe hatten hier ihre Plätze gefunden und glotzten den Besucher an. Dann sahen wir eine Puppenstube mit kleinen Figuren, aber den Besitzer selbst entdeckten wir nicht.
    »Der scheint wirklich nicht im Laden zu sein«, meinte Glenda und zog dabei ein ärgerliches Gesicht.
    Ich schob mich an ihr vorbei und auf einen Vorhang zu, der sicherlich nicht unmotiviert hier hing. »Wir warten besser noch«, sagte ich, fasste die Falte an der linken Seite des Vorhangs an und zog ihn zur Seite. Die Holzringe rutschten über die Stange hinweg, und wir hatten einen freien Blick in eine Kammer, denn mehr war dieses Büro wirklich nicht.
    »Das kenne ich doch«, murmelte ich.
    »Wieso? Warst du schon mal hier?«
    »Nein, aber ich kenne ähnliche Läden.«
    »Da hast du dann den Besitzer im Büro gesehen.«
    »Ja, manchmal sogar tot.«
    Glenda schwieg. Sie wartete darauf, dass ich den Vorhang noch weiter zur Seite zog, was ich auch tat, so dass wir jetzt voll und ganz in das Büro hineinschauen konnten.
    Der Schreibtisch war da. Licht gab es nicht. Wir sahen deshalb auch nur den Umriss. Glenda suchte bereits nach dem Schalter. Sie fand ihn auch. Es knackte, als sie ihn drehte. Unter der Decke wurde die alte Schalenlampe hell.
    Wir sahen alles, aber beide konzentrierten wir uns nur auf den älteren Mann, der quer auf seinem Schreibtisch lag und schrecklich zugerichtet war…
    »Allmächtiger«, flüsterte Glenda und klammerte sich an meinem linken Arm fest. Ich spürte, dass sie leicht schwankte.
    Das Bild war wirklich nichts für schwache Nerven, und auch ich musste schlucken. Eigentlich hätten wir das Blut riechen müssen, denn es war aus einer schrecklichen Brustwunde ausgetreten. Eine Waffe hatte den Körper regelrecht aufgeschlitzt, und aus dieser großen Wunde war das Blut geflossen. Wir hatten es nicht wahrgenommen, weil der Geruch der Gewürze noch immer überwog, so waren wir ohne Vorwarnung mit dieser schrecklichen Szene konfrontiert worden.
    Dem Gesicht des toten Marty Lambert war nichts geschehen, abgesehen von einigen Blutspritzern, die auf der blassen Haut klebten. Lambert war schon älter. Er trug eine dunkle Hose, einen braunen Pullover und hatte einen Kopf, der einer Kugel glich. Auch deshalb, weil auf ihm kein einziges Haar wuchs. Die Augen waren gebrochen, ohne Leben.
    »Wer hat das nur getan?« fragte Glenda leise. Ich hob die Schultern.
    »Und mit welcher Waffe ist der Mann getötet worden, John? Sicherlich nicht mit einem Küchenmesser.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    Glenda wischte über ihre Stirn. Sie schaute zur Seite, verständlich, denn dieser Anblick war nicht eben angenehm. Auch ich hätte am liebsten weggeschaut, aber ich musste mich um den Toten kümmern, bevor noch die Kollegen der Mordkommission hier erschienen und ihre Untersuchungen aufnahmen.
    »Tu mir einen Gefallen, Glenda. Geh bitte zurück und alarmiere die Mordkommission.«
    »Okay, mache ich.« Sie ging sofort, ohne noch einen Blick auf die Leiche zu werfen.
    Ich blieb mit ihr allein zurück, um mich näher mit ihr zu
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