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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition)
Autoren: Johanna Benden
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Verdächtigungen. Nicht dass noch mein guter Ruf leidet.“
    Falk setzte ein selbstgefälliges Lächeln auf und verließ zusammen mit den anderen den Hörsaal.
    „Falk, bist du denn so mutig und kommst mit zu Geometrie?“, fragte Felix neugierig.
    „Da Vici auch Geometrie hört, wäre ich doch schön blöd, wenn ich den Kurs nicht belegen würde, oder?“ Falk strahlte Victoria an. „Eine qualifiziertere, schönere und bequemere Form der Nachhilfe ist bei niemand anderem als bei Frau Abendrot zu bekommen.“
    Victoria verdrehte die Augen. „Oh Mann Falk, hast du es schon jetzt am ersten Tag des Semesters so nötig?!“
    Felix drängelte sich zwischen die beiden. „Aber jetzt mal im Ernst Falk. Ich habe gehört, dass Professor Custos Portae nicht nur eine international anerkannte Kapazität im Bereich der Geometrie sein soll, sondern auch den Ruf hat, gnadenlos mit jedem Betrüger umzuspringen. Ein paar ältere Studenten vermuten, dass er sogar Gedanken lesen kann. Jedenfalls scheint er alle Schummler zu entdecken und dann heißt es «Setzen sechs! Wir sehen uns im nächsten Semester wieder.» Sogar meinen Mitbewohner Fred hat er erwischt und das soll mal was heißen.“
    Falk wurde nachdenklich und murmelte: „Mist, Fred auch? Das kann doch gar nicht sein.“
    Aber dann strahlte er wieder übers ganze Gesicht. „Tja, meine Lieben, mich hat der gute Professor Custos Portae eben noch nicht kennengelernt. Und ganz ehrlich, was wäre das Leben denn ohne Herausforderungen?“
    Sabine lachte. „Eines steht auf alle Fälle fest: Einer von beiden wird am Ende des Semesters seinen Meister gefunden haben und ich weiß nicht, auf wen ich da wetten soll!“
    Mittlerweile waren die vier vor dem Hörsaal angekommen, in dem Geometrie stattfinden sollte. Ein paar Studenten hatten sich schon einen Platz im Hörsaal gesucht, aber die meisten lungerten noch vor der Tür herum und waren am Schnacken.
    Plötzlich teilte sich die Menge respektvoll und der Professor schritt den Gang entlang.
    Jaromir Custos Portae war Anfang dreißig, ungefähr einen Meter achtzig groß, durchtrainiert und sportlich-elegant gekleidet. Er hatte ein markantes Gesicht und glatte, mittellange. dunkle Haare, die ihm lässig ins Gesicht fielen. Seine braunen Augen konnte man schon fast als hypnotisch beschreiben.
    „Kein Wunder, dass so mancher glaubt, er könne Gedanken lesen“ ,dachte Victoria.
    Sie hatte gehört, dass er wirklich etwas von Mathematik verstand und zudem noch gut erklären konnte und so war sie schon ganz gespannt auf die nächsten neunzig Minuten.
    Während Victoria den Professor anschaute, trafen sich plötzlich ihre Blicke.
    Victoria wurde schwindelig und für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Gefühl, woanders zu sein. Jaromir Custos Portae hielt sie zärtlich im Arm und küsste sie. Victoria wurde von einem nie gekannten Glücksgefühl überschwemmt.
    Dann stand sie wieder wankend vor dem Hörsaal und hörte den Professor noch zu Falk sagen: „Junger Mann, ihrer Kommilitonin scheint nicht ganz wohl zu sein. Begleiten Sie sie doch bitte kurz an die frische Luft!“
    Falk sah Victoria erstaunt an, fasste jedoch gleich ihren Arm und wollte sie Richtung Ausgang ziehen, aber da protestierte sie schwach: „Es geht schon wieder.“
    Der Professor sah sie besorgt an.
    „Ehrlich Professor, es geht schon wieder! Ich habe heute nur zu wenig gegessen.“
    Custos Portae schaute ihr noch einmal prüfend mit seinen schönen, braunen Augen ins Gesicht und nickte. „Gut, dann können wir jetzt ja anfangen. Ich möchte nämlich gern pünktlich starten – also rein mit Ihnen allen!“
    Falk zog sie am Arm näher zu sich heran und flüsterte: „Was war denn das jetzt gerade?“
    Victoria fühlte sich wie betrunken und in ihrem Bauch tanzte ein Schwarm Schmetterlinge. „Keine Ahnung, mir war nur grad irgendwie schwindlig. Weiß auch nicht wieso.“
    Falk sah sie misstrauisch an. „Hier, iss wenigstens meinen Schokoriegel.“
    Sie verdrehte leicht genervt die Augen: „Wenn es denn sein muss.“
    Dann nahm sie den Riegel, setzte sich auf den Platz neben ihm und fing an, zu kauen.
    „Die Geschichte mit Mark muss mich echt viel mehr mitgenommen haben, als ich dachte. Wirklich. Was war denn das jetzt gerade?!“
    Victoria war verwirrt. Sie hatte noch nie zu Tagträumen geneigt und das war eben eindeutig einer gewesen.
    Eine Wunschvorstellung war es jedenfalls nicht. Sie mit einem Professor?! Bestimmt nicht!
    Was für ein
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