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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition)
Autoren: Johanna Benden
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Haupt gerade so weit in Tylarrs Richtung, dass man es als Andeutung einer Verbeugung bezeichnen konnte.
    Der Anführer der Roten rappelte sich mühsam hoch und gab mit schneidend kalter Stimme den Befehl zum Aufbruch. Seine Soldaten stiegen in die Luft und begaben sich in Formation. Dann sprangen sie in kleinen Gruppen durch die Nebel.
    Einer der letzten Roten, der im weißen Nichts verschwand, hatte ausgesprochen gute Laune. Es war Krann.
    Lexia seufzte erleichtert und drehte sich um. Dann verneigte sie sich respektvoll und sprach zu Abrexar: „Meine Aufgabe als Abgesandte ist hier beendet. Ich begebe mich jetzt zum Großen Rat und werde Bericht erstatten.“ Und bei sich dachte sie: „Ich sollte mich besser beeilen, denn die Erschütterung des astralen Feldes wird auch im Rat nicht unbemerkt geblieben sein! Ich habe einiges zu erklären…“
    Der alte Schwarze verneigte sich und sagte: „Vielen Dank für deine Weisheit, Abgesandte. Richte dem Großen Rat und deiner Königin Jalina unsere Grüße und unseren Dank aus.“
    Lexia nickte. „Das werde ich.“
    Sie lächelte Jaromir und Victoria an: „Euch beiden wünsche ich alles Gute! Ich bin mir sicher, ich werde noch von euch hören…“
    Mit diesen Worten drückte auch sie sich kraftvoll vom Boden ab und verschwand wenige Atemzüge später in den Nebeln.
     

Epilog
    Nachdem Lexia die große Lichtung verlassen hatte, dauerte es noch einen Augenblick, bis alle Drachen wirklich begriffen hatten, was in den letzten Minuten passiert war.
    Sie hatten tatsächlich gewonnen!
    Die Drachen kamen in der Mitte zusammen, gratulierten Jaromir und Victoria, aber natürlich auch Hoggi und Abrexar. Den meisten war klar, dass sie soeben Zeugen eines historischen Ereignisses geworden waren. Andererseits waren sie auch nur knapp mit dem eigenen Leben davon gekommen.
    Feierstimmung breitete sich aus und nach wenigen Minuten verschwanden die ersten durch die Nebel. Sie tauchten kurz darauf wieder auf und brachten etwas zu essen oder zu trinken mit. Manche wurden auch von Freunden begleitet.
    Nach einer halben Stunde hatten sich mindestens fünfzig Drachen auf der Lichtung versammelt. Sie entzündeten kleine Lagerfeuer und bauten eine Art Buffet auf.
    Jaromir und Victoria wurden mit unzähligen Fragen bombardiert. Jeder wollte sie persönlich kennenlernen und etwas darüber erfahren, was es bedeutete, ein Gefährte zu sein.
    Victoria war so viel Aufmerksamkeit nicht gewohnt und fühlte sich damit unwohl. Außerdem beäugte sie die zunehmend größer werdende Gruppe der Drachen an ihren Lagerfeuern misstrauisch. Sie fragte Jaromir über ihre Geistesverbindung: „Sag mal, fällt das nicht auf, wenn hier so viele Drachen eine Party mit Feuer und so machen? Ich meine, wir Menschen haben schließlich Satellitenbilder…“
    Ihr Gefährte lächelte und deutete auf eine kleine Gruppe weißer Drachen am Rand: „Dann schau dir mal Noran und seine Freunde an. Sie haben einen Tarnschild errichtet – von oben werden wir also ganz sicher nicht entdeckt.“
    Victoria lachte. „Ihr Drachen habt für alles eine magische Lösung, was?“
    „Wir geben uns jedenfalls Mühe…“
    Dann kam schon der nächste schwarze Drache lächelnd auf sie zu und wollte ihnen seine Aufwartung machen.
    Victoria stöhnte: „Also, so langsam wird das echt anstrengend.“
    Dann streifte ihr Blick in der Menge zufällig Hoggi, der sie wohlwollend und zufrieden lächelnd ansah.
    Victoria erschrak. Der alte Weiße hatte extrem durstige Augen und seine weißen Schuppen hatten ihren elfenbeinfarbenen Glanz verloren. Das unbrechbare Versprechen musste ihn fast seine gesamte astrale Energie gekostet haben. Aber sie spürte auch, dass diese Tatsache Hoggi nicht belastete. Er war völlig erschöpft, aber vor allem froh, Teil dieser Gemeinschaft in dieser besonderen Stunde zu sein. So etwas hatte er in den letzten Jahrhunderten nicht erlebt.
    Victoria schüttelte entrüstet den Kopf und klopfte an seine Gedankenfenster. „Hat durstige Augen, aber sagt nichts!“
    Das Grinsen ihres Mentors wurde breiter und Victoria fragte Jaromir: „Kannst du mich zu Hoggi bringen? Ich denke, unser treuer Freund hat sich bei dem Zauber verausgabt. Und wir sind zu beschäftigt, um ihm jetzt zu helfen. So geht das nicht!“
    Jetzt bemerkte auch Jaromir, dass der alte Weiße aschfahl war.
    Schnell bahnte er sich einen Weg durch die Menge. Die Drachen bildeten bereitwillig eine Gasse und fragten sich neugierig, was nun geschehen
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