Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

NaziparadiseWP

Titel: NaziparadiseWP
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
da?
     wieder freunde?
    ok
     darf ich dir eine indiskrete frage stellen
     ?
     ok
     was ist deine bevorzugte stellung?
     sie unten, aber mit den beinen in der luft
     banal
     na ja, so viel zum anwärmen ...
     und dann?
     doggy-style
    -Luder27-> zzzz schnarch
     ok, überrasch mich
     ich mag es, mit verbundenen augen gefickt zu werden
     pathetisch
     ok, dann ü berrasch du mich
     ?mit oder ohne toys
     ohne
     ok, weißt du, wie ich's am liebsten habe ?
     G2G, sorry, ich muss weg
    aber sagtest du nicht
    No such nicki channel
    Session closed: Sun Apr 28 2002 05:47:42
    Judensau. So sind sie alle, die Kackschlampen. Erst lassen sie dich dran riechen und das war' s dann. »Bist du Anarchist?« Die I diotin kennt noch nicht mal den Unterschied zwischen Gestank und Scheiße. Letztes Jahr habe ich mir beim Chatten mal einen runtergeholt und danach herausgefunden, dass die Schlampe ein Mann war. Aber er war echt gut, das muss man ihm lassen. Die verwichste Schwuchtel. Ich rege mich noch eine knappe halbe Stunde über die Frage der Tussi auf, dann merke ich, dass es Tag geworden ist, schalte die Maschine aus und lege mich ins Bett. Ich muss wieder an Memo und an das mit einer 2048-BitVerschlüsselung geschützte Netzwerk der Bullerei denken. Da drin würde ich mit Sicherheit hochinteressante Dinge finden, aber Gott weiß, wie der Code zu cracken ist. Gottverdammte Scheiße.
    Am Nachmittag bin ich im Stadion. Es ist kalt in Fuorigrotta. Überall sind Überwachungskameras, aber das geht mir total am Arsch vorbei, sollen sie mich doch fassen. Die Treue zum Verein geht über alles. Bevor ich die Fan-Kurve betrete, kaufe ich eine Zeitung. Wie vorauszusehen war, steht da:
    AUSSCHREITUNGEN IM STADION SAN PAOLO ERWARTET
    Na prost Mahlzeit. Es sind sogar ältere Fotos abgebildet, die zeigen, wie die Bullen in der Fan-Kurve einschreiten. Ich blättere vor zu den Sportnachrichten, aber da gibt es nichts Interessantes. Als ich die Zeitung gerade zusammenfalten will, fällt mein Blick auf eine Schlagzeile auf der ersten Seite des Lokalteils:
    HAUPTVERFAHREN GEGEN STELLVERTRETENDEN POLIZEIPRÄSIDENTEN MON TALE UND WEITERE FÜHRUNGSKRÄFTE ERÖFFNET. HAUPTBELASTUNGSZEUGE LIEFERT NEUE INDIZIEN
    Verdammt.
    Darum geht's also. Um ihn.
    Der Hurensohn hat sich in eine Scheißsituation manövriert und will mich mit hineinziehen. Ich könnte wetten, dass auch die Hacker-Szene etwas damit zu tun hat. Ich zerreiße die Zeitung und werfe sie auf eine Familie, die ein paar Stufen unter mir sitzt. Ich bin stinksauer - sauer auf die Bullen, sauer auf das Passwort mit der 2048-Bit-Verschlüsselung, sauer auf die Chatroom-Schlampe, sauer auf den Superhacker, sauer auf die verwichsten Fans des gegnerischen Vereins, die fortwährend ihre ätzenden Chöre singen.
    Ich muss mich abreagieren, und Sachen in den Stadiongraben hinunterwerfen reicht diesmal nicht aus. Das Einzige, was mir einfallt, ist die Toilette. Ich gehe die Treppe hinunter und zum Glück ist niemand drin. Sich im Stehen einen runterholen ist unbequem. Ich setze mich auf die Kloschüssel, obwohl sie schmutzig ist, und hole den Schwanz raus. Auf der Wand rechts steht: »Es lebe die Apartheid und der Ku Klux Klan Tod den Negern Albanern Juden Slawen und Chinesen Kommunisten Schwuchtel n Hoch lebe der Duce«, und etwas weiter unten: »Faschos Abschaum der Menschheit« und »Fascho aufgepasst du Arschfresse«, noch weiter unten fmden sich rund dreißig Parallellinien und die Worte: »Wenn du den Schwanz magst, mach einen Strich«. Ich mache zwei Striche. Ich lache. Dann komme ich.
    Beim 1:0 bin ich zurück in der Kurve. Es geht mir besser. Aber heute Abend muss ich noch mal alles überdenken. Die Kameraden johlen, als sie mich sehen, und rufen Sieg Heil, die Arschlöcher. Alle sind da: Jago, Attak, Teschio und die andern. Einzig der Mafioso fehlt. Wahrscheinlich ist er abgehauen und nach Mafia City zurück. Natürlich löchern sie mich gleich mit Fragen, und ich muss irgendwelchen Käse erfinden, damit sie nicht stutzig werden. Wir haben uns eine Woche nicht gesehen. Die Fan-Kurve beginnt zu singen »Ihr habt noch immer auf den Sack gekriegt«, und wir stimmen ein in den Chor. Attak strahlt. Ich weiß nicht, warum er so zufrieden ist, wo seine Braut es doch mit einem Neger getrieben hat. Und nachdem mich die Neger wegen der Braut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher