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Narben

Narben

Titel: Narben
Autoren: Jonathan Kellerman
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Polizei in San Francisco kennt sie seit langem. Im Knast fing sie an, Gedichte zu schreiben. Ken lernte sie vor zwei Jahren kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick.«
    »Aber wie sie ihn herumkommandierte…«
    »Das überrascht mich nicht. Sie gehört zur Peitschen und Kettengilde.«
    »Deshalb die Narben. Mein Gott, ich war total auf dem falschen Dampfer. Ich war sicher, meine Worte würden sie aus dem Gleichgewicht werfen. - Und es hat nichts gestimmt.« Mir brach nachträglich der Angstschweiß aus.
    »Was hast du ihr genau erzählt?«
    »Daß sie mit Ken und Lowell schlafen wollte.«
    »Damit lagst du nicht so weit daneben, wie du denkst. Sie muß aus einer höllischen Familie kommen. Die Behörden hatten den Vater und den Bruder unter Inzestverdacht.«
    »Meinen Sie, er mag Pfirsiche?« fragte Lucy.
    »Bestimmt, Schätzchen«, sagte die Frau neben ihr, »Obst ist immer gut für alte Leute.«
    Sie standen zusammen mit einem Dutzend anderer Leute an einem langen Tisch in einem halbverfallenen Lagerhaus und sortierten Dosen und Packungen mit Reis, Bohnen und Cornflakes. Die Freiwilligen waren Männer und Frauen jeden Alters. Sie machten Lebensmittelkartons fertig und trugen sie zu zwei alten Lieferwagen, die im Hinterhof warteten.
    Simon Best arbeitete Seite an Seite mit den anderen. Er kam zu uns herüber. »Sie ist wundervoll.«
    Lucy errötete. »Ja, ja, die heilige Lucrezia.«
    »Solche Güte kann nur aus einer schönen Seele kommen, Dr. Delaware.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Bitte!« beschwerte sich Lucy, während sie eine Packung Kekse in einen Karton legte.
    »Wundervoll«, wiederholte Best. »Kann ich den Doktor für einen Augenblick entführen, Lucy?«
    »Nur, wenn Sie ihn wieder zurückbringen.«
    Er führte mich in sein Büro und schloß die Tür. An den Wänden hingen ähnliche Bibelposter, wie ich sie in seiner Küche gesehen hatte.
    »Ich möchte Ihnen für alles danken, was Sie getan haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen.«
    »Nein, es war mehr als das. Es war eine Gnade, daß Sie Lucy begegnet sind, und dasselbe gilt für mich.«
    Er schaute zu Boden.
    »Was haben Sie auf dem Herzen, Reverend?«
    »Sie wissen bestimmt, daß ich früher mit dem Gedanken gespielt habe, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen, wenn ich je herausfände, was passiert ist. Es gab Zeiten, da dachte ich, ich würde etwas Furchtbares tun. Mein Glaube war nicht stark genug.«
    Seine Augen waren feucht.
    »Ich hätte ein besserer Vater sein können. Ich hätte ihr Geld schicken können, dann hätte sie nicht -«
    »Nein«, ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, »reden Sie nicht weiter. Ich bin zwar nicht Salomon, aber ich erkenne, wer ein guter Vater ist und wer nicht.«
    Er weinte noch eine Weile, doch dann schüttelte er den Kopf, trocknete sich die Augen und ergriff meine Hand. »Was stehen wir hier herum - es gibt so viel zu tun.«
    Ich ging an den Packtisch zurück. Lucy versuchte zu lächeln, doch ihre Lippen wollten nicht mitspielen.
    »Danke, daß Sie gekommen sind. Wir sehen uns also morgen bei Ihnen.«
    »Ja, aber ich bleibe noch etwas. Ich glaube, ich kann mich hier nützlich machen.«

Buch
    Ein Alptraum sucht eine junge Frau immer wieder heim, ohne daß sich die Gründe für diese schreckliche Vision offenbaren - Bilder eines Verbrechens, das mit dem Leben der Träumerin zu tun haben muß?
    Dr. Alex Delaware führt die junge Frau unter Hypnose zurück an jenen Ort und in jene Stunde, als vor ihren Augen Grauenvolles geschah. Aber Delaware ahnt nicht, welcher Gefahr er damit seine Patientin aussetzt…

Autor
    Jonathan Kellerman , geb. 1949, Psychologe, Autor psychologischer Fachbücher und wissenschaftlicher Bücher, begann Mitte der achtziger Jahre Spannungsromane zu schreiben, die ihn auf Anhieb zum Bestsellerautor machten. Seine Bücher wurden weltweit mit mehr als 15 Millionen Exemplaren verkauft. Kellerman ist mit der Autorin Faye Kellerman verheiratet und lebt in Kalifornien.

Impressum
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 1995
unter dem Titel »Self-Defense«
    bei Ballantine Books,
a division of Random House Inc., New York.
     
    1. Auflage
    Taschenbuchausgabe Juni 2008
     
    Copyright © der Originalausgabe 1995 by Jonathan Kellerman
     
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2008
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
    in der Verlagsgruppe Random House GmbH
     
    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagmotiv: plainpicture/whatapicturc
    Satz: DTP Service Apel, Hannover
    Druck
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