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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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erblickten.
    Nie zuvor hatte sie so sinnliche Lippen gesehen, voll und ausdrucksstark, ein Mund, wie zum Küssen geschaffen.
    Der einzige Makel in diesem Gesicht war eine hauchdünne Narbe, die sich von einem Ohr bis zum Kinn zog.
    Mühelos könnte er sich mit Graces Ehemann messen. Bisher hatte Amanda niemanden kennengelernt, der Julian, dem schönen Halbgott, ebenbürtig gewesen wäre.
    Aber sie hatte sich auch noch nie für die äußere Erscheinung der Männer begeistert. Was sie hinter ihrer Stirn verbargen, erschien ihr viel wichtiger. Die meisten, die sie
kannte und die nur halb so gut aussahen wie dieser Fremde, hatten Intelligenzquotienten, die kleiner waren als ihre Schuhgrößen.
    Im Gegensatz zu Tabitha genügte bei ihr ein knackiger Hintern nicht, um ihr den Kopf zu verdrehen.
    Allerdings …
    Amanda betrachtete den schlanken, wohlgeformten Körper des blonden Mannes. In diesem Fall würde sie vielleicht eine Ausnahme machen.
    Vorausgesetzt, er lebte noch.
    Zögernd tastete sie an seinem gebräunten Hals nach dem Puls. Unter ihren Fingerspitzen spürte sie ein rhythmisches Pochen. Erleichtert seufzte sie auf und versuchte ihn noch einmal wachzurütteln. »Hallo, Sie fabelhafter Ledertyp! Hören Sie mich?«
    Da stöhnte er leise und blinzelte. Langsam hob er die Lider, und Amanda starrte in dunkle Augen, die fast schwarz wirkten.
    Bei ihrem Anblick verengten sie sich beängstigend. Dann fluchte er und packte ihre Schulter.
    Bevor sie sich wehren konnte, warf er sich auf sie, sein kraftvoller Körper presste sie an den Boden, und er hielt ihre Handgelenke hinter ihrem Kopf fest. Misstrauisch fixierten diese faszinierenden schwarzen Augen ihr Gesicht.
    Amanda bekam keine Luft. Viel zu intim drückte er sich an sie, und sie merkte, dass nicht nur sein Arm, sondern der ganze Mann aus steinharten Muskeln bestand. Seine Hüfte lag zwischen ihren Beinen, sein straffer Bauch, an ihren geschmiegt, trieb ihr brennende Röte in die Wangen und weckte eigenartig prickelnde Gefühle.

    Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte sie den Kopf heben und einen Mann küssen, den sie überhaupt nicht kannte.
    Wer war er?
    Zu ihrer Verblüffung neigte er sich herab, und sie spürte seinen Atem in ihrem Haar.
    Amanda erstarrte. »Schnüffeln Sie an mir?«
    »Oh, ich bewundere nur Ihr Parfüm, ma fleur«, flüsterte er mit einem fremdartigen, provozierenden Akzent, der ihr Herz zu schmelzen drohte, in ihr Ohr. Seine sanfte Stimme erinnerte sie an ein fernes Donnergrollen und übte eine betörende Wirkung auf sie aus.
    Okay, der Mann war ein Naturereignis, und seine Atemzüge an ihrem Hals sandten einen wohligen Schauer durch ihren Körper.
    »Sie sind nicht Tabitha Devereaux«, fügte er so leise hinzu, dass sie die Worte kaum verstand, obwohl seine Lippen ihr Ohr streiften.
    Mühsam schluckte sie. »Kennen Sie T…?«
    »Pst«, flüsterte er. Seine Daumen liebkosten ihre gefangenen Handgelenke in einem Rhythmus, der elektrische Wellen durch ihren Körper jagte. Von wachsender Begierde erfüllt, spürte sie, wie ihre Brüste reagierten. Seine Bartstoppeln streichelten ihre Wange und schürten das Verlangen.
    Noch nie im Leben war sie so heftig erregt worden wie jetzt vom Gewicht dieses Fremden auf ihrem Körper, von seinem würzigen, maskulinen Geruch.
    »Sie belauschen uns«, erklärte Kyrian und holte tief Atem. Mittlerweile war er sicher, dass keine unmittelbare Bedrohung von ihr ausging, er wusste, er sollte sie loslassen, von ihr wegrücken. Und doch …

    Lange hatte er nicht mehr zwischen weiblichen Schenkeln gelegen. Eine Ewigkeit war verstrichen, seit er es zuletzt gewagt hatte, einer Frau so nahe zu kommen, an seinem Hals süßen, heißen Atem zu fühlen.
    Und jetzt bebte sie unter ihm.
    Daran erinnerte er sich - wie sehr es ihn beglückte, wenn zarte Hände über seinen nackten Rücken glitten, wenn eine Frau zitternd seine Liebkosungen genoss.
    Für eine volle Minute geriet er in eine lockende Fantasiewelt und malte sich aus, er würde sie entkleiden und ihren Körper erforschen, noch intimere Reize suchen.
    Mit geschlossenen Augen stellte er sich vor, seine Zunge würde ihren Busen streicheln, mit einer Knospe spielen, während sie ihre Finger in sein Haar schlang.
    Sie wand sich unter ihm, und da erschien ihm die Illusion noch realer.
    Hmmm …
    Natürlich würde sie vor Entsetzen erblassen, wenn sie jemals erfuhr, wer oder was er war. Falls sie ihrer Schwester glich, würde sie ihn unermüdlich bekämpfen, bis er oder
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