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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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hören?«
    »Nein, der Mikrofonkanal ist geschlossen. Im Augenblick plant er seinen Rachefeldzug. Wahrscheinlich reibt er sich gerade die Hände und lacht meckernd, wie Dexter in seinem Geheimlabor.«
    Eine Zeit lang schwieg er und beobachtete Amanda. Sie wirkte nicht hysterisch. Noch nicht. Und dabei sollte es auch bleiben.
    Dieses Ziel würde er wohl kaum erreichen, wenn er ihr erzählte, Desiderius - ein Dämon, der den Menschen die Seelen auszusaugen pflegte - sei hinter ihrer Schwester her.
    Doch das dürfte sie eigentlich nicht überraschen, falls sie das Faible ihrer Schwester für die Vampirjagd kannte.
    Wieder einmal schloss er die Augen, damit seine Gedanken
in ihr Gehirn dringen konnten, und fand seine Vermutung bestätigt. Klar und deutlich erkannte er ihre Angst.
    Im Gegensatz zu Tabitha neigte sie nicht zu vorschnellen Schlussfolgerungen. Sie ärgerte sich maßlos über die Situa tion, in der sie sich befand, und sie war zugleich neugierig. Wahrscheinlich konnte er ihr die ganze Geschichte erzählen, ohne sie allzu sehr zu erschrecken. Aber als dunkler Jäger hatte er gelernt, nur zu agieren, wenn er über sämtliche erforderlichen Informationen verfügte.
    Wenn er Glück hatte, könnte er sich von ihr trennen, ohne allzu viel über sich selbst zu verraten.
    »Ich werde Jäger genannt«, begann er. »Und dieser unheimliche Kerl will Ihrer Schwester schaden.«
    »Vielen Dank, das habe ich bereits mitbekommen.« Amanda runzelte die Stirn. Eigentlich müsste sie sich fürchten. Doch sie empfand nicht einmal ein gewisses Unbehagen. Dafür war sie viel zu wütend. Warum wurde sie in die verrückten Eskapaden ihrer Schwester hineingezogen?
    Andererseits war sie froh, dass sie mit ihrem Zwilling verwechselt und versehentlich geschnappt worden war. Tabitha hätte zweifellos irgendeinen Kamikaze-Trick versucht und sich umbringen lassen.
    Mit schmalen Augen schaute sie zu dem dunklen Jäger auf. Was wusste er über Tabitha? Und wieso konnte er sie beide unterscheiden - obwohl das sogar ihrer Mutter manchmal schwerfiel? »Sind Sie ein Freund meiner Schwester?«
    Einige Sekunden lang musterte er sie ausdruckslos, dann half er ihr auf die Beine. »Nein.« Systematisch klopfte er seine Brust, seine Hüften, seine Kehrseite und die Beine ab.
    Amanda versuchte zu ignorieren, wie fabelhaft er gebaut
war, während ihre Hand, die immer noch an seine gefesselt war, seinen Körper wieder und wieder berührte. Als ihre Finger seinen harten Innenschenkel streiften, stöhnte sie beinahe.
    O ja, eindeutig ein Sexualprotz. Zu schade, dass er nicht ihr Typ war. Genau genommen repräsentierte er alles, was ihr an einem Mann nicht gefiel.
    Oder?
    Leise fluchte er. »Natürlich hat er mein Telefon«, murmelte er und führte sie zur Tür.
    Nachdem er vergeblich auf die Klinke gedrückt hatte, inspizierte er die Türangeln.
    Argwöhnisch beobachtete Amanda, wie er die Schnalle seines linken Stiefels öffnete und ihn auszog. »Was haben Sie vor? Wollen Sie schwimmen gehen?«
    Er grinste sie an, dann hob er den Stiefel vom Boden auf. »Also, ich versuche hier rauszukommen. Und Sie?«
    »Ich versuche meinen Zorn auf Sie zu zügeln.«
    Belustigt hob er die Brauen, bevor er sich wieder auf die Tür konzentrierte.
    Erstaunt beobachtete sie, wie er auf die Silberintarsien am Stiefelabsatz drückte und eine fünf Zoll lange Messerklinge aus der Zehenspitze schnellte. Ja, eindeutig Tabithas Typ. Steckten vielleicht auch Ninja-Sterne in seinen Taschen?
    »Oooh …«, kommentierte sie trocken. »Sehr bedrohlich.«
    Nicht sonderlich amüsiert, starrte er sie an. »Bis jetzt haben Sie noch nichts wirklich Gefährliches gesehen, Baby.«
    Amanda schnaufte undamenhaft, was er nicht beachtete. Stattdessen bearbeitete er eine rostige Türangel mit seinem Sägemesser.

    »Wenn Sie nicht aufpassen, wird die Klinge zerbrechen«, warnte sie ihn.
    Nun grinste er wieder. »Nichts auf der Welt kann diese Klinge brechen.« Mit zusammengebissenen Zähnen schlug er mit einer Faust auf die Stiefelspitze. »Und genauso wenig kann irgendetwas auf dieser Welt diese Türangel lockern.« Ein paar Minuten lang tat er sein Bestes. »Verdammt!«, schnaufte er, nachdem er erfolglos an dem rostigen Eisen herumgestochert hatte. Dann bückte er sich und zog den Stiefel wieder an. Dabei klaffte der Schlitz an der Rückseite seines Mantels auseinander und bot Amanda eine interessante Aussicht auf prall gefüllte Jeans.
    Sehr netter Hintern …
    Als er sich wieder zu seiner
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