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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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vollen Größe von etwa eins fünfundneunzig aufrichtete, wurde ihr Mund trocken.
    Du meine Güte …
    Okay, sie revidierte ihr Urteil - es gab doch etwas an ihm, das ihr gefiel. Seine Größe. Schon immer hatte sie nach Männern Ausschau gehalten, die größer waren als sie selber. An der Seite dieses Riesen könnte sie endlich einmal High Heels tragen, ohne ein männliches Ego zu kränken.
    Er überragte sie um Haupteslänge. Das fand sie wundervoll.
    »Wieso kennen Sie meine Schwester?«, fragte sie, um sich von seinen Lippen abzulenken, die sie so gern kosten würde.
    »Weil sie mir ständig in die Quere kommt.« Frustriert zerrte er wieder an den Handschellen. »Was ist nur los mit euch Menschen? Warum mischt ihr euch ständig in Dinge ein, die euch nichts angehen?«
    »Ich mische mich nicht in …« Amandas Stimme erstarb,
als ihr bewusst wurde, wie seltsam seine Worte klangen. »Euch Menschen? Warum sagen Sie das?«
    Schweigend zuckte er die Achseln.
    »Hören Sie …« Sie hielt ihren Arm hoch, um ihm ihren Teil der Handschellen zu zeigen. »Da ich an Sie gefesselt bin, verlange ich eine Erklärung.«
    »Das wollen Sie gar nicht wissen.«
    Jetzt hatte sie endgültig die Nase voll. Sie hasste diese autoritären Alpha-Männchen, diese widerlichen Typen, die dauernd tönten: Ich bin der Mann, Schätzchen, lass mich dieses Auto fahren.
    »Moment mal, Mr Macho-Baby«, zischte sie. »Ich bin keine kleine dumme Gans, die mit den Wimpern klimpert, sobald sie ein Muskelpaket in schwarzem Leder sieht. Ersparen Sie mir diese Tarzan-Taktik. Nur damit Sie’s wissen - in meinem Büro nennt man mich Eierbeißzange.«
    »Macho-Baby?«, wiederholte Kyrian ungläubig.
    In seinem endlos langen Leben hatte noch niemand den Mut aufgebracht, ihn herauszufordern. Als Sterblicher hatte er ganze römische Heere in die Flucht geschlagen. In wilder Panik waren sie davongelaufen, sobald sie ihn erblickt hatten. Nur wenige Männer hatten es jemals gewagt, ihm gegenüberzutreten. Seit er das Dasein eines dunklen Jägers fristete, hatte er Legionen von Daimons und Apolliten in Angst und Schrecken versetzt. Seinen Namen flüsterte man nur, von Ehrfurcht überwältigt. Und diese Frau nannte ihn …
    »Muskelpaket in schwarzem Leder«, wiederholte er und betonte jede einzelne Silbe. »Noch nie wurde ich so übel beleidigt.«
    »Dann müssen Sie ein Einzelkind sein.«

    Unwillkürlich lachte er. In Wirklichkeit hatte er drei jüngere Schwestern. Aber keine war jemals so kühn gewesen, ihn zu beschimpfen.
    Sein Blick glitt über den Körper dieser sonderbaren Frau. Obwohl sie keine klassische Schönheit war, übten ihre mandelförmigen Augen einen eigenartigen exotischen Reiz aus. Ihr langes, mahagonifarbenes Haar fiel lose auf die schmalen Schultern.
    Doch es waren ihre blauen Augen, die ihn faszinierten, die Herzenswärme und einen klaren Verstand verrieten. Aber nun hatten sie sich verengt und musterten ihn voller Groll.
    In ihren Wangen schimmerte rosige Glut und ließ ihre Augen dunkler erscheinen. Trotz der Gefahr, in der sie schwebten, fragte er sich, wie sie nach einer langen, ermüdenden Liebesnacht aussehen mochte. Er stellte sich vor, heiße Leidenschaft würde ihren Blick verschleiern. Wild zerzaustes Haar, das Gesicht von seinen Bartstoppeln gerötet, die Lippen feucht und geschwollen von seinen Küssen...
    Allein schon bei diesem Gedanken spürte er ein rasendes Feuer in seinem Blut.
    Bis er ein vertrautes Prickeln im Nacken spürte. »Bald wird der Tag anbrechen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil ich’s einfach weiß.« Er zog Amanda nach links und begann die Wände nach einem Fluchtweg abzusuchen. »Wenn wir frei sind, müssen wir herausfinden, wie man diese Handschellen öffnen kann.«
    »Nett, dass Sie mich auf etwas Offensichtliches hinweisen …« Jetzt sah sie eine beängstigende gezackte Wunde durch den Riss in seinem T-Shirt. »Das muss behandelt werden.«

    »Damit ich nicht verblute?«, fragte er sarkastisch. »Klar. Sonst müssten Sie meine modernde Leiche mit sich herumschleppen.«
    Angewidert rümpfte sie die Nase. »Warum nerven Sie mich mit diesem morbiden Gerede? Großer Gott! Wer war denn Ihr Idol, als Sie pubertiert haben? Boris Karloff?«
    »Nein, Hannibal Lecter.«
    »Versuchen Sie mich zu erschrecken? Sparen Sie sich die Mühe, das funktioniert nicht. Ich bin nämlich in einem Haus voller Poltergeister aufgewachsen, mit zwei Schwestern, die Dämonen heraufbeschworen haben, nur um sie zu bekämpfen. So
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