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Naechte - fuer die Liebe geschaffen

Naechte - fuer die Liebe geschaffen

Titel: Naechte - fuer die Liebe geschaffen
Autoren: Emma Darcy
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holen, als es klopfte. "Herein!" rief sie nervös.
    Nicole betrat lächelnd das Zimmer. "Erinnerst du dich, daß ich dir von dem Hund erzählt habe, den wir hatten, als ich noch klein war?" fragte sie.
    "Ja, natürlich." Christina ließ sich nichts von ihren inneren Qualen anmerken.
    "Ich habe ein Foto gefunden, das ihn als Welpen zeigt. Nana hatte es in ihrem Album. Schau mal." Sie hielt Christina das Foto entgegen. "Das Hündchen sitzt auf Moms Schoß." Nicole runzelte die Stirn. "Leider ist es keine sehr gute Aufnahme von Mom."
    Christina griff nach dem Bild und betrachtete die Frau mit dem Hündchen auf dem Schoß. O nein, dachte Christina entsetzt. Das ist ja furchtbar!

13. KAPITEL
    Christina zwang sich, ihren Schock zu verbergen. Das Gesicht der Frau, Saras Gesicht, das sie bisher nur im Profil gesehen hatte, war auf der anderen Seite völlig entstellt!
    "Ist sie nicht süß?" fragte Nicole.
    Christina schluckte. Süß? Ach so, Nicole meinte die kleine Hündin. "Ja, wirklich sehr niedlich", antwortete sie mühsam und setzte sich aufs Bett. Jetzt erinnerte sie sich, daß Jack ihr von Saras Unfall erzählt hatte. Auch eine der Frauen auf der Party hatte eine Bemerkung gemacht: Jack habe sich in Sara verliebt, obwohl es am Anfang sicher nicht leicht gewesen sei.
    Jetzt wußte Christina, daß sie offensichtlich auf Saras entstelltes Gesicht angespielt hatte.
    Nicole setzte sich zu ihr. "Sie war wirklich eine niedliche Hündin", sagte sie. "Leider ist sie viel zu schnell gewachsen."
    Nachdenklich betrachtete Nicole das Bild. "Ich hatte ganz Vergessen, daß Mom so aussah. Ich hatte mich wohl daran gewöhnt und fand es nicht so schlimm." Nicole biß sich auf die Lippe.
    "Deine Mom war eine ganz außergewöhnliche Frau, wie ich von deinem Dad weiß. Du mußt sie sehr geliebt haben."
    "O ja! Manchmal haben die anderen Kinder mich aufgezogen und gesagt, meine Mutter sei häßlich. Dann bin ich immer in die Luft gegangen. Jetzt weiß ich, warum sie das behauptet haben, aber in meinen Augen war Mom niemals häßlich."
    Christina war den Tränen nahe. "Sie war ja auch deine Mutter, und du hast sie sehr liebgehabt."
    Nicole nickte zustimmend. "Manchmal schäme ich mich, weil ich mit meinem Aussehen nicht zufrieden bin. Ich hätte gern blondes Haar und eine andere Nase, doch dann fällt mir Mom ein, und ich schäme mich meiner Eitelkeit."
    "Es ist in deinem Alter ganz normal, daß du dich mit anderen vergleichst oder anders aussehen möchtest, Nicole. Wenn du etwas älter bist, wirst du erkennen, wer du bist, und daß du mit deinem Aussehen sehr zufrieden sein kannst." Christina staunte über ihre eigene Weisheit. Schade, daß du zu dieser Erkenntnis so lange gebraucht hast, sagte ihre innere Stimme. "Du bist wirklich sehr hübsch, Nicole, auch wenn du selbst anders darüber denkst."
    Nicole seufzte. "Dad sagt, es ist zwar schön, hübsch zu sein, aber eigentlich komme es mehr auf die inneren Werte eines Menschen an."
    "Da hat er recht."
    "Er hat Mom geliebt, weil sie so war, wie sie war." Lächelnd sah Nicole auf. "Und deshalb liebt er dich, Christina. Weil du so ein guter Mensch bist. Und schön bist du außerdem noch."
    Christina wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
    "Danke", sagte sie und gab Nicole das Foto zurück. "Ich finde nicht, daß ich ein guter Mensch bin."
    "Doch, das bist du. Alle.sagen das. Und du bist so nett zu Nana. Das ist ein gutes Zeichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten kümmerst du dich um alte Menschen. Du verbringst Stunden in. der Küche, um für Nana ein Dessert zu machen, weil der Koch das Rezept nicht kennt. Und du unterhältst dich dauernd mit ihr und bringst sie zum Lachen."
    "Sie bringt mich auch zum Lachen. Sie ist eine phantastische alte Dame."
    "Und du bist auch phantastisch." Nicole umarmte Christina stürmisch. Dann sprang sie auf, verle gen über ihren Gefühlsausbruch, und lief aus dem Zimmer, nachdem sie Christina noch schnell eine gute Nacht gewünscht hatte.
    Sie beugte sich vor und hob das Bild auf, das Nicole aus der Hand geglitten sein mußte. Christina war völlig durcheinander.
    Sie betrachtete die heilige Sara, die von allen bewundert wurde, die Frau, die Jack vierzehn Jahre lang geliebt hatte und die sie, Christina, für schön und unerreichbar gehalten hatte. Und nun stellte sich heraus, daß ihre eine Gesichtshälfte völlig entstellt gewesen war.
    Tränen verschleierten Christinas Blick. "O Jack", flüsterte sie verzweifelt vor sich hin. "Es tut mir so
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