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Naechte - fuer die Liebe geschaffen

Naechte - fuer die Liebe geschaffen

Titel: Naechte - fuer die Liebe geschaffen
Autoren: Emma Darcy
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KAPITEL
    Christina versuchte vergeblich, ruhig zu bleiben. "Es gab keinen Grund, mit dir darüber zu sprechen", antwortete sie nervös.
    "Ich hätte dir helfen können."
    Genau das hatte sie ja befürchtet. Sie schluckte. "Ich wußte, was ich zu tun hatte."
    "Das Hotel zu verkaufen?" Jack musterte sie ärgerlich. "Also wirklich, Christina. Es gibt doch noch andere Lösungen."
    "Ich weiß, aber ich habe mich für diese entschieden."
    Ungläubig sah er sie an. "Hast du schon unterschrieben?
    Kannst du noch einen Rückzieher machen?"
    "Das möchte ich ja gar nicht."
    Jack schob die Hände in die Hosentaschen. "Ich verstehe dich nicht, Christina", sagte er rauh. "Du hängst doch so sehr an deinem Hotel. Und du mußt es nicht verkaufen. Es gibt andere Möglichkeiten, mit diesem Problem fertig zu werden."
    Christina gab nicht nach. "Ich habe mich für diesen Weg entschieden, und dabei bleibt es."
    "Warum hast du es nicht zuerst mit mir besprochen? Warum hast du mich nicht um Hilfe gebeten?"
    "Weil ich es nicht wollte."
    Enttäuscht sah Jack sie an. "Ich verstehe. Du hast immer noch kein Vertrauen zu mir."
    "Jack, ich habe nicht..."
    Er wandte sich ab und ging zur Tür. "Ich lasse dich jetzt besser allein."
    "Bitte, Jack!"
    Doch er ließ sich nicht aufhalten, öffnete die Tür und war verschwunden.
    Christina blieb reglos stehen. Am liebsten wäre sie ihm gefolgt, um ihn zu bitten, bei ihr zu bleiben. Sie brauchte ihn doch!
    Nein, ich brauche ihn nicht, redete sie sich gleich darauf ein.
    Ich muß allein damit fertig werden. Und wenn er das nicht verstand, war das ganz allein sein Problem. Das war natürlich eine sehr tapfere Einstellung. Es war nur dumm, daß Christina sich in diesem Moment alles andere als tapfer fühlte. Sie rührte sich immer noch nicht vom Fleck, als sie Jacks Wagen fortfahren hörte. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Ich habe ihm weh getan, dachte sie traurig. Das hatte sie nicht gewollt. Du hast immer noch kein Vertrauen zu mir, hatte er gesagt. Seine Enttäuschung berührte sie schmerzlich.
    Jack fuhr die verschneite Straße entlang. Er war wütend und enttäuscht. Was war nur mit Christina los? Warum hatte sie ihr Problem nicht mit ihm besprechen wollen? Was hatte sie nur dazu bewogen, Carl das Hotel anzubieten, ohne sich vorher mit jemandem zu beraten?

    Jack war ganz elend. Sie gab das Hotel auf, obwohl sie es doch so sehr liebte. Frustriert schlug er mit der flachen Hand aufs Lenkrad. Ich kann das nicht zulassen, dachte er. Alles würde er für sie tun. Das Hotel kaufen oder nur den Anteil ihrer Schwester. Oder er könnte das Schulgeld für den Jungen bezahlen. Das wäre die einfachste Lösung.
    Er würde dafür sorgen, daß sie vom Vertrag zurücktrat. Aber das wollte sie ja gerade nicht.
    Besorgt rutschte er auf seinem Sitz hin und her und blickte in die dunkle Nacht. Er war so niedergeschlagen. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit, daß er zu dieser späten Stunde wieder nach Hause fahren würde. Er hatte sich so danach gesehnt, Christina in den Armen zu halten. Er brauchte sie so sehr, und er mochte nicht mehr ohne sie leben.
    Aber sie wollte ihn nicht. Jedenfalls nicht genug. Sie war immer noch distanziert, fürchtete sich vor einer engeren Bindung. Und wenn er das Thema Heirat anschnitt, verlor sie fast den Verstand.
    Sehr schmeichelhaft für mich, dachte er ironisch. Irgend etwas muß ich unternehmen!
    Das Haus war totenstill, als er die Tür öffnete. Die Kinder schliefen schon lange. Jack schenkte sich einen Drink ein und setzte sich in sein Arbeitszimmer, um nachzudenken.
    Plötzlich fiel ihm wieder ein, was sie vor einigen Monaten gesagt hatte: Ich muß meine Unabhängigkeit behalten. Die werde ich niemals aufgeben.
    Deshalb hatte sie ihm das Problem verschwiegen. Sie wollte selbst damit fertig werden. Weil sie einmal mit einem Mann verheiratet gewesen war, der ihr jede Lebenslust genommen und sie ständig bevormundet hatte. Nie wieder würde sie einen Menschen so dicht an sich heranlassen - nicht einmal ihn, Jack.
    Er trank seinen Whisky aus und beschloß, die Situation zunächst zu akzeptieren. Es wäre verkehrt, Christina jetzt umstimmen zu wollen. Er konnte sie nicht zwingen, seine Hilfe anzunehmen. Wahrscheinlich würde sie sich einen Job suchen und noch einmal von vorn anfangen. Sie war klug und begabt, irgend etwas würde sie schon finden. Hoffentlich würde ihr die neue Stelle Spaß machen.
    Jack ging ins Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf.
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